London-Derbys entbehren nie einer gewissen Brisanz. So auch dieses, hat Arsenal doch vielleicht eine der letzten Chancen, das Titelrennen noch einmal spannend zu gestalten... Das Topspiel in England: FC Chelsea vs. FC Arsenal

Fußball in England - Big Ben_abseits.atLondon-Derbys entbehren nie einer gewissen Brisanz. So auch dieses, hat Arsenal doch vielleicht eine der letzten Chancen, das Titelrennen noch einmal spannend zu gestalten

Die Ausgangslage

Hätte Diego Costa den Elfmeter in der letzten Begegnung gegen Liverpool verwandelt, wäre Chelsea wohl endgültig durch gewesen und hätte schon einmal den Auftrag erteilen können, den Briefkopf um eine weitere Meisterschaft zu erweitern. Doch Costa scheiterte an Liverpool – Keeper Simon Mignolet. Das Spiel endete Unentschieden.

Nichtsdestotrotz ist die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende der Saison ein anderes Team als Chelsea die Titeltrophäe in den Himmel recken kann sehr unwahrscheinlich, denn die Blues haben sich mittlerweile ein Polster von neun Punkten auf den ersten Verfolger Tottenham erspielt.

Die Leistungen der letzten Wochen, das Spiel gegen die Spurs einmal ausgenommen, bargen zudem keinerlei Anzeichen für einen drohenden Einbruch Chelseas. Trainer Antonio Conte sprach vor der Partie gegen Arsenal von einem wichtigen Spiel und bezeichnet die Gunners weiterhin als einen Meisterschaftskandidaten. Der Italiener sprach zudem das Hinspiel an, in dem seine Mannschaft mit 0:3 unterging. Danach startete Chelsea jedoch seine beeindruckende Siegeserie, die sie mittlerweile zum souveränen Tabellenführer machte. Sein Team könne nun dieses Spiel vergessen machen und zeigen, dass sie eine komplett andere Mannschaft sind als zum Zeitpunkt der letzten Begegnung.

Contes Kollege auf der anderen Seite, Arsene Wenger, bezeichnete dasselbe Spiel als einen „Turning Point in Chelseas Saison“. „Conte hat danach die richtigen Maßnahmen ergriffen.“, so Wenger. Er selbst muss aufgrund einer Sperre aus dem Spiel gegen Burnley, als er den vierten Offiziellen schubste, auf der Tribüne platznehmen. Der Franzose sieht dies jedoch nicht als großen Nachteil an, da er seinem Assistenten Steve Bould vertraue.

Mehr Sorgen dürfte ihm da schon die zuletzt gezeigte Leistung im Heimspiel gegen Watford machen. Seine Mannschaft präsentierte sich dort vor allem in der ersten Hälfte katastrophal und lag bereits nach 13 Minuten mit 0:2 im Rückstand. Für mehr als den Anschlusstreffer reichte es in der zweiten Halbzeit dann nicht mehr.

Eine Heimniederlage gegen ein Mittelklasseteam wie Watford ist für Arsenal vor allem dahingehend prekär, als dass es in den Duellen mit den Top-sechs-Mannschaften bisher nur zu einem Sieg reichte: eben jenem 3:0 über Chelsea. Seit der letzten Begegnung ist jedoch viel passiert: aktuell haben die Gunners neun Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter.

Zahlen und Statistiken

Arsenal steht dafür im internen Vergleich mit den Teams aus London gut da; in diesem ist man bislang noch ungeschlagen. Ein Sieg an der Stamford Bridge gelang aber zuletzt im Oktober 2011. Außerdem hat Chelsea die letzten acht Premier League – Heimspiele allesamt gewonnen. Bislang konnte aber nur Leicester die Gunners davon abhalten auswärts zu treffen. Ihr Torschnitt abseits der Auftritte im Emirates liegt bei 2,4.

Die Gunners sind zudem ein Last-Minute – Team: sie holten bereits zehn Punkte durch Sieg – oder Ausgleichstreffer ab der 86. Minute. Zudem haben sie schon sechs Tore in der 90. Minute oder später erzielt und zwölf ab der 80. Minute – beides Premier League – Spitze.

Chelsea zeichnet sich auch weiterhin durch die beste Abwehr der Liga aus. Genau wie Tottenham kassierten die Blues erst 16 Gegentreffer. Trainer Conte verlässt sich dabei auf eine eingespielte Mannschaft. Der Italiener setzte bis dato die wenigsten Spieler aller Premier League Klubs ein. Ebenfalls interessant: wenn Conte während einer Partie eine Auswechslung vornahm, kassierte sein Team danach keinen Treffer mehr.

Arsenal hat bereits 25 Treffer kassiert, ist mit 51 erzielten Toren aber die torhungrigste hinter dem FC Liverpool. Die Gunners zeichnen sich hier durch eine gewisse Effizienz aus, stehen sie mit 15,8 Schüssen pro Spiel nur auf Platz fünf ligaweit. Gegner Chelsea hingegen scheint noch abgezockter zu sein, brauchten sie für ihre 48 Tore – drittbester Wert in der Liga – sogar nur 14,3 Schüsse, womit sie nur auf Platz sieben dieser Statistik rangieren.

Personal & Schlüsselspieler

Conte kann vor dem Spiel gegen Arsenal erneut aus den Vollen schöpfen und wird wohl seiner gewohnten Startelf vertrauen.

Wenger hingegen muss weiterhin verletzungsbedingt auf den eigentlich so wichtigen Spanier Santi Cazorla verzichten. Zudem wird Granit Xhaka aufgrund einer abermaligen Rotsperre fehlen. Der Schweizer steht mit seiner Spielweise ab und an in der Kritik, ist durch seine Aggressivität aber wichtig beim gewinnen von Bällen im Mittelfeld. Ebenfalls ausfallen wird Dauerpatient Aaron Ramsey sowie der Ägypter Mohamed Elnany, der mit seinem Land ins Finale des Afrika-Cups einzog.

Die Lücke im zentralen Mittelfeld könnte etwas überraschend der etatmäßige Offensivspieler Alex Oxlade-Chamberlain füllen. The Ox, wie er genannt wird, würde dabei von seiner Physis und Schnelligkeit profitieren. Ob jedoch seine strategischen Fähigkeiten zum bekleiden dieser Position ausreichen bleibt abzuwarten.

So könnten sie spielen:

FC Chelsea: Courtois – Azpilicueta, Luiz, Cahill – Moses, Matic, Kante, Alonso – Hazard, Costa, Pedro

FC Arsenal: Cech – Monreal, Mustafi, Koscielny, Bellerin – Chamberlain, Coquelin – Iwobi, Özil, Walcott – Sanchez

RES FC Chelsea

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