Dass die englische Nationalmannschaft am letzten Wochenende in Amsterdam mit 1:0 gegen die Niederlande gewann, und damit den ersten Sieg seit der Europameisterschaft 1996... Englischer Fußballverband: Ein Skandal jagt den nächsten

Dass die englische Nationalmannschaft am letzten Wochenende in Amsterdam mit 1:0 gegen die Niederlande gewann, und damit den ersten Sieg seit der Europameisterschaft 1996 gegen „Oranje“ feiern konnte, rückte angesichts des wiederholten Fehlverhaltens englischer Anhänger in den Hintergrund.

Bereits vor dem Spiel zogen englische Randalierer durch die niederländische Hauptstadt und hinterließen eine Spur der Verwüstung; sie warfen Fahrräder, Stühle und Tische in die Grachten und lieferten sich Straßenschlachten mit einheimischen Sicherheitskräften, die Schlagstöcke und Schutzschilde einsetzten. 102 Personen wurden vorläufig festgenommen, 35 mussten die Nacht in einer Zelle verbringen. Dies weckte Erinnerungen an die EM 2016, als sich englische und russische Hooligans in Marseille eine blutige Auseinandersetzung lieferten.

Auch innerhalb des Stadions war das Verhalten mancher englischer Zuschauer alles andere als vorbildlich: die Nationalhymne des Gegners wurde lautstark niedergebuht. „Das ist nichts, was ich hören möchte“, sagte Englands Nationaltrainer Gareth Southgate. Er sprach anschließend noch von einer großen Schande.

Der englische Verband kommt damit auch weiterhin nicht zur Ruhe. Im Jänner wurde ein Rassismus-Skandal innerhalb des Spitzenklubs FC Chelsea von der Tageszeitung The Guardian aufgedeckt. Dabei sollen in den frühen 90er Jahren dunkelhäutige Jugendspieler von ihren Trainern massiv beleidigt worden sein. „Verpiss dich zurück nach Afrika“ oder „Vertick Drogen oder raub Omas aus“, sollen u.a. gefallen sein. Das gab ein ehemaliger Spieler von Chelsea an. Es habe eine „Kultur des Rassismus“ gegeben. Konkret wurden dabei Graham Rix und Gwyn Williams beschuldigt, die jegliche Vorwürfe über ihre Anwälte aber abstreiten.

Im September des vergangenen Jahres wurde bereits der Trainer der englischen Frauen-Nationalmannschaft, Mark Sampson, fristlos entlassen, da er ebenfalls dunkelhäutige Spielerinnen rassistisch beschimpft hatte. Die Ex-Nationalspielerin Eniola Aluko ging mit den Diskriminierungsvorwürfen als erstes an die Öffentlichkeit. Unter anderem habe Sampson ihr 2014 gesagt, sie möge sicherstellen, dass ihre Verwandtschaft aus Nigeria beim Stadionbesuch kein Ebola verbreite.

Zur langen Liste der Skandale kommt hinzu, dass Ende Februar diesen Jahres der ehemalige Jugendtrainer von Manchester City, Barry Bennell, zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde, da er sich jahrelang an minderjährigen Spielern sexuell vergangen hatte.

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