Eine Ära geht zu Ende: Sir Alex Ferguson legt Traineramt nieder
England 8.Mai.2013 Matthäus Renner 1
Nach 26 Jahren in denen er insgesamt 38 Titel, darunter 13 Meisterschaften und zweimal die Champions League holte, beendet Sir Alex Ferguson nun seine Karriere als Trainer von Manchester United. Sein letztes Spiel wird er am 19. Mai 2013 gegen West Bromwich Albion als Coach der Red Devils bestreiten.
Größter Erfolg 1999
Als Ferguson 1986 das Traineramt bei Manchester United übernahm war der aktuelle englische Rekordmeister in der Liga nicht konkurrenzfähig. Nach zwei durchschnittlichen Saisonen wackelte sein Trainerposten schon gewaltig, doch er blieb dank des Gewinns des FA Cups im Amt. Mit der Verpflichtung von Eric Cantona kamen dann auch die Meistertitel in das Old Trafford was Alex Ferguson als Trainer von Manchester United festigte. Seine erfolgreichste Saison fand 1998/99 statt, wo er mit seinem Verein das Triple holte, also Meisterschaft, Pokal und Champions League. Durch diesen Erfolg wurde er nicht nur unsterblich bei den Fans, sondern auch von der Queen zum Ritter geschlagen.
Ferguson war dafür bekannt junge Spieler zu verpflichten und sie zu formen und auszubilden. Deshalb verzichtete er, von ein paar Ausnahmen abgesehen, auf die Verpflichtung von Stars. Denn David Beckham, Cristiano Ronaldo oder Wayne Rooney wurden erst unter Fergusons Fittichen zu Topspielern. Deshalb wird er nicht nur von vielen seiner Ex-Spieler bewundert und von manchen sogar als Vaterfigur gesehen, auch der finanzielle bzw. Kosten-Nutzen-Faktor brachte Ferguson Zeit seiner Managertätigkeit Pluspunkte ein. Die Rohdiamanten kamen verhältnismäßig günstig, wurden aber um horrende Summen weiterverkauft. An der starken Entwicklung der jungen Talente war auch Fergusons Festhalten an Routiniers wesentlich beteiligt.
Hairdryer
Ferguson ist allerdings nicht nur für seine großen Erfolge sondern auch für seine gefürchteten Ansprachen bekannt. In England wird eine Halbzeitansprache von Ferguson bei einem Rückstand gerne scherzhaft „Hairdryer“, also Föhn genannt, weil er angeblich sehr nah an die Spieler herantritt und ihnen so laut ins Gesicht schreit, dass ihre Haare davon trocken werden. Der portugiesische Flügelspieler von Manchester United, Nani, sagte einmal nach einem Spiel, dass er sich bei einem Rückstand in Old Trafford zur Halbzeit gar nicht in die Kabine traut, weil er Angst vor seinem Coach hat. Ferguson ließ sich auch nie von „großen Namen“ beeindrucken, so schleuderte er zum Beispiel David Beckham nach einer Auseinandersetzung einen Schuh an den Kopf. Auch die Schiedsrichter waren vor „Fergies“ Wutattacken nicht gefeit. Ferguson war immer der Erste der sich über die Nachspielzeit aufregte: Führte sein Team war sie zu lang, stand es Unentschieden oder lag United zurück, war sie viel zu kurz. Doch unter ihm wurde United eine große Comeback-Mannschaft, welche einige wichtige Tore erst in der Nachspielzeit erzielte. Deshalb bezeichnen englische Fußballfans die Nachspielzeit auch scherzhaft als „Fergie Time“.
Zeitpunkt richtig gewählt
In den letzten Jahren gab es immer wieder heftige Spekulationen über einen Rücktritt des schottischen Trainers, doch immer erwiesen sie sich als falsch. Umso überraschender ist es dass er nun doch genug vom Trainerberuf hat und sich zurückzieht. Für Ferguson selbst ist es der richtige Zeitpunkt wie er in einem Interview mit der Vereinshomepage manutd.com sagte: „Ich habe lange darüber nachgedacht und es fiel mir nicht leicht, doch der Club steht sehr gut da und die Zukunft des Vereins ist gesichert, somit ist es der richtige Zeitpunkt.“ Der Kader von Manchester United ist in der Tat aktuell sehr stark, konnte sich den Premier-League-Titel vorzeitig sichern, doch die Frage wird sein ob die Spieler dem Verein oder nur dem Trainer treu waren und welche sich nun doch aus Manchester verabschieden. Ferguson selbst bleibt dem Verein als Vorstandsmitglied und Botschafter erhalten. Das eine oder andere weinende Auge wird jedoch durch den Ferguson-Rücktritt bei der 20. Meisterfeier dabei sein.
Fergie und die Pferde
Die zweite Leidenschaft des Alex Ferguson ist übrigens der Reitsport. Dem 71-jährigen Schotten gehört etwa der irische Deckhengst „Rock of Gibraltar“ zur Hälfte, wobei die Geschichte rund um das erfolgreiche Pferd eine pikante ist. Eigentlich gehörte der „Rock of Gibraltar“ zwei irischen Multimillionären, deren Unternehmen 23,15% der Manchester-United-Aktien hält. Die Iren sollen Ferguson die „Hälfte des Pferdes“ geschenkt haben. Die beiden ursprünglichen Besitzer betonten aber, dass Ferguson nur zur Hälfte an den Renngewinnen beteiligt sei. Diese sind zwar auch nicht zu verachten, würde das Pferd jedoch als Zuchttier vermarktet werden, so wird der Wert des Tieres auf bis zu 80 Millionen Euro geschätzt. Die Hälfte dieser stolzen Summe wollte Ferguson sich nicht nehmen lassen und zog vor Gericht, zumal er auch auf Dauer stets die Hälfte der Stallgebühren berappen musste. Der Streit wurde schließlich außergerichtlich beigelegt.
Matthäus Renner, abseits.at
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