Die englische Championship: Zweigeteilt und spannend wie selten zuvor
England 23.November.2018 Werner Sonnleitner 0
Nach der Länderspielpause nimmt auch die zweite englische Liga am Wochenende wieder Fahrt auf. Und die EFL Championship ist derzeit interessant wie selten zuvor, bietet in allen Regionen Spannung pur. Oder besser gesagt, sie ist momentan zweigeteilt, wie die Gesellschaft in der Brexit-Frage. Die oberen zwölf Mannschaften hegen berechtigte Aufstiegsträume, sind aktuell – zumindest tabellarisch – in aussichtsreichen Positionen. Die untere Hälfte muss dagegen punkten, um das Abstiegsgespenst aus den eigenen Stadien zu verjagen.
Am Wochenende findet der 18. Spieltag von 46 statt, fast 40% der Saison sind also bereits absolviert. Die ersten beiden in der Tabelle werden schlussendlich fix aufsteigen, während die Plätze drei bis sechs in einem Playoff um einen weiteren freien Platz rittern. Am anderen Ende steigen drei Klubs fix ab. Durch die knappen Abstände werden wohl auch an diesem Spieltag die Tabellenpositionen wieder stark durchgemischt!
Der Traum von der Premier League
Das millionenschwere Schlaraffenland „Premier League“ liegt für die ersten 12 Teams in Reichweite, die obere Hälfte der Tabelle pickt äußerst eng beisammen. Selbst Tabellenführer Norwich verfügt nur über einen kleinen Polster. Doch mit einer Niederlage bei Swansea ist dieser auch schon wieder futsch und im Worst Case rutscht man gar aus den fixen Aufstiegsrängen auf Platz vier zurück. Verfolger Middlesbrough hat aktuell den zweiten direkten Aufstiegsrang inne, den aber das gesamte Playoff-Feld in Schlagdistanz vor Augen sieht. Beim FC Brentford sollte daher am Sonntag gepunktet werden.
Die ersten Verfolger Leeds und Sheffield United dürfen zu Hause, West Bromwich und Derby müssen auswärts ran. Aber auch dem Feld zwischen Platz sieben und zwölf fehlen nur maximal vier Punkte auf ein begehrtes Playoff-Ticket. Die Namen sind klingend, aber teilweise schon etwas verstaubt: Da wären Europacupsieger Nottingham, Absteiger Swansea oder die ehemaligen Erstligisten Blackburn, QPR, Aston Villa oder Birmingham. Sie möchten allesamt den Glanz der „guten alten Zeit“ ehestmöglich wieder in den Klub zurückbringen.
1. | Norwich | 17 | 10 | 3 | 4 | 28 | : | 20 | 33 |
2. | Middlesbrough | 17 | 8 | 7 | 2 | 19 | : | 8 | 31 |
3. | Leeds | 17 | 8 | 6 | 3 | 29 | : | 17 | 30 |
4. | Sheffield Utd | 17 | 9 | 3 | 5 | 27 | : | 19 | 30 |
5. | West Brom | 17 | 8 | 4 | 5 | 37 | : | 25 | 28 |
6. | Derby County | 17 | 8 | 4 | 5 | 25 | : | 20 | 28 |
7. | Nottingham | 17 | 6 | 9 | 2 | 23 | : | 16 | 27 |
8. | Swansea City | 17 | 7 | 5 | 5 | 19 | : | 13 | 26 |
9. | Blackburn | 17 | 6 | 8 | 3 | 20 | : | 21 | 26 |
10. | Queens Park Rangers | 17 | 8 | 2 | 7 | 18 | : | 22 | 26 |
11. | Aston Villa | 17 | 6 | 6 | 5 | 27 | : | 23 | 24 |
12. | Birmingham | 17 | 5 | 9 | 3 | 23 | : | 20 | 24 |
Die halbe Liga im Abstiegsstrudel
Der Cut erfolgt aktuell genau in der Mitte der Tabelle. Auch wenn Bristol oder Stoke mit einer Siegesserie schnell wieder in den Aufstiegskampf eingreifen könnten, so lautet die Realität vorerst: Absicherung nach hinten! Denn die Abstiegsplätze liegen nur sechs Zähler entfernt. Dazwischen tummelt sich ein prominentes Feld. Auch hier finden wir ehemalige Premier League Starter oder prominente Namen wie Stoke, Wigan, Sheffield Wednesday und Hull. Von den 24 Teams kann übrigens einzig Ipswich dieses Wochenende keine Platzierungsveränderung „passieren“. Das Schlusslicht liegt mit elf Zählern schon etwas abgeschlagen am Ende der Tabelle.
In der unteren Hälfte live dabei ist auch Österreichs Championship-Export Andreas Weimann – der spielt am Samstag mit Bristol bei Leeds. Nach einem starken Saisonbeginn mit fünf Treffern aus ebenso vielen Spielen kam zuletzt etwas Sand ins Getriebe des gebürtigen Wieners. Doch zuletzt stand er wieder neunzig Minuten am Platz, die Chancen auf einen Platz in der Startelf stehen deshalb gut.
13. | Bristol City | 17 | 6 | 4 | 7 | 20 | : | 19 | 22 |
14. | Stoke | 17 | 5 | 7 | 5 | 19 | : | 20 | 22 |
15. | Brentford | 17 | 5 | 6 | 6 | 27 | : | 23 | 21 |
16. | Wigan | 17 | 6 | 2 | 9 | 19 | : | 26 | 20 |
17. | Sheffield Wednesday | 17 | 5 | 5 | 7 | 21 | : | 30 | 20 |
18. | Preston North End | 17 | 4 | 6 | 7 | 26 | : | 30 | 18 |
19. | Rotherham | 17 | 4 | 6 | 7 | 14 | : | 23 | 18 |
20. | Reading | 17 | 4 | 4 | 9 | 24 | : | 29 | 16 |
21. | Millwall | 17 | 4 | 4 | 9 | 22 | : | 29 | 16 |
22. | Hull | 17 | 4 | 4 | 9 | 16 | : | 24 | 16 |
23. | Bolton | 17 | 4 | 4 | 9 | 11 | : | 23 | 16 |
24. | Ipswich | 17 | 1 | 8 | 8 | 14 | : | 28 | 11 |
Championship live im TV
Wer das Flair der typisch britischen Fußballstadien zur Novemberzeit gepaart mit insel-typischen Zweikämpfen erleben will, kann dies zum Beispiel bei DAZN tun. Am Freitag läuft ab 20:45 Ipswich gegen West Bromwich. Am Samstag werden dann drei Partien übertragen: Um 13:30 Rotherham gegen Sheffield United, danach um 16 Uhr Stoke gegen QPR und den Abschluss bilden Brentford und Middlesbrough um 18:30. Am Sonntag folgt dann noch das „2nd City Derby“ (die zweitgrößte Stadt Englands und somit die größte, die keinen Erstligisten hat) zwischen Aston Villa und dem Birmingham FC um 13 Uhr! Und by the way: Die Mattscheibe bleibt auch in der kommenden Saison nicht matt. Nachdem die Premier League zu Sky wandern wird, überträgt der Streaming-Anbieter auch 2019/20 wieder die Championship.
Werner Sonnleitner, abseits.at
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