Am Mittwochabend stieg das Topspiel der 15. Premier-League-Runde zwischen Manchester United und dem Arsenal FC. Gespielt wurde im altehrwürdigen Old Trafford in Manchester. Schlussendlich endete die Begegnung mit einem 2:2-Remis, das von kuriosen Toren und postwendenden Ausgleichstreffern geprägt war.
Ausgangslage
Die Heimmannschaft aus Manchester war darauf bedacht Wiedergutmachung zu betreiben. Das letzte Ligaspiel endete nur mit einem enttäuschenden 2:2 gegen das abstiegsgefährdete Southampton. Während man sich in der Champions League bereits für das Achtelfinale qualifizieren konnte, hinkt man den Erwartungen in der Liga meilenweit hinterher. Vor diesem Spieltag fehlten auf den 4. Rang, der gleichzeitig auch für einen fixen Startplatz in der Königsklasse sorgt, schon acht Zähler.
Besser sieht die Lage im Norden Londons aus. Die Gunners durchleben derzeit eine erfolgreiche Phase, die auf großer Konstanz aufbaut. Die letzte Niederlage datiert vom August, als man dem Chelsea FC im Derby unterlag. Seit dieser Niederlage ist man 19 Spiele en suite ungeschlagen. Die Serie sollte auch gegen die Red Devils fortgesetzt werden. Und das, obwohl das Theatre of Dreams kein guter Boden für die Gunners ist. Der letzte Liga-Sieg in der Heimstätte Uniteds liegt schon mehr als zwölf Jahre zurück.
Personelle Situation
Die Gäste aus Nordlondon begannen in ihrem gewohnten 3-4-3-System. Coach Unai Emery nahm im Vergleich zum North London Derby zwei personelle Veränderungen vor. Der gesperrte Granit Xhaka machte im Mittelfeld gezwungenermaßen für Matteo Gouendouzi Platz. Aus eigener Kraft spielte sich hingegen Aaron Ramsey in die Startelf. Nach einer Top-Performance beim Derbysieg gegen Tottenham nahm er den Platz von Henrikh Mkhitaryan ein.
Auch Jose Mourinho vertraute auf ein 3-4-3. Der Portugiese schien mit der Performance gegen die Saints überhaupt nicht zufrieden gewesen sein und behielt nur vier Startelfspieler vom Samstag in der Aufstellung. Lediglich David de Gea, Nemanja Matic, Ander Herrera und Marcus Rashford bekamen wieder das Vertrauen geschenkt. Somit tauschte der Star-Coach vor dem Duell gegen die zweitstärkste Offensive der Liga die komplette Hintermannschaft. Auf der Position des rechten Außenverteidigers ließ er etwa den 19-jährigen Diogo Dalot sein Startelf-Debut in der Premier League feiern. Eine mutige Entscheidung.
Arsenal zunächst besser im Spiel
Der Beginn der Partie kann als unspektakulär bezeichnet werden. Beide Teams tasteten sich langsam heran und gingen wenig Risiko ein. Öffnende Pässe, bei denen man Gefahr lief, den Ball zu verlieren, wurden größtenteils vermieden. Arsenals linker Flügelspieler Alex Iwobi kippte gelegentlich von seiner angestammten Positionierung ab, um sich anzubieten und so den Spielaufbau anzukurbeln. Während die Gunners stets versuchten, den Spielaufbau mit flachem Passspiel zu vollziehen, waren die Red Devils, allen voran David de Gea, durch Arsenals Pressing gezwungen, den Aufbau mit hohen Pässen zu gestalten. Mit diesen Bällen verlagerte er das Spiel auf die Flügel. Die Mitte mieden die Offensivakteure der Gastgeber, weil dort ohne Lukaku der Ball nur schwer zu behaupten war. Man versuchte sein Glück lieber über die Seiten.
Schon zu Beginn war ersichtlich, dass Arsenal seine Spielzüge am liebsten über die linke Seite spielte. Das Dreieck Kolasinac-Guendouzi-Iwobi überlagerte dabei die Zonen geschickt und zielte damit genau auf Manchester Uniteds Achillesferse ab – die rechte Verteidigungsseite in Person von Diogo Dalot.
Zwei Tore in fünf Minuten
Aus einem Corner und anschließendem Kopfball von Skhodran Mustafi resultierte in Minute 26 das Führungstor der Gunners. Keeper de Gea machte dabei eine ganz schlechte Figur. Dieser Treffer war zugleich auch die Initialzündung der Red Devils und der Moment, an dem die Partie deutlich an Fahrt aufnahm. Nach dem Wiederanstoß war deutlich zu merken, dass die Gastgeber die Partie an sich reißen wollten. Dies äußerte sich etwa durch vermehrte Laufarbeit. In dieser Druckphase bekam United auch einen Freistoß aus gefährlicher Position zugesprochen. Den folgenden Direktversuch konnte Leno nur auf die Seite prallen lassen, wo Herrera stand und den Ball zur Mitte brachte. Von dort schob Anthony Martial ohne Probleme zum Ausgleich ein.
Nach den beiden Toren beruhigte sich das Spiel wieder etwas. Dazu gab es noch eine hohe Anzahl an kleinen Fouls, die jeglichen Spielfluss verhinderten. In den letzten zehn Minuten der ersten Spielhälfte gab es eine verletzungsbedingte Auswechslung (Lichtsteiner ersetzte den verletzten Holding) und gleich fünf gelbe Karten zu sehen. Es zeichnete sich auch immer mehr ab, dass Arsenals Rechtsverteidiger Bellerin in diesem Match eher weniger Offensivaktionen haben würde. Grund ist Ramsey, der zwar offiziell die Position des rechten Flügels bekleidete, in der Praxis aber vermehrt in die Mitte abkippte. Das Angriffsspiel der Gunners lief ausschließlich über die linke Seite oder das Zentrum.
Zur Pause gab es keine ersichtlichen Systemumstellungen. Dafür musste Aaron Ramsey für den Armenier Mkhitaryan Platz machen.
Manchester United erhöht die Schlagzahl
Schon zu Beginn der zweiten Halbzeit sah man deutlich, dass die Spieler von Mourinho im Kollektiv höher standen. Nun wurden die Arsenal-Verteidiger schon kurz vor der Strafraumgrenze attackiert und zu einem hektischeren Spielaufbau gezwungen. Hier sehen wir ein gutes Beispiel für die offensive Ausrichtung der Mourinho-Elf. Sechs rote Spieler befinden sich in mittelbarer Umgebung des einwerfenden Spielers:
Doch die Gäste ließen sich nicht zurückdrängen und es kam auch vor, dass die beiden zentralen defensiven Mittelfeldspieler (Guendouzi, Torreira) bis weit in die gegnerische Hälfte pressten. Ein weiteres Markenzeichen des spanischen Coaches sind die weit aufgerückten Außenverteidiger. In diesem Spiel nahmen Kolasinac (links) und Bellerin (rechts) diese Positionen ein und vor allem der Erstgenannte sorgte auf seiner Seite für viel Dampf. Dass diese offensive Ausrichtung auch Nachteile birgt, ist klar. Bei schnellem Umschaltspiel der Red Devils brauchten die beiden Verteidiger zu lange, um den defensiven Verpflichtungen nachgehen zu können.
Manchester United fehlte in der Offensive die Durchschlagskraft. Der letzte Pass war eindeutig ausbaufähig. Aus diesem Grund versuchte man es auch mit Distanzschüssen, die nicht von Erfolg gekrönt waren. Am Flügel schaffte es ManUtd nicht, die Räume zu überlagern und Pass-Stafetten aufzuziehen. Über das Zentrum ging nach wie vor wenig, da ein Spieler fehlte, der den Ball abdecken und sich gegen die gegnerischen Verteidiger behaupten konnte.
Arsenal trifft, Manchester mit postwendender Antwort
Mit der Einwechslung von Lacazette in Minute 65 bewies Emery ein gutes Händchen. Nachdem Marcos Rojo in der eigenen Hälfte den Ball vertändelte, suchte Mkhitaryan den Weg zum Tor und fand in der Mitte Alexandre Lacazette. Er bediente diesen und beim Ansatz des Torschusses wird der Franzose von zwei gegnerischen Verteidigern in die Mangel genommen und zu Fall gebracht. Der Ball kullerte über die Linie. Als (Eigen-) Torschütze wird Marcos Rojo angeführt.
Schneller als die englische Regie war Jesse Lingard, als er direkt nach Wiederanpfiff den Ausgleich herstellte. Nach einem Kommunikationsfehler zwischen Goalie Bernd Leno und Verteidiger Sead Kolasinac kam der Engländer an den Ball und verwertete mit dem ersten Kontakt. Vorausgegangen war eine hohe Flanke auf den frisch eingewechselten Lukaku. Die hohen Bälle häuften sich, da man mit dem kräftigen Belgier nun einen kopfballstarken Spieler in der Offensive hatte.
Manchester Uniteds Schwachstelle
Schon früh erkannten die Gunners die Achillesferse des Kontrahenten. Diese war in der Rechtsverteidigung zu finden. Dalot war mit dem Tempo sichtlich überfordert und neigte zu vielen Stellungsfehlern, die ein Durchbrechen am linken Flügel möglich machten. Hinzu kam die schlechte Abstimmung der United-Hintermannschaft, auch durch mangelnde Spielpraxis mancher Akteure verursacht. In folgender Graphik sehen Sie, wie Arsenal die United-Defensive vor ein gewaltiges Problem stellte. Sead Kolasinac (rot markiert) forderte per Handzeichen einen Pass in den Lauf. Gleichzeitig sprintete Aubameyang (blau markiert) in die Mitte und zieht somit Dalot auf sich, ein Raum entsteht. Der Passt kommt wie gewollt an und Kolasinac bedient den pfeilschnellen Gabuner. Dessen Schuss kann nur noch mittels Glanztat von de Gea entschärft werden.
Mourinho reagierte auf diese Unstimmigkeiten und brachte Fellaini, der das Mittelfeld, und somit auch die komplette Verteidigung, entlasten sollte. Danach schafften es die Gunners nicht mehr, auf der linken Seite durchzubrechen.
Fazit:
In einem intensiven Topspiel der Runde konnte keine der beiden Mannschaften vollends überzeugen. Spielerisch wurden von beiden Seiten zu wenige Chancen kreiert. Sinnbildlich dafür ist, dass keines der gefallenen Tore aus einem sauberen Spielzug entstanden ist. Individuelle Fehler führten schließlich zum Torerfolg der jeweils anderen Mannschaft. Die Gunners hatten ein Chancenplus und waren daher dem Sieg um ein Stückchen näher.
J.G., abseits.at
J.G.
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