Am kommenden Freitag startet die englische Premier League mit dem Spiel zwischen Manchester United und Leicester City in die neue Saison. Ist Vorjahresmeister Manchester City auf dem Weg zur Titelverteidigung überhaupt aufzuhalten? Und wer gehört zu den Abstiegskandidaten. Ein kurzer Check.
Jose Mourinho ist mal wieder genervt. Und zwar so ziemlich von allem: Die großen Transfers bei Manchester United blieben bislang aus; der Kader war wegen der WM-Fahrer in der Vorbereitung nicht komplett; und die Testspiele während der USA-Reise von United waren sowieso sinnlos. Nicht einmal Geld hätte Mourinho als Zuschauer für die Partie gegen den FC Liverpool bezahlt.
Mourinhos offensichtliche Abneigung gegen seinen Job ist aber nichts Neues. Mit seinem Lamento darüber, wie schwer er es doch hat, möchte er vielleicht schon darauf vorgreifen, dass sein Team auch in diesem Jahr wohl keine Chance auf den Meistertitel hat. Der scheint nämlich erneut für Titelverteidiger Manchester City reserviert zu sein.
Zwar hat sich das Team von Trainer Pep Guardiola „nur“ mit Ryad Mahrez von Leicester City verstärkt, der Kader verfügt aber auch ohne große Änderungen über eine herausragende Qualität. Eigentlich können nur langfristige Verletzungen von Leistungsträger die Citizens auf dem Weg zu Meisterschaft aufhalten. Der 2:0-Erfolg gegen den FC Chelsea im Supercup war dabei bereits eine erste Machtdemonstration der Skyblues.
Wer sich hingegen doch etwas Spannung erhofft, setzt seine Hoffnungen dabei vor allem in den FC Liverpool. Der gilt nach den Transfers von Naby Keita. Alisson Becker, Xherdan Shaqiri und Fabinho als der Herausforderer Nummer eins. Vor allem in der Breite ist Mannschaft von Jürgen Klopp nun deutlich besser aufgestellt, als noch in der letzten Saison. Leistungsträger wie Roberto Firmino und Mohamed Salah haben sich zudem langfristig zu den Reds bekannt. Auch Sadio Mane bleibt erst einmal in Liverpool. Dadurch steigt aber auch der Druck auf Klopp, den Fans nun endlich auch Titel zu präsentieren.
Die hat der FC Chelsea in den letzten Jahren zuhauf gewonnen. Und dass, obwohl die Trainerbank der Blues einer Drehtür in einem Kaufhaus ähnelte. Nun darf sich der Italiener Maurizio Sarri in London versuchen. Sarri hatte zuvor die SSC Napoli trainiert und den neben City vielleicht schönsten Fußball in Europa spielen lassen. Damit ihm das auch bei seinem neuen Verein gelingt, wird Sarri sicherlich Zeit brauchen. Ob er die bei den notorisch ungeduldigen Londonern bekommt, ist jedenfalls fraglich. Mit dem Abgang von Torhüter Thibaut Courtois zu Real Madrid, musste Chelsea zudem einen herben Verlust hinnehmen, Diesen hofft man durch den Transfer des Spaniers Kepa Kepa Arrizabalaga von Athletic Bilbao zu kompensieren, der Chelsea eine Ablöse von kolportierten 80 Millionen Euro wert war.
Die beiden anderen Londoner Topklubs, Arsenal und die Tottenham Hotspur, verhielten sich dagegen auf dem Transfermarkt deutlich zurückhaltender. Während die Spurs noch keinen einzigen Transfer tätigten, ist bei den Gunners der wichtigste Neuzugang der Trainer. Der Spanier Unai Emery folgt auf Arsene Wenger, der die Geschicke des Klubs über 20 Jahre lenkte. Nach einer verkorksten letzten Saison geht es für Arsenal vorwiegend darum, sich für die Champions League zu qualifizieren; was bei der hochkarätigen Konkurrenz schwer genug werden sollte.
Hinter Englands Top sechs hat vollem der FC Everton mal wieder tief in die Tasche gegriffen. Allein der Brasilianer Richarlison war den Toffees geschätzte 40 Millionen Euro wert. In England stellt man sich im Bezug auf Everton die Frage: Warum so viel Geld für den siebten Platz ausgeben?
Diesen belegte in der letzten Saison überraschenderweise der FC Burnley. Ob das Team von Sean Dyche nochmal eine ähnlich starke Saison spielen kann, ist aber eher fraglich. Auch für Mannschaften wie Leicester City oder West Ham United wird es am Ende nur darum gehen, im Mittelfeld der Tabelle zu landen. Die Spitzengruppe in der Premier League bleibt aller Voraussicht nach auch in der kommenden Saison eine geschlossene Veranstaltung.
Für eine Überraschung könnten hingegen die beiden Aufsteiger Wolverhampton Wanderers und der FC Fulham sorgen, die sich sehr gut verstärkt haben. Für den dritten Aufsteiger Cardiff City geht es hingegen vom ersten Spieltag an gegen den Abstieg. Das gilt auch wohl auch für die beiden Vorjahresaufsteiger Brighton & Hove Albion und Huddersfield Town. Der Klassenerhalt von Huddersfield gehörte zu den Sensationen der letzten Saison. Eine Wiederholung dieses Erfolges und die Bagger würden anrollen, um dem deutschen Trainer David Wagner ein Denkmal zu bauen.
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Wer ist euer Favorit auf den Titel? Für Tipp3 sind auch die Citizens die klaren Favoriten – die Quoten für die weiteren Top-Teams sehen allesamt sehr verlockend aus:
Ral, abseits.at
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