Schafft Guardiola gegen Arsenal die Wende zum Positiven? Oder können die Gunners auswärts einen Big Point landen? Die Ausgangslage Der souveräne 2:0-Erfolg über Watford... Das Topspiel in England: Manchester City vs. Arsenal

_England Premier LeagueSchafft Guardiola gegen Arsenal die Wende zum Positiven? Oder können die Gunners auswärts einen Big Point landen?

Die Ausgangslage

Der souveräne 2:0-Erfolg über Watford unter der Woche war zwar ein wenige Balsam auf die zuletzt arg strapazierte Seele der Citizens und deren Anhänger, kann die letzten, deutlichen Niederlagen gegen Chelsea und Leicester City aber bei Weitem nicht vergessen machen.

War City bei der 1:3-Niederlage gegen Chelsea im heimischen Etihad noch die spielerisch bessere Mannschaft, die es aber nicht schaffte, ihre Überlegenheit in Tore umzuwandeln, um dann fast folgerichtig von eiskalten Blues ausgekontert zu werden, war das deftige 2:4 bei Meister Leicester so etwas wie ein kleiner Offenbarungsakt.

Hier zeigte sich die Defensive einmal mehr höchst konfus, mit vielen individuellen Fehlern – ein gravierendes Problem in dieser Saison -, sowie einer besorgniserregenden Hilflosigkeit im Abwehrverhalten. Demzufolge lag City gegen einen vor dem Spiel angeknockten Meister bereits zur Halbzeit mir 0:3 hinten. Die zwei Tore in der Schlussphase waren nichts mehr als Ergebniskosmetik.

Nach dem so vielversprechenden Saisonstart, als sich mancher aufgrund der starken Auftritte der Skyblues wohl Sorgen um die Spannung in der Premier League machte, präsentierte sich Guardiolas Team in den letzten Wochen als höchst fragiles Gebilde.

Aktuell liegt City mit 33 Punkten auf Platz vier – bereits sieben Zähler hinter Ligaprimus Chelsea.

In der letzten Vorschau auf das Spiel Everton gegen Arsenal war noch davon die Rede, wie souverän und mit welcher Konstanz die Gunners die Spiele in dieser Saison gegen mittel – und unterklassige Klubs gewinnen.

Falls der Autor Arsenal damit verhext haben sollte, mea culpa Monsieur Wenger. Denn bei der 1:2-Niederlage im Goodison Park zu Everton, dem Inbegriff eines Mittelklasseteams der Premier League, verfiel die Mannschaft in alte Muster: eigentlich hatte man das Spiel nach dem frühen 1:0 im Griff, verpasste es aber nachzulegen und ließ sich am Ende von einem aufopferungsvoll kämpfenden Team doch noch den Schneid abkaufen.

Der Anschluss an Tabellenführer Chelsea ist nun erstmal pfutsch – zu allem Überfluss musste man auch noch den FC Liverpool wieder an sich vorüberziehen lassen.

Zahlen und Statistiken

Bei den letzten sechs Spielen zwischen diesen beiden Mannschaften fielen insgesamt 24 Tore – also im Schnitt vier pro Spiel. Im Duell der Coaches gibt es mit Guardiola bisher einen klaren Sieger: von bis dato insgesamt acht Aufeinandertreffen (alle in der Champions League), gewann der Spanier vier, zwei endeten Remis und bei weiteren zwei behielt der Franzose die Oberhand. Nichtsdestotrotz blieb Arsenal in den letzten fünf Partien gegen City ungeschlagen (zwei Siege, drei Unentschieden).

Die Gunners machen diese Saison ihrem Namen alle Ehre und stellen nach dem FC Liverpool mit 37 Toren die beste Offensive der Liga. City kommt mit 34 Treffern knapp dahinter. Obwohl sich Guardiolas Team im Schnitt mehr Chancen erspielt, liegt die durchschnittliche Torausbeute pro Spiel bei den Londonern höher.

In der Defensive lässt City pro Spiel mehr Tore zu als Arsenal, obwohl sie dem gegnerischen Team weniger Abschlüsse gewähren als die Gunners.

Nach dem Spiel gegen Leicester gab es um den spanischen Übungsleiter eine Tacklingdiskussion. Angesprochen darauf, dass sein Teams es in den ersten 35 Minuten dieser Partie nicht schaffte, auch nur ein Tackling zu gewinnen, machte Guardiola auf einer Pressekonferenz ziemlich deutlich, was er von Tacklings im Allgemeinen hält: „Was sind Tacklings? Ich lasse keine Tacklings trainieren!“.

So mies, wie es diese Aussagen suggerieren, steht man in Sachen Tacklings aber gar nicht da: mit 16,4 pro Spiel liegt man zwar im hinteren Mittelfeld – aber immerhin gibt es noch ein paar Teams die schlechter sind. Worauf Guardiola aber immer Wert legte: Balleroberungen. In dieser Statistik steht City jedoch im Ligavergleich sogar noch etwas schlechter da, während Arsenal in diesem Punkt das zweitbeste Team stellt – was Guardiola um einiges mehr wurmen dürfte.

Nicht verschwiegen werden darf zudem, dass City über ein mittelschweres Disziplinproblem verfügt: es stehen bereits drei rote Karten zu Buche – Gegner Arsenal kassierte erst eine.

Personal & Schlüsselspieler

Besonders bitter für Manchester City: mit Sergio Aguero, Fernandinho, Ilkay Gündogan und Vincent Kompany fehlen für das Macht gegen Arsenal vier Spieler, die praktisch nicht zu ersetzen sind. Fast schon tragisch sind die erneuten verletzungsbedingten Ausfälle von Kompany und Gündogan, die sich beide erst von langwierigen Verletzungen erholt hatten. Der Deutsche scheint nach Medienberichten mit einer Kreuzbandverletzung sogar für den Rest der Saison auszufallen.

Dafür wird es in der Offensive nun umso mehr auf Kevin de Bruyne ankommen, der eigentlich eine passable Saison spielt, aber angesichts seines Talents noch viel Luft nach oben hat. Dies gilt im selben Maße auch für Raheem Sterling und David Silva. In der Defensive wird interessant zu beobachten sein, ob junge Innenverteidiger John Stones endlich zu seinem Spiel findet.

Die Schwächen der Citizens im Aufbauspiel und der Pressingresistenz dürfte Wenger nicht verborgen geblieben sein. Mit Alexis Sanchez, Mesut Özil und Theo Walcott hat der Franzose genau die richtigen Spieler im Aufgebot, um diese Unzulänglichkeiten gnadenlos zu bestrafen. In der Defensive wird viel auf die Außenverteidiger Hector Bellerin und Nacho Monreal ankommen, die das gefährliche Flügelspiel von City nach Möglichkeit unterbinden sollen.

Schwer trifft Wenger weiterhin der Ausfall von Santi Cazorla und Shkodran Mustafi sowie der von Kapitän Per Mertesacker. Dafür könnten zumindest Aaron Ramsey und Danny Welbeck in absehbarer Zeit wieder zur Verfügung stehen, Für das Duell mit City wird es für die beiden jedoch noch nicht reichen.

Vielleicht sollte Wenger am Sonntag mal wieder auf seinen Sturmtank Oliver Giroud setzen. Der Franzose traf nämlich in jedem der letzten vier Partien gegen City.

So könnten sie spielen:

Manchester City: Bravo – Kolarov, Otamendi, Stones, Zabaleta – Fernando, Toure – Silva, de Bruyne, Sterling – Iheanacho

Arsenal: Cech – Bellerin, Paulista, Koscielny, Monreal – Coquelin, Xhaka – Walcott, Özil, Iwobi – Sanchez

Ral, abseits.at

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