Erfolgserlebnis für Wimmer in der Premier League: Spurs feiern wichtigen Sieg über City
England 16.Februar.2016 David Goigitzer 0
Kevin Wimmer findet nach einem mühsamen Herbst bei Tottenham endlich in die Spur und stand im Top-Spiel gegen Manchester City in der Startelf. Auch wenn es in einigen Aspekten noch ein wenig Luft nach oben gibt, zeigte der Innenverteidiger beim 2:1-Auswärtssieg insgesamt eine starke Leistung.
Kevin Wimmer agierte als Linksfuß naturgemäß als linker Innenverteidiger in Pochettinos 4-2-3-1-System, wo er als Partner im Zentrum Alderweireld hatte. Bei den Spurs schieben die Außenverteidiger sehr hoch und die Sechser kippen ab, entweder einer zwischen die Innenverteidiger, oder beide auch diagonal daneben. In den ersten zehn Minuten hatten die Londoner mehr vom Ball, Wimmer war jedoch weitestgehend von der Ballzirkulation ausgeschlossen. In der zehnten Minute hatte er seine erste Aktion, als er durch gutes Stellungsspiel einen Stanglpass von Sterling zur Ecke klären konnte. Wimmer konnte wenig später einen starken Diagonalball auf Walker spielen, der dann sogar zu einem Tor führte. Der Abschluss von Son wurde jedoch wegen Abseitsstellung nicht gewertet. Durch die mannorientierte Verfolgung von Manchester auf den Flügeln waren solche Verlagerungen jedoch nur sehr schwierig einzustreuen.
Verlagerungen kann Kevin Wimmer prinzipiell gut, doch sie müssen vielleicht noch etwas besser eingebunden werden.
Durch das 4-4-1-1 Pressing der Citizens gab es Vorstoßräume für Kevin Wimmer, in die er jedoch nur gemächlich ging. Er ist nicht der dyamische aufrückende Verteidiger, wie es zum Beispiel Alaba ist. Im Zweikampf gegen Touré tat er sich schwer: Wenn dieser auf ihn zulief war er nicht wendig und agil genug, um ihn zu stoppen.
Touré kommt mit Dynamik, Wimmer lässt ihn anrennen.
Durch das hohe Pressing der Londoner rückte Wimmer natürlich immer weit mit auf, hatte jedoch nur einmal die Pflicht nach einem Ballverlust im Gegenpressing rauszurücken und tat dies mit gutem Timing. Im Ballbesitz hatte er eine auffällige Aktion, die seine Schwächen im Spiel mit Ball auf engerem Raum zeigen, was wahrscheinlich auch ein Mitgrund für seine prinzipiellen Anfangsschwierigkeiten bei den Spurs war. Sein Sechser lässt sich fallen, wird von zwei Spielern gepresst. Wimmer braucht etwas, bis er sich auf die Seite frei laufen möchte, was er jedoch auch zu langsam macht. So ist er nicht anspielbar, der Sechser spielt einen Fehlpass und generiert einen Ballverlust. Sein Zögern führte zum Fehlpass, da er seinem Mitspieler eine Passoption „verwehrt“ hatte.
Kevin Wimmer sollte eigentlich schon länger auf der Seitenlinie stehen und den Ball fordern. Er bleibt aber noch eine halbe Sekunde so stehen und zwingt seinen Mitspieler zur Klärung, die in einem Ballverlust endet.
In Minute 56 holte sich Wimmer eine gelbe Karte ab, als er zum Drittel Mal im Zweikampf zu spät gekommen war und diesmal Silva anrennen ließ. Sein Timing im Zweikampf war an diesem Tag definitiv nicht das beste. Schon davor hatte Agüero (oder Pellegrini) dies erkannt und hielt sich nun eher halblinks auf, um in Duelle mit Wimmer zu kommen. Der 1:1-Ausgleich war ebenfalls eine unangenehme Situation für Wimmer, bei der er aber richtig agierte. Agüero lief bei einem Stanglpass an die kurze Ecke, die schon Alderweireld bewachte. Wimmer verfolgte ihn, öffnete somit Raum für eine Ablage in den Rückraum, die Iheanacho nutzte. Eine schwierige Situation, in der Wimmer nicht viel anders hätte machen können. Verfolgt er ihn nämlich nicht, kann es gut sein dass sich Agüero im Rücken Alderweirelds löst und dann frei steht, was im Strafraum beim Argentinier schwere Folgen haben kann. Sein Stellungsspiel war jedoch durchwegs stark, viele Läufe des südamerikanischen Stürmers gingen entweder ins Abseits oder er wurde gar nicht angespielt, da Wimmer gut stand. Seine Klärungen waren ebenfalls in Ordnung, wenn er die Möglichkeit hatte brachte er den Ball sauber an den Mitspieler an, ging aber ansonsten kein Risiko.
Fazit
Im Zweikampf hatte Wimmer noch seine liebe Not, im Stellungsspiel per se hatte er jedoch wenig Probleme und hatte die Offensive der Citizens gemeinsam mit seinen Mitspielern gut im Griff. Die Abstände zu seinen Partnern passen stets, horizontal wie vertikal. Seine Wechselpässe könnten etwas besser eingebunden werden, waren an diesem Tag jedoch nicht wirklich möglich.
David Goigitzer, abseits.at
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