Mit Toren geizen die gegenwärtigen Offensivkräfte derzeit eher. Richtig in Form ist Andreas Ivanschitz, Marko Arnautovic darf wenigstens spielen, Marc Janko nicht. In der... Die Teamlegionäre im Check – die Offensive

Mit Toren geizen die gegenwärtigen Offensivkräfte derzeit eher. Richtig in Form ist Andreas Ivanschitz, Marko Arnautovic darf wenigstens spielen, Marc Janko nicht. In der Premier Liga angekommen ist Jakob Jantscher, auch wenn es für Dinamo Moskau nicht rund läuft.

Marko Arnautovic – SV Werder Bremen

Es läuft nicht rund für den 23-Jährigen. Im vorletzten Vertragsjahr bei den Werderanern stellte Thomas Schaaf zwar auf ein 4-1-4-1 um und holte mit Eljero Elia seinen kongenialen Partner aus der Durchbruchssaison bei Twente Enschede, mehr als zwei Assists gegen Dortmund und Freiburg schauten aber nicht dabei heraus. Dazu ließ er im Spiel gegen Deutschland und auch gegen die Bayern bei der 0:2-Niederlage in München Sitzer aus. Trotz der Geburt seines Kindes und aller Beteuerungen, dass er sich geändert habe, fehlt noch die Konstanz in seiner Leistung und das, was von ihm erwartet wird: Tore. Dabei ist die Vorgabe mit bewerbsübergreifenden acht Treffern in der Saison 2011/12 keine allzu hohe. Der Wiener muss sich selbst helfen, eventuell mit Treffern im Doubleheader gegen Kasachstan. Marcel Koller setzt auf Arnautovic.

Marc Janko – Trabzonspor

Der Wechsel in die türkische Süperlig kam wohl für viele überraschend. Ebenso überraschend ist es, dass es beim Erstligisten aus der Türkei nicht so recht klappen will. Bis jetzt absolvierte er noch kein Spiel über 90 Minuten, 110 Minuten Spielzeit hätte es auch beim FC Porto geben können. Sein Trainer Senol Günes hat aber auch wenig Grund zu wechseln, immerhin verlor das Team in dieser Saison in der Liga erst ein einziges Mal. Noch dazu lässt Günes nur mit einem Stürmer spielen. Es sind schwierige Monate für Janko, aber bis zu seinem Vertragsende 2015 hat er noch genug Zeit, sich durchzusetzen.

Andreas Ivanschitz – FSV Mainz 05

Sieben Tore erzielten die Mainzer in der Bundesliga, zwei erzielte der Burgenländer selbst, drei bereitete er vor. „Mit feiner Technik und gutem Spielverständnis Kopf der Mainzer Mannschaft, zudem sehr effizient“, adelte das deutsche Fach-Magazin Kicker Ivanschitz neulich nach dem Sieg gegen den VfL Wolfsburg. Die Mainzer sind auf einem guten Weg und Ivanschitz ist ein wichtiger, weil erfahrener Baustein in Thomas Tuchels Team: „Andi hat sehr gefährliche Laufwege und ist einer der besten Spieler für den letzten Kontakt“, so der Deutsche gegenüber im Kicker vor der Saison. In dieser Form wird Ivanschitz sowohl seinem Arbeitgeber, als auch dem Nationalteam helfen.

Zlatko Junuzovic – Werder Bremen

Zuletzt lief der nur 1,72 Meter große Mittelfeldspieler im defensiven Mittelfeld auf, in Bremen weiß man nicht, wohin mit ihm. Fakt ist: Der Dauerläufer spielt, aber wo auf Dauer, ist noch unklar. Noch dazu kommen die Werderaner nicht vom Fleck, immerhin erzielte Junuzovic gegen Stuttgart bereits ein Tor. Er läuft extrem viel, aber nicht immer die richtigen Wege, weniger wäre mehr. An seinem Standing bei Werder und im Nationalteam ändert das aber nichts, vor allem defensiv stopft er Löcher und er hat sich auch an das Zweikampfniveau in Deutschland gewöhnt.

Jakob Jantscher – Dinamo Moskau

Ein Jahr ist der Linksaußen nach Moskau verliehen, ob er in naher Zukunft nach Salzburg zurückkehren wird, ist mehr als unklar. In der russischen Hauptstadt absolvierte er vier Spiele, zwei davon konnte Dinamo gewinnen, ein Tor gegen Amkar Perm war auch dabei. Nach einem mageren Saisonstart mit fünf Niederlagen am Stück scheinen sich die Leistungen zu stabilisieren, nach zwei Siegen hintereinander zogen die Hauptstädter allerdings am Sonntag gegen Anzhi Makhachkala mit 0:2 den Kürzeren. Trainer Dan Petrescu, erst Mitte August angetreten, ist noch auf der Suche nach dem passenden System, derzeit fehlen elf Punkte auf das internationale Geschäft.

Andreas Weimann – Aston Villa

Weimann steht zum ersten Mal im Aufgebot der österreichischen Nationalmannschaft, vor allem weil Marcel Koller einen Stürmertypen wie ihn gut gebrauchen kann. Er ist schnell, technisch beschlagen und trainiert in einem angesehenen Verein. Zu Beginn der Premier-League-Saison durfte er vier Mal ran, begann zwei Mal und wurde zwei Mal ausgewechselt. Bei den zwei Spielen im League-Cup begann er jeweils und bereitete einen Treffer beim 4:2-Sieg gegen Manchester City vor. Angesichts der Konkurrenz namens Darren Bent oder Gabriel Agbonlahor scheint es ohnehin wie ein Wunder, dass er überhaupt spielen kann. Doch auch der erst im Juni angetretene Trainer Paul Lambert hält große Stücke auf Weimann – seine Zeit wird kommen.

Martin Harnik – VfB Stuttgart

Unter der Woche unterlagen die Schwaben Molde FK auswärts mit 0:2, am Sonntag folgte ein 2:2 gegen Bayer Leverkusen. In bislang 13 Saisonspielen traf Harnik bereits fünf Mal, zweimal davon im DFB-Cup. Aus der Startformation des VfB Stuttgart ist er nicht wegzudenken, auch wenn es nicht ganz so rund läuft. Der Dauerläufer konnte seine Form von der Vorsaison mehr oder weniger konservieren und wird wohl auch gegen Kasachstan zwei Mal in der Startelf stehen – und vielleicht auch endlich wieder für das Nationalteam treffen.

David Alaba – FC Bayern München

Der Bayern-Shootingstar der letzten Saison erlitt Mitte Juli einen Ermüdungsbruch. Seit kurzem ist der junge Wiener wieder im Training mit der Mannschaft, beim 2:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg berief Jupp Heynckes den Linksverteidiger noch nicht in den Kader. Sein Comeback soll er am kommenden Donnerstag bei einem Testspiel geben. Beim Auswärtsspiel des Nationalteams in Kasachstan ist Alaba, der im Nationalteam in der Mittelfeldzentrale agiert, noch nicht mit dabei. Für das Rückspiel ist er vorerst auf Abruf, die Münchner sind damit aber nicht ganz zufrieden. Wie schon bei Arjen Robben fürchtet man an der Säbener Straße, dass ein Schlüsselspieler beim Nationalteam verletzt werden könnte. Ein Beweis des Standings des Nationalteamspielers.

Die österreichischen Stürmer und Offensivkräfte haben eine Torflaute. Doch gerade viele Treffer in den zwei Duellen mit Kasachstan könnten im Vergleich mit Irland und Schweden den Ausschlag geben – der Knoten muss platzen.

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

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