Nach dem FA-Cup-Gewinn gegen den großen Stadtrivalen Manchester City war die Zuversicht für die Saison 2024/25 groß. Nach dem verpatzten Saisonstart verfallen die Spieler... Erik ten Hag angezählt: Hat Manchester United eine Legende im Visier?

Nach dem FA-Cup-Gewinn gegen den großen Stadtrivalen Manchester City war die Zuversicht für die Saison 2024/25 groß. Nach dem verpatzten Saisonstart verfallen die Spieler und Verantwortlichen von Manchester United wieder in alte Muster. Die Mannschaft wirkte gerade bei der herben 0:3-Niederlage gegen den FC Liverpool stark verunsichert. Im Zentrum unterliefen Casemiro viele einfache Ballverluste, die der LFC in der Folge nicht unbestraft ließ. In der Halbzeit reagierte Red-Devils-Coach Erik ten Hag und brachte den erst 20-jährigen Toby Collyer für Casemiro. Doch auch das brachte Manchester United nicht die erwünschte Sicherheit.

Manchester United der Klub der Verstoßenen

Die glorreichen Zeiten bei Manchester United sind längst Geschichte. Wehmütig denken die Fans an Spieler wie Cristiano Ronaldo, Wayne Rooney, Ryan Giggs oder Edwin van der Saar zurück, die den Klub zu einer der bedeutendsten Mannschaften der Welt gemacht haben. Davon ist heute nur noch sehr wenig zu sehen. Mit Matthijs de Ligt, Noussair Mazraoui und Joshua Zirkzee verpflichteten sie Spieler, die bei den abgebenden Vereinen nicht zum Zug kamen oder nicht mehr erwünscht waren. Zu dieser Kategorie zählte auch die Verpflichtung von Casemiro, der seinen Zenit bei Real Madrid überschritten hatte und in Manchester nicht die Leistung abrufen kann, wie er sie in Spanien über viele Jahre hinweg gezeigt hat. Mit Jadon Sancho verlieh man kurz vor Transferschluss noch einen Spieler, den man selbst nicht „benötigte“ und den man für zu viel Geld verkaufen wollte. Im Sturm fehlt es neben Rasmus Hojlund an Alternativen, das Mittelfeld ist zu instabil und die Abwehr rund um De Ligt, Maguire und Altstar Evans zu fehleranfällig. Zu der Frage, ob die schwachen Leistungen mit Ten Hag zusammenhängen könnten, beantwortete United-CEO Omar Berrada.

Kritik an ten Hag wächst

„Glauben wir noch an Erik? Auf jeden Fall. Wir glauben, dass Erik der richtige Trainer für uns ist, und wir stehen voll hinter ihm“, äußerte sich Berrada. Doch auch wenn der Niederländer den Rücken durch die Vereinsführung gestärkt bekam, wächst die Kritik am Übungsleiter. Mit nur drei Punkten aus vier Premier-League-Spielen befindet sich Manchester United unmittelbar nach Saisonstart auf dem 14. Platz in der Tabelle und hinkt weit hinter den eigenen Ansprüchen hinterher. Ten Hag sieht sich besonders bei den eigenen Fans starker Kritik ausgesetzt und muss um seinen Job bangen. Berichten der englischen Zeitung „Mirror“ zufolge, erwarten die Verantwortlichen schleunigst positive Ergebnisse, ansonsten könnte ein Trainerwechsel in Manchester anstehen. Einen potenziellen Nachfolger hat besonders Klub-Mitbesitzer Sir Jim Ratcliffe im Auge. Dabei geht es um niemanden geringeren als Zinédine Zidane.

Öffentlicher Auftritt von Zidane

Zidane galt bereits im Jahr 2021 nach der Entlassung der Manchester-United-Legende Ole Gunnar Solskjær als großer Anwärter auf den Trainerposten. Im selben Jahr wurde Zidane von Real Madrid freigestellt und hätte die Position in Manchester übernehmen können. Zu dieser Zeit lehnte Zidane eine Verpflichtung aufgrund schlechter Englischkenntnisse ab. Die Sprachbarriere war für den Franzosen ein großes Hindernis, wie er gegenüber der „L´Equipe“ berichtete. Es gibt zwar keinen eindeutigen Hinweis darauf, dass Zidane seine Sprachkenntnisse verbessert hat, dennoch könnte er in den drei Jahren Englischunterricht genommen haben.

Ein Indiz für sein Interesse an einem Job bei Manchester United könnte der öffentliche Auftritt bei der Sitzung von Real Betis sein. Der 52-jährige Franzose, der erst vor kurzem mit dem saudischen Klub Al-Nassr in Verbindung gebracht wurde, vermied es, in der Nähe von Trainingsgelände gesehen zu werden. Dass er sich jetzt dort zeigt, ist eine Möglichkeit für ihn, seinen Namen wieder in die Medien und somit in die Köpfe der Vereinsverantwortlichen zu bringen. Zidane bewies mit Real Madrid seine Fähigkeiten, national sowie international erfolgreich um Titel mitspielen zu können und dürfte somit in jedem Falle eine Alternative zu Ten Hag darstellen.

Andreas Nachbar