Chelsea weiter ungeschlagen – 2:1-Auswärtssieg gegen Arsenal
England 30.September.2012 Florian Eliadakis 0
Miserables Defensivverhalten der Flügelspieler prägte ein Match, in dem letztendlich der FC Chelsea die Nase vorne hatte und wichtige drei Punkte einfuhr. Zwei Freistöße entscheiden das Spiel zugunsten der Gäste.
Arsenal mit Vermaelen, Chelsea ohne Lampard
Beide Mannschaften starteten in den gewohnten 4-2-3-1-Systemen. Arsenal konnte wieder auf Thomas Vermaelen bauen, der beim Unentschieden gegen Manchester City noch wegen einer Erkältung ausgefallen war. Als Sturmspitze begann Gervinho, während Aaron Ramsey nach seiner starken Leistung gegen City erneut als rechter Flügelstürmer auflief. Bei Chelsea rückte etwas unerwartet Ramires ins defensive Mittelfeld, ihm musste Lampard weichen.
Arsene Wengers Plan
Abou Diaby und Mikel Arteta bildeten die Doppel-Sechs vor der Abwehr, wobei vor allem Letzterer ähnlich wie Xabi Alonso bei Real Madrid das Spiel lenken und eher defensive Aufgaben erfüllen sollte, während Diaby sich ins Angriffsspiel einschaltete. Santi Cazorla als nominelle 10 suchte Räume zwischen Chelseas Abwehr- und Mittelfeldreihe, unterstützte das Spiel auf den Flügeln, und gesellte sich vor allem zu Spielbeginn öfter mal neben Gervinho in die Spitze. Ramsey und Podolski auf den Flügeln sollten das Spiel in die Breite ziehen und in Zusammenarbeit mit den nachstoßenden Außenverteidigern Kieran Gibbs und Carl Jenkinson hinter die Abwehr gelangen.
Chelseas Konzept
Wie gewohnt sollten im Spielaufbau die Innenverteidiger eher breit stehen, während sich einer der beiden Sechser Ramires und Mikel zurückfallen ließ, um den Ball aufzunehmen. Ähnlich wie Arsenal sollte der Weg zum Tor vor allem über die Flügel gesucht werden. Die Offensivabteilung wechselte immer wieder die Positionen. Einzig Oscar sollte sich um Arteta kümmern und so das Spiel von Arsenal möglichst früh stören.
Nachlässige Flügelspieler
Beide Seiten erkannten rasch, dass über den jeweils rechten Flügel mehr Aktionen möglich waren. Ashley Cole wurden selten von seinem Vordermann gegen Oxlade-Chamberlain – der für den angeschlagenen Diaby schon in der 17. Minute gekommen war – und Jenkinson oder Cazorla unterstützt, auf der anderen Seite blieb Podolski häufig zu passiv, anstatt Gibbs entschlossen gegen Ivanovic und Hazard oder Mata zu helfen. Immer wieder konnten beide Mannschaften vor allem auf dem jeweiligen rechten Flügel durchbrechen und Hereingaben in den Strafraum bringen. Eine dieser Flanken sollte zum 1:1-Ausgleich durch Gervinho führen.
Arteta vs. Oscar
Oscar war auf Arteta angesetzt und drängte ihn öfters weit in die eigene Hälfte zurück. Hatte Arteta in dieser Saison zumeist weit über 100 Ballberührungen pro Spiel, waren es diesmal 78. Der brasilianische Jungstar kam seiner Aufgabe zumeist gut nach und setzte auch offensiv gute Akzente, wurde aber in der 73. Minute, verwarnt und erschöpft, ausgetauscht.
Chelseas Tore
Beide Tore fielen aus Freistößen, beide Fouls wurden von Vermaelen begangen, und bei beiden Toren sah Laurent Koscielny nicht gut aus. Unmittelbar vor dem ersten Freistoß war noch zu sehen, wie Vermaelen seiner Mannschaft verärgert zurief, enger am Mann zu stehen. Eine Sekunde später wurde der Freistoß jedoch schon ausgeführt, Fernando Torres konnte Koscielny abdrängen und musste nur noch den Fuß hinhalten. Beim zweiten Treffer für Chelsea segelte der Ball an Freund und Feind vorbei ins Netz, Koscielny berührte den Ball noch leicht – 1:2.
Wenger riskiert
Wenger musste schließlich riskieren und brachte in der 67. Minute Theo Walcott und Olivier Giroud für Ramsey und Podolski. Aus dem 4-2-3-1 wurde nun ein 4-1-2-3 mit Arteta vor der Abwehr, Oxlade-Chamberlain und Cazorla als Doppel-Zehn, Walcott und Gervinho auf den Flügeln, und Giroud als Zentrumsstürmer. In den ersten Minuten sollten diese Offensivwechsel aber keine Auswirkung haben, da Chelsea nun den Ball sehr gut in den eigenen Reihen hielt und Gegenstöße immer wieder im Mittelfeld auffangen konnte.
Di Matteo bringt den Sieg nachhause
Als sich Arsenal schließlich doch noch aufzubäumen schien und einige gefährliche Situationen kreieren konnte, ging Di Matteo auf Nummer Sicher. Er brachte den Linksverteidiger Ryan Bertrand für Juan Mata. Er hatte Walcott im Griff und sicherte endlich den Flügel ab, der bislang offen gewesen war wie ein Scheunentor. Einer Chance von Giroud in den Schlussminuten wird Arsenal noch länger nachtrauern.
Florian Eliadakis, abseits.at
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Florian Eliadakis
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