Mit großer Freude blicken die Fußballfans dem heutigen Spitzenspiel der Runde in der deutschen Bundesliga entgegen, wenn der FC Bayern München zu Gast beim... Vorschau auf das Spitzenspiel: BVB gegen die Bayern unter Zugzwang

Mit großer Freude blicken die Fußballfans dem heutigen Spitzenspiel der Runde in der deutschen Bundesliga entgegen, wenn der FC Bayern München zu Gast beim BVB ist. Der Tabellenführer geht mit einem Polster von vier Punkten in das Spiel und wird mit einem Unentschieden gut leben können. Die Dortmunder wiederum stehen unter Zugzwang, was sie in keine einfache Situation bringt. Wir sehen uns einige personelle und taktische Aspekte vor dem Spitzenspiel an!

Die Personalsituation

Der FC Bayern München wird in München auf Süle, Coutinho und Tolisso verzichten müssen, wobei auch Thiago aufgrund von Adduktorenproblemen die vergangene Runde verpasste und für das Spitzenspiel fraglich ist. Boateng musste beim 5:2-Sieg gegen die Eintracht in der 73. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden, sollte aber fit genug für einen Platz in der Startaufstellung im Abwehrzentrum neben David Alaba sein. Links in der Viererkette kommt Davies zum Zug, rechts Pavard. Im zentralen Mittelfeld agieren Kimmich, Goretzka und Müller, wobei letzterer auf der Zehnerposition sehr weitläufige Wege geht und nur schwer unter Kontrolle zu bringen ist. Auf den offensiven Flügelpositionen erwarten wir Gnabry und Coman. Robert Lewandowski, der die Torschützenliste mit 27 Treffern anführt, wird im Sturmzentrum beginnen.

Nach der Corona-Pause feierten die Bayern zwei Siege und holten damit volle 18 Punkte aus den letzten sechs Meisterschaftspartien. Zwischen der 15. und der 27. Runde gab der deutsche Rekordmeister nur ein einziges Unentschieden ab!

Hier sehen wir den Spielverlauf und die Statistiken von den beiden Bayern-Spielen nach der Corona-Pause:

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Die Dortmunder müssen neben Zagadou, Reus und Schulz vielleicht auch Abwehrchef Mats Hummels vorgeben, wobei der Innenverteidiger rechtzeitig fit werden könnte. Neben Hummels würden in der Dreierkette Piszczek und Akanji zum Zug kommen, als Flügelverteidiger sind Hakimi und Guerreiro gesetzt. Im defensiven Mittelfeld könnte Emre Can statt Dahoud als defensivere Option neben Delaney beginnen, wobei auch Witsel wieder fit wäre. Allerdings wird ein Einsatz von Beginn an für den Belgier wohl noch zu früh kommen. Auf den offensiven Flügelpositionen werden voraussichtlich wieder Hazard und Brandt zum Einsatz kommen, es sei denn Jadon Sancho rutscht in die Startaufstellung hinein. Im Sturmzentrum wird der Ex-Salzburger Haaland beginnen, der nach zehn Bundesligapartien bei ebenso vielen Toren steht.

Auch die Dortmunder feierten nach der Corona-Pause zwei Siege und holten wie die Bayern 18 Punkte aus den letzten sechs Partien. Hier sehen wir die Statistiken und den Spielverlauf der letzten beiden BVB-Partien:

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Alaba, Davies und Müller in Top-Form

Die Bayern funktionieren aktuell sehr gut als Kollektiv, wobei einige Spieler in den vergangenen Runden mit ihren starken Leistungen besonders auffielen.

David Alaba bekam nach dem jüngsten 5:2-Sieg gegen Eintracht Frankfurt eine große Portion Extra-Lob von seinem Trainer. Flick meinte, dass sich Alaba zwar nach wie vor auch auf anderen Positionen sieht, dass er aber in der Innenverteidigung neue Maßstäbe setzt. Alaba organisiert die Abwehr als hätte er nie etwas anderes gemacht und ist im Spielaufbau aufgrund seiner Ballsicherheit und Übersicht unverzichtbar. Alphonso Davies zeigte sich in den beiden vergangenen Runden weiterhin in einer Top-Verfassung und ist speziell in Umschaltsituationen kaum unter Kontrolle zu bringen. Beim 5:2-Sieg gegen die Eintracht erzielte er seinen zweiten Saisontreffer, wobei der Kanadier bereits vier Assists in dieser Saison für sich verbuchen konnte. Und was hat Thomas Müller in der Corona-Pause gemacht? Anscheinend sehr viel richtig, denn seine jüngsten Auftritte waren bärenstark. Müller beginnt auf der Zehnerposition bewegt sich aber enorm viel und ist für seine Gegenspieler kaum greifbar. Er weicht in alle Richtungen aus und besetzt dabei insbesondere die Zwischenräume sehr gut.

Wie weit passt Dortmund die Taktik an die Bayern an?

In den beiden Partien nach der Corona-Pause sahen wir ein bestimmtes taktisches Muster von den Dortmundern.

Die beiden Flügelspieler in der Offensive, Brandt und Hazard (Sancho war noch nicht fit genug für einen Platz in der Startaufstellung) zogen von der Seite stark in die Mitte. Dies hatte zwei wichtige Aspekte zur Folge.

  1. Im Aufbauspiel fand speziell Abwehrchef Hummels immer wieder auch vertikale Anspielstationen, da sich Brandt und Hazard gefährlich in den Zwischenräumen positionieren konnten.
  2. Die starken Flügelverteidiger Hakimi und Guerreiro fanden auf dem Flügel viele freie Räume vor, da Brandt und Hazard auch ihre Gegenspieler ins Zentrum verschleppten. Guerreiro kam in der Partie gegen Wolfsburg auf einen Expected-Goal-Wert von 0,35, im Spiel gegen Schalke sogar auf einen Wert von 0,7.

Nun stellt sich aber die Frage, ob Dortmund gegen die Bayern mit so offensiv ausgerichteten Flügelverteidigern spielen wird können? Können Hakimi und Guerreiro nämlich nicht über weite Strecken der Partie so hohe Positionen einnehmen, dann müssen Brandt und Hazard (oder Sancho) dem Spiel mehr Breite verleihen, was zur Folge hat, dass sie nicht mehr als „falsche Zehner“ agieren können. Dies betrifft wiederum auch den Spielaufbau, da Hummels dann weniger vertikale Anspielstationen findet und verstärkt seine Mitspieler auf den Flügeln suchen muss.

Es wird hier deutlich sichtbar, wie eine einzige Änderung in der taktischen Ausrichtung zahlreiche weitere Auswirkungen zur Folge hat. Die Dortmunder wissen zwar, dass sie im Kampf um die Meisterschaft die drei Punkte unbedingt benötigen werden, allerdings werden sie sich auch noch gut an das erste Saisonduell in der Meisterschaft erinnern, das in München mit 0:4 verloren wurde. Ins offene Messer werden sie den Bayern nicht laufen wollen, weshalb sie voraussichtlich vorsichtiger als sonst agieren werden.

Das Duell der Torjäger

Zu guter Letzt muss man natürlich auch das Duell der Torjäger ansprechen, da mit dem führenden der Torschützenliste Robert Lewandowski und dem „Wunderkind“ Erling Haaland zwei der besten Angreifer Europas gegenüberstehen. Hier haben wir die Statistiken aller Pflichtspiele der beiden Angreifer seit Haalands Wechsel in die Bundesliga für euch herausgesucht:

 Quelle: Wyscout S.p.a

Die beiden Angreifer haben unterschiedliche Stärken, die auch perfekt in das System ihrer Mannschaft passen. Haaland ist extrem dynamisch und erzielt etwa 30% seiner Tore aus Kontersituationen. Lewandowski erzielt nur vier Prozent seiner Treffer nach Kontern, da die Gegner der Bayern meist viel tiefer stehen. Lewandowski ist dafür der komplettere Stürmer, der mit einer unglaublichen Cleverness ausgestattet ist und praktisch keine Schwächen besitzt. Der Goalgetter traf in seiner Karriere alleine gegen seinen Ex-Klub aus Dortmund 16 Mal.

Für die Buchmacher geht der FC Bayern München als recht klarer Favorit in diese Partie. Bei unserem Kooperationspartner tipp3 bekommt ihr für einen BVB-Sieg das 3,5-fache der Quote ausbezahlt!

Stefan Karger