Heute startet die deutsche Bundesliga in die neue Saison. Zum Auftakt trifft der Titelverteidiger Bayern München auf Hertha BSC. Ein Rekord ist bereits jetzt... Vorschau auf Deutsche Bundesliga: Man spricht österreichisch

Heute startet die deutsche Bundesliga in die neue Saison. Zum Auftakt trifft der Titelverteidiger Bayern München auf Hertha BSC. Ein Rekord ist bereits jetzt gebrochen: Noch nie befanden sich vor Saisonstart so viele Österreicher in den Kadern der Teams aus dem Nachbarland. Die Vorschau soll eine kompakte Einordnung der Legionäre und ihrer Teams liefern.

Adi Hütter war sicher einer der Trainer des Jahres in der abgelaufenen Saison der deutschen Bundesliga. Mit Eintracht Frankfurt bescherte er den Fans rauschende Nächte in der Europa League. Erst im Halbfinale scheiterten die Hessen denkbar knapp am Chelsea FC. Auch in der Liga spielte die Eintracht lange um die Champions-League-Plätze mit. Am Ende musste die Mannschaft aber den Belastungen in Europa Tribut zollen.

Etwas Ähnliches zu Wiederholen wird schwer, angesichts der Abgänge von Sebastien Haller und Luka Jovic. Fest verpflichtet werden konnte nach zähen Verhandlungen Innverteidiger Martin Hinteregger vom FC Augsburg. Hinteregger spielte die Rückrunde bereits auf Leihbasis in Frankfurt, avancierte dort zu einer Stütze der Defensive. Hütter wird auch in der neuen Saison auf seinen Landsmann setzen.

Neben Hütter ist mir Oliver Glasner ein weiterer Trainer aus Österreich in der Bundesliga angekommen. Glasner übernahm im Sommer den VfL Wolfsburg, nachdem er zuvor beim LASK großartige Arbeit ablieferte. Die Wölfe und Glasner? Das könnte passen, ist der Kader doch optimal auf die Art von Fußball ausgerichtet, die der 44-Jährige spielen lassen möchte.

Eine wichtige Rolle im Mittelfeld wird Xaver Schlager einnehmen. Der 21-Jährige kam von Red Bull Salzburg in die Autostadt. Ein Transfer, den die Statistikseite Statsbomb in Sachen Preis/Leistung als einen der besten in ganz Europa einordnete. Ersatzkeeper Pavao Pervan wird auch in dieser Saison nicht an Koen Casteels vorbei kommen. Der VfL qualifizierte sich letzte Saison für die Europa League. Das erscheint auch dieses Mal als realistisches Ziel.

Das gilt auch für Borussia Mönchengladbach. Die „Fohlen“ haben mit Marco Rose ebenfalls einen neuen Trainer aus der österreichischen Bundesliga geholt. Rose arbeitete zuvor überaus erfolgreich bei Red Bull Salzburg und möchte nun in seinem Heimatland den nächsten Karriereschritt machen. Dabei helfen soll Außenverteidiger Stefan Lainer, den Rose aus Salzburg mitbrachte. Co-Trainer, und vorheriger abseits.at-Autor, Rene Maric folgte seinem Chef ebenfalls.

Auch RB Leipzig bedient sich traditionell gerne in Österreich. Grund dafür ist natürlich die enge Verflechtung mit Red Bull Salzburg, die in den letzten Jahren als eine Art Ausbildungsverein für Leipzig fungierten – und das auch sicherlich weiterhin tun werden.

Vor dieser Saison holte die Leipziger Hannes Wolf vom österreichischen Serienmeister. Wolf verfügt zwar definitiv über das fußballerische Rüstzeug, sich auch in Deutschland durchzusetzen, fällt aber leider erst einmal verletzt aus. Marcel Sabitzer wird weiterhin eine wichtige Rolle in der Offensive einnehmen. Die Kollegen Konrad Laimer und Stefan Ilsanker pendeln dabei wohl wieder zwischen Bank und Startelf.

Läuft alles optimal kann RB Leipzig mit dem neuen Trainer Julian Nagelsmann auch den beiden Meisterschaftskandidaten Borussia Dortmund und Titelverteidiger Bayern München gefährlich werden. David Alaba ist dort auch weiterhin ein essentieller Bestandteil des Kaders, der ansonsten bislang noch einer Großbaustelle gleicht.

Der Wunschtransfer Leroy Sane wird sich – zumindest in dieser Transferperiode – nicht realisieren lassen. Mit Ivan Perisic wurde eine Lösung präsentiert, die die Vorsilbe „Verlegenheits-„ trägt. Topfavorit auf den Titel sind die Bayern aber weiterhin, zumal das Transferfenster ja noch eine Weile offen steht.

Im Kader von der TSG Hoffenheim stehen mit vier Spielern, gemeinsam mit RB Leipzig, aktuell die meisten Legionäre aus Österreich. Während Stefan Posch und Christoph Baumgartner als große Talente gelten und Florian Grillitsch Stammspieler und Leistungsträger ist, spielt Robert Zulj bei der TSG vorerst keine Rolle mehr. Nach einem großen Umbruch in Sommer wird Hoffenheim am Ende eher im Mittelfeld der Tabelle zu finden sein.

Dort würden sicherlich gerne auch der SC Freiburg (Stefan Lienhart) und der FSV Mainz 05 (Patrick Mwene und Karim Onisiwo) am Schluss landen. Bei Werder Bremen (Martin Harnik und Marco Friedl) indessen, schaut man eher nach oben. Da die Konkurrenz um die internationalen Plätze aber groß ist, dürfte es für die Norddeutschen am Ende nicht für Europa reichen. Für Marco Friedl war dabei eigentlich ein Platz in der Innenverteidigung vorgesehen, er bekommt aber nun Ömer Toprak (ausgeliehen aus Dortmund) vor die Nase gesetzt.

Für Fortuna Düsseldorf (Kevin Stöger und Markus Suttner) und den FC Augsburg (Georg Teigl und Michael Gregoritsch) kann das Ziel nur Klassenerhalt lauten. Stöger wird der Fortuna aufgrund eines Kreuzbandrisses aber vermutlich die gesamte Hinrunde fehlen.

Ein schwerer Schlag für das Team von Altmeister Friedhelm Funkel, gehörte Stöger doch zu den Leistungsträgern beim überraschend souveränen Ligaverbleib in der letzten Spielzeit. Das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel bezeichnete Stöger dabei gar als „besten Bundesliga-Spieler, den keiner kennt“.

Auch für die beiden Aufsteiger 1. FC Köln und Union Berlin wird es vor allem um den Verbleib in der deutschen Beletage gehen. Florian Kainz und Louis Schaub ist bei den „Geißböcken“ dabei eine gute Rolle zuzutrauen. Christopher Trimmel und Florian Flecker müssen in Berlin dagegen ihre Tauglichkeit für die Bundesliga erst noch unter Beweis stellen.

Die hat Julian Baumgartlinger natürlich bereits längst nachgewiesen; der defensive Mittelfeldspieler gehört bei Bayer Leverkusen zu den Leistungsträgern. Das kann man von Aleksandar Dragovic nicht immer behaupten. Auch heuer wird er um einen Stammplatz kämpfen müssen. Für Ramazan Özcan ist sowieso nur die Rolle als zweiter Torhüter vorgesehen. Die Prognose für Leverkusen: Die Werkself wird auch dieses Jahr um die Qualifikation für die Champions League kämpfen.

Davon wird der FC Schalke 04 dieses Jahr nur träumen können. Nach der letzten Katastrophen-Saison wird es für die „Knappen“ unter dem neuen Trainer David Wagner vorwiegend darum gehen, sich zu stabilisieren – und vor allem nichts mehr mit dem Kampf gegen den Abstieg zu tun zu haben.

Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf haben sich zwar mittlerweile in der Bundesliga etabliert, wirken in ihren Möglichkeiten aber häufig auch limitiert. Der schon 34-Jährige Torhüter Michael Langer ist sowieso nur als Ersatz für Alexander Nübel eingeplant.

Unser Kooperationspartner tipp3 hat uns verraten, dass 47 Prozent aller Tipper glauben, dass der FC Bayern Mpnchen auch heuer wieder die Meisterschaft holen wird. 36% tippen auf Borussia Dortmund, was im Erfolgsfall das vierfache des Wetteinsatzes bringen würde. Immerhin 11 Prozent glauben, dass Leipzig den Meistertitel gewinnen wird!