Andy Robertson – Liverpools Leftback und neuer Publikumsliebling
England 30.Januar.2019 Werner Sonnleitner 1
Fabio Aurelio, Emiliano Insua, Andrea Dossena, Paul Konchesky, Jose Enrique, Aly Cissokoho, Alberto Moreno oder aushilfsweise Veteran James Milner. Die Liste der Linksverteidiger beim FC Liverpool ist seit dem Abgang von John Arne Riise in der letzten Dekade lang. Wirklich glücklich wurde man am Kop mit den auf dieser Position aufgebotenen Spielern aber nie so richtig. Bis dann im Sommer 2017 ein eher unbekannter Schotte vom eben erst abgestiegenen Hull City Association Football Club andockte: Andrew Robertson. Nach eineinhalb Spielzeiten bei den „Reds“ kann man nun ein Zwischenfazit ziehen. Die Kombi Robertson-Klopp bzw. Robertson-Kop scheint perfekt zu passen.
Der steile Aufstieg – ausgehend von der vierten schottischen Liga
Der in Glasgow geborene Linksfuß absolvierte seine Jugendausbildung im grünen Teil der Stadt, bei Celtic. Zwischen 2009 und 2013 spielte er dann bei Queen’s Park FC. Dort debütierte er in der Kampfmannschaft, in der Scottish Thrid Divison, der vierthöchsten Spielklasse. Nach nur einer Saison folgte der Wechsel ins schottische Oberhaus zu Dundee United, wo er gleich auf sich aufmerksam machte und zum „SPFA Young Player of the Year“ gekürt wurde. Die Karriere nahm nun richtig Fahrt auf.
In der Folge debütierte Robertson auch im schottischen Team, das er mittlerweile als Kapitän aufs Feld führt. Schon nach einer Saison lockte die Premier League, wo er in seiner Debütsaison bei Hull bei 24 Einsätzen den Abstieg nicht verhindern konnte. Der endgültige Durchbruch in England gelang in der Championship, wo er sich beim Wiederaufstieg ins Rampenlicht spielte. Nach dem folgenden Jahr in der Premier League mussten seine Kollegen 2017 gleich wieder retour in die zweite Liga. Nicht so der Linksverteidiger, für den tat sich ein Wechsel innerhalb der Liga auf. Jürgen Klopp und die „Reds“ lockten den damals 23-Jährigen Schotten für – im heutigen Business mehr als preisleistungsgerechte acht Millionen Pfund – an die Merseyside.
Der neue Publikumsliebling an der Anfield Road
Dort musste sich die Nummer 26 Anfangs gedulden. Wie so oft bei Neuzugängen unter Jürgen Klopp, hieß es anfangs hintenanstellen und sich erst die geforderte Spielweise anzueignen. Im Spätherbst gelang der Durchbruch in die Start- bzw. in der Folge Stammelf der „Reds“. Beim furiosen 4:3 Sieg gegen den späteren Meister Manchester City jagte er die Sky-Blues durch deren eigenen Strafraum – Offensiv-Pressing par excellence des Abwehrspielers.
Andrew Robertson #MyLeftBack pic.twitter.com/FABJXFANCP
— SH (@Sennesation) 15. Januar 2018
Mit weiterhin konstant guten Leistungen, dazu einem schier unermüdlichen Lauf- und Einsatzpensum avancierte der Schotte sowohl zum Publikumsliebling an der Anfield Road als auch zum Kapitän der Nationalmannschaft. Fast schon routiniert ruft der 24-Jährige Woche für Woche seine Leistungen ab. Gravierende Fehler blieben seitdem die Ausnahme, konzentriert und die Dinge simpel haltend, spult der Linksverteidiger seinen Part im Matchplan ab. So entwickelte er sich rasch zu einem wichtigen wie verlässlichen Spieler für Jürgen Klopp.
Die Zahlen um Andy Robertson
Nicht nur der subjektive Eindruck der Fans im Kop bestätigt das Bild vom fleißigen Rackerer, auch die statistischen Daten belegen die Wichtigkeit des Schotten für die Ambitionen der Klopp-Truppe. Bislang war Andy Robertson 57-Mal für die „Reds“ in Einsatz und stand dabei jedes Mal (!) in der Startformation. Somit spulte er in Summe bereits 5.070 Minuten in allen Bewerben für den FC Liverpool ab. Auf seiner Position ist er unumstritten gesetzt. Mit 52 Tackles in dieser Saison grätscht sich Robertson weiter in die Liverpooler Fanherzen.
Die stets hohen Werte bei seiner Laufleistung resultieren in erster Linie aus dem Offensivspiel, das von hoher Intensität und Tempo geprägt ist. Angriffe in die er sich nicht einschaltet bilden im Liverpooler Spiel eine Ausnahme. Dazu lobte Klopp zuletzt auch die Pass- samt Entscheidungsfähigkeit des Linksfußes. Ob der Ball wohltempiert in den Fuß, Lauf oder scharf geflankt in den Strafraum soll, sowohl die Qualität der Entscheidung wie auch deren Ausführung schätzt der Deutsche. Dazu positioniert sich Robertson bei den Offensivläufen meist intelligent in einer anspielbaren Position als Teil der auf den Taktiktafeln so gern gezeichneten Dreiecke. Diese Spielintelligenz unterscheidet ihn auch maßgeblich von seinem Konkurrenten auf dieser Position, dem Spanier Alberto Moreno.
Bei Kombinationen über die ferne, rechte Seite wartet Robertson als Flankenempfänger, wie beim zwischenzeitlichen Ausgleich im Jänner gegen Manchester City. Somit zieht er die gegnerische Defensivreihe auseinander bzw. sorgt für zusätzliche Gefahr bei Seitenverlagerungen. Wird über seine Seite gespielt, bringt er die Bälle bevorzugt aus dem Halbfeld Richtung Mitte, was bislang zwölfmal mit einem Torjubel endete. Der gefährliche Lauf bis runter zur Grundlinie wäre noch eine der wenigen ausbaufähigen Fähigkeiten.
Diese Saison bereitete er mit 30 Torchancen – nach Mohamed Salah – die zweitmeisten im Kader des Tabellenführers vor. Zum Abschluss der Vorsaison gegen Brighton krönte Robertson die erste Saison an der Anfield Road mit seinem Premieren-Treffer im roten Shirt.
Bei 28 Teameinsätzen trug sich Robertson bislang zweimal als Torschütze ein und führt seit September des Vorjahres die „Brave Hearts“ als Kapitän aufs Feld. Auch das Premierentor im Teamdress fiel an einem besonderen Ort gegen einen ebensolchen Gegner. Im Celtic-Park – dem Stadion seines Jugendklubs – traf der Linksverteidiger gegen den großen Bruder England.
Die nur logische Vertragsverlängerung
Erst vor wenigen Tagen hat der an der Merseyside so beliebte wie wertvolle Außenverteidiger seinen Vertrag bei den „Reds“ bis 2024 verlängert. Dort bildet er mit seinen Kollegen – trotz des Ausrutschers mit den drei Gegentoren gegen Crystal Palace zuletzt – die aktuell sicherste Defensive der Premier League. Grund genug, dass wir heute noch, vor der Partie gegen Leicester, dem neugewonnenen Prunkstück der „Reds“ auf dem Grund gehen: Der soliden Hintermannschaft rund um Abwehrchef Virgil van Dijk und Keeper Alisson Becker.
Werner Sonnleitner, abseits.at
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Werner Sonnleitner
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