In Zeiten der Corona-Pandemie sind Prognosen vielleicht noch schwieriger zu treffen als sonst. Es gibt diesbezüglich jedoch ein paar Ausnahmen, wie das Verhältnis zwischen... Vorschau deutsche Bundesliga: Wer wird Zweiter?

In Zeiten der Corona-Pandemie sind Prognosen vielleicht noch schwieriger zu treffen als sonst. Es gibt diesbezüglich jedoch ein paar Ausnahmen, wie das Verhältnis zwischen dem FC Bayern München und der deutschen Bundesliga zeigt. Denn eine weitere Meisterschaft der Münchner vorauszusagen, gilt auch in unsicheren Zeiten als durchaus sichere Prognose.

Daran wird sich vermutlich auch in der kommenden Saison nichts ändern, in die der amtierende Triple-Sieger mal wieder als klarer Favorit geht. Wer sich einmal einen anderen deutschen Meister wünscht, kann sich mit der Tatsache Hoffnung machen, dass die Bayern durch das Champions-League-Turnier im August weniger Pause hatten als der Rest der Bundesliga.

Da es aufgrund des straffen Terminplans bis zum nächsten Sommer wenig Zeit zum Verschnaufen gibt, könnte auch den Rekordmeister eine Schwächephase ereilen. Zumal es mit den Personalien Thiago und David Alaba (gehen sie oder bleiben sie) im Kader noch ein paar Baustellen gibt.

Damit eine andere Mannschaft am Ende der Saison von der Tabelle grüßt, müsste diese aber eine etwaige Münchner Durststrecke konsequent ausnutzen. Diesen Beweis sind als vermeintliche Hauptkonkurrenten aber in den letzten Jahren sowohl Borussia Dortmund, als auch RB Leipzig schuldig geblieben.

Die Dortmunder gehen jedenfalls mit einem der spannendsten Kader europaweit in die neue Saison. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre platzt dabei fast vor jugendlichem Elan und Talent. Zu den bereits vorhandenen jungen Stars Jadon Sancho oder Erling Haaland, gesellte sich in diesem Sommer mit Jude Bellingham ein weiterer Hochbegabter. Zudem wird Giovanni Reyna zugetraut, den nächsten Schritt zu machen. Und nicht zu vergessen, mit Youssoufa Moukoko ist ein 15-jähriger Stürmer aus der Jugend hochgezogen worden, an den die Erwartungen (vielleicht zu) hoch sind.

Während der BVB keinen wichtigen Spieler abgeben musste, verlor die Konkurrenz mit Timo Werner (von RB Leipzig zum FC Chelsea) und Kai Havertz (von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea) ihre jeweils wohl wichtigsten Spieler. Trotzdem sind die Kader von Leipzig und Leverkusen sicher gut genug, um die Champions-League-Plätze mitzuspielen.

Das gilt auch für Borussia Mönchengladbach, die ihr Team zusammenhalten konnten, und es in persona von Valentino Lazaro sowie Hannes Wolf nochmals verstärkten. Wer jetzt gut aufgepasst hat, der konnte erkennen, dass bereits jene fünf Mannschaften aufgezählt wurden, die sowohl in der letzten, als auch in der vorherigen Saison die Plätze 1-5 belegten. Spannung geht sicherlich anders.

Es fehlt auch für diese Saison die Phantasie, eine andere Mannschaft in diese Phalanx einbrechen zu sehen. Der VfL Wolfsburg hätte sicherlich die finanziellen Mittel dazu, konnte in den letzten Jahren aber, gemessen an den hohen Erwartungen, zu wenig aus diesen Möglichkeiten machen. Zu Beginn der Saison muss das Team von Trainer Oliver Glasner zunächst einmal die Mammutaufgabe Europa-League-Qualifikation meistern. Viele Spieler sind zudem aktuell verletzt. Alles keine guten Voraussetzungen, um die Top 5 zu ärgern.

Über die TSG Hoffenheim wird in diesem Zusammenhang meist wenig gesprochen. Jedoch stand die Mannschaft – trotz des stetigen Verlustes der besten Spieler – regelmäßig auf den vorderen Tabellenplätzen. In diesem Sommer verließ ausnahmsweise mal kein Leistungsträger den Kraichgau – dafür hat man mit Sebastian Hoeneß (Sohn von Dieter Hoeneß und damit der Neffe von Uli) einen neuen Trainer auf der Bank. Übrigens der einzige Trainerwechsel im Sommer.

Hertha BSC hat dank des Geldes eines Investors ebenfalls die Ambitionen, zukünftig ein Wörtchen mitzureden in Sachen Qualifikation für das europäische Geschäft. Diese Saison scheint den Berlinern jedoch wohl her ein Umbruchsjahr bevor zu stehen. Das hat Eintracht Frankfurt bereits hinter sich. Die Hessen um Trainer Adi Hütter können durchaus oben anklopfen, zumal die Dreifachbelastung der letzten Jahre nun wegfällt.

Diese bleibt auch dem SC Freiburg erspart, die nach grandiosem Saisonstart am Ende im Tabellenmittelfeld landeten. Eine Platzierung, mit die der SC auch dieses Mal sicher prima leben könnte. Das gilt ebenso für den SV Werder Bremen, der nach einer Katastrophensaison dem Abstieg knapp entgangen ist. Da mehr oder weniger dieselbe Mannschaft in die neue Saison geht, ist aber ein neuerlicher Kampf gegen den Abstieg nicht ausgeschlossen.

Ähnlich wie Bremen könnte es dem FC Schalke 04 ergehen. Die Knappen sind finanziell arg gebeutelt, konnten daher wenig Geld in die Mannschaft stecken. Die hat nach der Rückkehr des einen oder anderen Langzeitverletzten aber weiterhin genug Potenzial, sich aus dem Abstiegskampf herauszuhalten. Mit dem Kampf um Europa wird Schalke wohl jedoch ebenfalls nichts zu tun haben.

Die Aufsteiger Arminia Bielefeld und der VfB Stuttgart werden es dagegen schwerer haben, sich von den Abstiegsplätzen fern zu halten. Vor allem die Arminia ist den anderen Mannschaften personell wie finanziell doch deutlich unterlegen. Bei den Stuttgartern fallen aktuell einige Spieler verletzt aus, was den Start in die Saison schwierig gestalten könnte. Zieht man zudem die Eindrücke aus der vergangenen Zweitligasaison heran, wird es der VfB nicht leicht haben, in der Bundesliga zu bestehen.

Nicht leicht wird es auch für FSV Mainz 05, die sich zuletzt nur mit viel Glück vor dem Abstieg retten konnten. Union Berlin hatte in der ersten Bundesligasaison der Vereinshistorie zwar eigentlich nichts mit dem Abstieg zu tun – das zweite Jahr ist für einen Aufsteiger aber bekanntlich noch einmal schwerer. Hinzu kommt, dass durch die Corona-Krise zunächst einmal wenige oder gar keine Fans die „Alte Försterei“ füllen können. Gerade ein Verein wie Union lebt aber vor allem von der Energie des Publikums.

Während Union Berlin erst in die zweite Bundesligasaison geht, hat sich der FC Augsburg mittlerweile dort etabliert. Die kommende Saison dürfte daran nichts ändern. Etablieren möchte sich auch der 1. FC Köln, nach dem der Verein die vergangenen Jahre im Fahrstuhl zwischen 1. und 2. Bundesliga verbrachte. Die zweite Halbserie der vergangenen Saison lässt in dieser Hinsicht jedoch nichts Gutes vermuten.

Der Kader der Kölner ist Stand jetzt zudem eher nicht bundesligatauglich. Das kann sich aber noch ändern, schließlich ist der Transfermarkt noch bis Oktober geöffnet. Erst danach kann wohl eine echte Prognose auf Grundlage der Mannschaftsstärke getroffen werden. Außer man setzt eben auf die Meisterschaft der Bayern.

Unser Kooperationspartner tipp3 hat uns verraten, dass 67 Prozent der Österreicher an einen Titelgewinn des FC Bayern München glauben. 19% geben den Leipzigern gute Chancen, elf Prozent glauben an Borussia Dortmund.