EM-Quali der Underdogs? Diese Teams können in ihren Gruppen überraschen!
Fußball international 8.September.2014 Daniel Mandl 0
Bereits am ersten Spieltag der EM-Qualifikation gab es einige handfeste Überraschungen und auch der eine oder andere, am Ende siegreiche, Favorit wackelte. abseits.at nimmt den kuriosen Auftakt der EM-Qualifikation für Frankreich 2016 zum Anlass, einen Ausblick auf Geheimfavoriten und möglicherweise strauchelnde, große Fußballnationen zu werfen. Wir beginnen mit den Teams, die in den nächsten knapp 14 Monaten überraschen können.
Belgien
Von einer Überraschung kann längst nicht mehr die Rede sein, wenn es um eine starke belgische Mannschaft geht. Bis 2016 wird die Elf von Trainer Marc Wilmots aber noch stärker sein, als sie es ohnehin schon ist. Nicht nur, dass die Roten Teufel noch näher zusammenrücken werden, einige der möglichen Schlüsselspieler ließen im Sommer durch interessante Transfers aufhorchen, die ihre Entwicklung weiter pushen werden.
Polen
Seit den 80er-Jahren gab es für die polnische Nationalmannschaft bei Großereignissen nur Enttäuschungen –zumeist qualifizierte man sich nicht einmal. Dies sollte sich heuer ändern, denn angeführt von Starstürmer Robert Lewandowski ist Polen trotz einer schwierigen Gruppe ein Kandidat für die direkte EM-Qualifikation als Zweiter hinter Deutschland. Eine starke, junge Generation belebt das Offensivspiel der Polen und es gilt eher die Abwehr zu stabilisieren, um den enttäuschenden vierten Platz in der letzten WM-Quali zu überbieten.
Schottland
Wie man allerdings gestern im Spiel gegen Deutschland beobachten konnte, ist auch Schottland nach längerer Zeit wieder ein Kandidat für höhere Aufgaben. Die Elf von Gordon Strachan besteht mit wenigen Ausnahmen aus Spielern, die in den zwei höchsten englischen Ligen ihr Geld verdienen und überzeugt mit großer Kampfkraft und Siegeswillen. Zwar fehlt der Mannschaft ein echter Knipser, aber gerade im zentralen Mittelfeld sind die Bravehearts gut aufgestellt und somit durchaus in der Lage um den zweiten oder dritten Platz mitzuspielen. Wenn Schottland mehr Effizienz ins Spiel bringt, sollte zumindest Irland als logischer direkter Konkurrent in der Gruppe bezwungen werden.
Rumänien
Was Österreich heute bewerkstelligen muss, haben die Rumänen gestern schon geschafft. Die Tricolorii gewann ihr Auftakt- und Schlüsselspiel auswärts in Griechenland durch ein Elfmetertor von Marica mit 1:0 und hat damit eine perfekte Ausgangsposition für die restliche Quali. Die Rumänen profitieren heuer von einer klar verstärkten Abwehr, in der die England-Legionäre Gardos und Chiriches die schillerndsten Figuren sind. Von einer „goldenen Generation“ ist Rumänien zwar ein ganzes Stück entfernt, aber die natürlich gewachsene Mannschaft sollte die EM 2016 direkt erreichen.
Österreich
Noch immer gibt es in der Koller-Elf die eine oder andere Baustelle, aber auch vom ÖFB-Team darf man eine weitere Festigung erwarten. Die Legionäre der deutschen Bundesliga sind größtenteils wieder am aufsteigenden Ast, in England schwärmt man ohnehin von den Austrian Boys und auch die verbesserten Spieler von Red Bull Salzburg können zum Zünglein an der Waage werden. Österreich ist ein mehr als heißer Kandidat auf einen der vorderen beiden Plätze.
Montenegro
Das ist allerdings der gefährliche Underdog aus Montenegro auch. Die Sokoli verfügen über echte Klassespieler in der Abwehr, die speziell von Fiorentinas Stefan Savic oder Lilles Marko Basa getragen wird. Während es im Mittelfeld noch Schwächen gibt, sind die Speerspitzen der Montenegriner enorm gefährlich: Der Star ist der 24-jährige Stevan Jovetic von Manchester City – hinter dem torgefährlichen Kapitän Mirko Vucinic steht nach seinem Wechsel in die Emirate noch ein Fragezeichen. Das Team hat jedenfalls genug Klasseleute und die nötige Aufbruchsstimmung, um den „Großen“ – erneut – sehr gefährlich zu werden.
Norwegen
Auch die Wikinger riechen wieder Lunte und wollen sich erstmals seit 16 Jahren für ein Großereignis qualifizieren. Während alles vom 15-jährigen Teamdebütanten Martin Odegaard redet, vergisst man gerne, dass die Norweger mittlerweile über einen Stamm verfügen, der nun in den besten Jahren ist und durchaus über internationale Erfahrung verfügt. Italien und Kroatien werden die Skandinavier maximal ärgern können – aber gegen Bulgarien, Aserbaidschan und Malta kann sich die Truppe von Per-Mathias Högmo allemal durchsetzen und somit den dritten Platz erreichen.
Dänemark
Ähnliches gilt für Dänemark, nur dass die Olsen-Banden noch bessere Spieler in ihren Reihen hat. Stars wie Christian Eriksen, Daniel Agger oder Lasse Schöne werden der dänischen Elf nach langer Zeit wieder ein glamouröses Gesicht geben. Hinzu kommen Jungstars wie Pierre Höjbjerg, Viktor Fischer oder der zwei Meter große Simon Makienok, die das facettenreiche Programm abrunden. Auch die Gruppe scheint schaffbar: Portugal ist in der Krise, Serbien im Umbruch – ein Top-2-Platz muss für Dänemark drin sein.
Albanien
Eigentlich passt die albanische Nationalelf nicht in diese Auflistung, aber nach dem 1:0-Auswärtssieg in Portugal werden gezwungenermaßen alle Augen auf sie gerichtet sein. Für die Albaner spricht in der einzigen Fünfergruppe der Qualifikation vor allem das positive Momentum nach dem überraschenden Auftaktsieg. Diese Woche spielen die Albaner, bei denen unter anderem der Ex-Rapidler Hamdi Salihi im Kader steht, noch zu Hause gegen Dänemark und auswärts in Serbien. Zwar gelten die Albaner nominell als das schwächste Team der Gruppe I, allerdings wäre ein Kampf um Platz 3 im Rahmen des Möglichen, wenn man die Euphorie in die nächsten beiden Partien mitnehmen und erneut punkten kann.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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