In dieser wiederkehrenden Serie möchten wir euch die größten Nachwuchstalente der Welt vorstellen, die noch unter dem Radar laufen und auch womöglich noch das... Die größten Nachwuchstalente der Welt: Harvey Elliott

In dieser wiederkehrenden Serie möchten wir euch die größten Nachwuchstalente der Welt vorstellen, die noch unter dem Radar laufen und auch womöglich noch das eine oder andere Jahr brauchen, um im Profifußball anzukommen. Auf lange Sicht solltet ihr euch die Namen, die wir in dieser Serie vorstellen, dringend merken.

Harvey Elliott

RA/LA, 17 (Jg. 2003), ENG – FC Liverpool

Der gebürtige Londoner Harvey Elliott wechselte im Sommer 2019 aus dem Nachwuchs des FC Fulham an die Anfield Road. Und aufgrund der Mehrfachbelastung der Reds dauerte es genau wie bei anderen Nachwuchstalenten nicht lange, bis er seine erste Partie für die Kampfmannschaft des FC Liverpool absolvierte. Wenngleich diese „Kampfmannschaft“ zumeist eine verbesserte Reservetruppe war. Elliott spielte bisher siebenmal für den FC Liverpool, davon sechsmal in Cup-Partien und im Jänner auch erstmalig einige Minuten in der Premier League. Hauptsächlich kommt er aber für die U23-Mannschaft in der Reserves Premier League zum Zug, wo er in der laufenden Saison bei zwei Toren und fünf Assists in 17 Spielen hält.

Südländischer Einschlag im Spielstil

Der englische U17-Teamspieler wirkt in seinen Bewegungsabläufen nicht unbedingt wie ein Jungstar englischer Schule, sondern mutet mit seinen schnellen Dribblings und Richtungswechseln fast eher wie ein typisch südländischer Kicker an. Das macht den seit April 17-Jährigen aber so besonders, zumal er eine große Ruhe und Passsicherheit in statischen Situationen mit explosiven Antritten und zahlreichen Finten im letzten Drittel verbindet. Jürgen Klopp erkannte schnell, dass der Youngster für den Nachwuchsfußball bereits eine Nummer zu groß ist, was sich auch in der UEFA Youth League zeigte, wo Elliott in sieben Spielen ein Tor und fünf Assists beisteuerte. Mit seinem unberechenbaren Spiel gibt er seinem Team eine nicht zu verachtende Note und am Ball kann der junge Londoner mit der auffälligen Frisur praktisch alles. Bei ihm geht es in nächster Zeit vor allem an den Feinschliff, wobei die häufiger werdenden Trainings mit der Kampfmannschaft eine große Hilfe sein werden.

Flexibel, aber verbesserungswürdig in der Entscheidungsfindung

Elliotts Spiel ist vor allem in der Entscheidungsfindung noch extrem unausgereift, was sich auch in den Effizienzzahlen niederschlägt. Auf Nachwuchs- und Reservelevel fallen die falschen Entscheidungen nicht so sehr auf, aber auf Profilevel werden sie eiskalt bestraft, weshalb Elliott noch einen weiten Weg vor sich hat. Allerdings hat Elliott mehrere Vorteile auf seinem Weg nach oben. Der größte Vorteil ist, dass man den 173cm großen Dribbler auf beiden Flügelseiten einsetzen kann und das sowohl in einer offensiveren 4-3-3-Variante, als auch etwas zurückversetzt, etwa in einem defensiver angelegten 4-2-3-1 oder einem 4-4-2. Zudem fühlt er sich nach einrückenden Bewegungen auch in der Zentrale sehr wohl und ist dort für seine guten Chipbälle hinter die Abwehr bekannt. Weiters bringt Liverpool derzeit nicht unbedingt viele Top-Nachwuchsspieler heraus und ist nach dem sensationellen Durchbruch von Trent Alexander-Arnold weiter auf der Suche nach jungen, roten Aushängeschildern. Gemeinsam mit U23-Kapitän Curtis Jones und einigen anderen großen, etwas älteren Talenten könnte Harvey Elliott künftig eines dieser Aushängeschilder sein.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen