Beim Arsenal FC herrscht Unruhe. Die vom Spanier Mikel Arteta betreute Truppe steht zwar im Halbfinale der Europa League, wo man auf Villarreal trifft,... Fanprotest gegen Arsenal-Besitzer, Spotify-Chef bringt sich in Stellung

Beim Arsenal FC herrscht Unruhe. Die vom Spanier Mikel Arteta betreute Truppe steht zwar im Halbfinale der Europa League, wo man auf Villarreal trifft, in der Premier League dümpeln die Gunners allerdings im Tabellenmittelfeld herum.

Nach der gestrigen 0:1-Heimniederlage gegen Everton ist der Weg nach oben bereits einigermaßen sicher versperrt. Die siegreichen Toffees liegen mit sechs Punkten Vorsprung auf Arsenal einen Platz vor den Londonern. Auch davor bekleckerte sich das Team mit einem glücklichen 1:1 gegen Fulham nicht gerade mit Ruhm.

Die schwache sportliche Performance ist eine Sache – die andere ist jedoch, dass der US-amerikanische Eigentümer der Gunners, Stan Kroenke, den Klub in die mittlerweile abgeblasene europäische Super League verfrachten wollte. 2007 begann die Übernahme des Klubs durch den Bauunternehmer aus Missouri. Nach und nach kaufte Kroenke mehr Anteile: Seit 2013 ist er Mehrheitseigentümer, im Jahr 2018 brachte er den Klub mit dem Kauf von weiteren 30% der Anteile vollständig unter seine Kontrolle.

Nach dem fragwürdigen „Projekt Super League“, von dem sich Arsenal als einer der ersten Klubs wieder zurückzog, gehen die Fans der Gunners nun gegen den ungeliebten Multi-Milliardär auf die Barrikaden. Vor dem Emirates Stadium fanden sich gestern etwa 3.000 Arsenal-Fans ein, die unter anderem „We want Kroenke out“ und „We want our Arsenal back“ skandierten.

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Die Fans protestieren damit gegen die „Alleinherrschaft“ des Amerikaners, der das Fußball-Feeling rund um Arsenal massiv „amerikanisierte“, wie es allerdings in England nicht nur bei den Gunners zu beobachten ist. Die Fans fordern, dass der 73-Jährige seine Anteile verkauft und damit die Macht im Klub abgibt. Auch Mitbestimmungsrecht durch die Fans selbst wird gefordert. Es könnte der Anfang von zahlreichen, vermutlich europaweiten Fanprotesten gegen die herrschenden Eliten und die rasant fortschreitende Kommerzialisierung des Fußballs sein.

Indes brachte sich bereits ein anderer, prominenter Arsenal-Fan ins Spiel: Daniel Ek, Gründer und CEO des Musik-Streamingdienstes Spotify erklärte auf Twitter, dass er Arsenal seit frühen Kindheitstagen die Daumen drückt und als Nachfolger zur Verfügung stehen würde, sofern Kroenke sich bereiterklärt, seine Anteile zu verkaufen. Die Pläne des 38-jährigen Schweden stießen unter den Arsenal-Fans sofort auf Zustimmung, aber auch kritische Kommentare waren zu lesen. Etwa ob Ek dazu bereit wäre, die Fans 51% des Klubs kontrollieren zu lassen und damit einen Mitgliederverein aus dem 1886 gegründeten Klub zu machen.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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