Konstanz dank Arne Slot: Kann Liverpool heuer nach dem Titel greifen?
England 10.September.2024 Patrick Stummer
Wer dachte, dass auf den Klub an der Anfield Road nach dem Abgang von Jürgen Klopp schwierige Zeiten à la Manchester United zukommen, der sieht sich getäuscht. Die „Reds“ von Arne Slot zeigen sich nicht nur in beachtlicher Frühform sondern spielen auch richtigen guten Fußball. Wir beschreiben wie es dazu kam.
Slot mit ähnlicher Philosophie wie Klopp
In Liverpool hat man bei der Trainerwahl alles richtig gemacht und mit Arne Slot einen Trainer geholt, der auf eine ähnliche Philosophie setzt wie sein erfolgreicher Vorgänger Jürgen Klopp. Offensivfußball, viel Ballbesitz, schnelles Gegenpressing und ein schnörkelloses Umschaltspiel – jene vier Elemente, die bei Klopp ganz oben standen, sind auch jene, die den Fußball von Arne Slot prägen.
Zwar agiert Slot gerne aus einem 4-2-3-1 mit einer sehr robusten Doppelsechs, während Klopp ein 4-3-3 bevorzugte, doch die Spielanlage per se ist dieselbe. Schneller, dynamischer Fußball, der auf Gegenpressing beruht. Der Vorteil: Taktisch mussten die „Reds“ wenig umlernen, weswegen die Eingewöhnungszeit an das „System Slot“ eine kurze war.
An der Anfield Road hat man die richtigen Schlüsse gezogen und am bewährten System festgehalten, das Klopp über Jahre aufgebaut hatte und für das auch die richtigen Spieler im Kader stehen.
Man denke zurück an den Umbruch in Sachen Philosophie, der nach dem Abgang von Sir Alex Ferguson bei Manchester United entstand, als mit David Moyes ein Defensivstratege anheuerte. Daraus hat man in Liverpool gelernt und vor allem taktisch auf Konstanz gesetzt.
Ruhe am Transfermarkt
Ziemlich unspektakulär waren nicht nur die taktischen Adaptionen, sondern auch das erste Transferfenster unter dem neuen Coach. Aber blickt man genauer hin, hat der FC Liverpool eines der besten Transferfenster hinter sich.
30 Millionen für Giorgi Mamardashvili, 12 Millionen Euro für Federico Chiesa, das war’s! Und mehr ist auch nicht nötig, denn der Kader der Reds ist ohnehin stark und konnte weitgehend zusammengehalten werden. Was Slot allerdings zusätzlich gelungen ist, ist Spieler, die unter Jürgen Klopp nicht zum Stamm gehörten, erstarken zu lassen. Bestes Beispiel: Ryan Gravenberch. Der Niederländer spielt unter seinem Landsmann wieder wie zu alten Ajax-Zeiten und ist wie ein Neuzugang zu werten. Selbiges gilt für Diogo Jota, der im Sturmzentrum aktuell den Vorzug vor dem oft etwas unglücklich agierenden Uruguayer Darwin Nuñez erhält.
Mamardashvili und Chiesa waren zwei absolute Schnäppchen und der Georgier auf lange Sicht betrachtet wohl der beste Transfer des abgelaufenen Transferfensters. Ausgegeben hat man für beide schlappe 42 Millionen Euro, während sich andere englische Klubs und eine derartige Summe für „Ergänzungsspieler“ aufreiben.
Klare Linie
Slot verfolgt gegenüber seinen Spielern eine klare Linie. Darwin Nuñez hätte den Verein verlassen können, weil Slot nicht von ihm überzeugt ist. Mit Mo Salah hat der niederländische Coach hingegen viele Gespräche gesucht und es so geschafft absolute Bestleistungen aus dem Ägypter zu holen, auch wenn die Vertragssituation noch nicht geklärt ist – das Arbeitspapier von Salah in Anfield endet im Sommer 2025. Auch Ryan Gravenberch brilliert und Luis Diaz wirkt nahezu entfesselt. Auch Jota zahlt seinem Coach das Vertrauen mit guten Leistungen zurück.
Keine öffentlichen Diskussionen, sondern Gespräche hinter den Kulissen – Slot sorgt bei Liverpool für Ruhe und richtet den Fokus der Spieler ganz auf das nächste Spiel. Mit Erfolg.
Platz 2 in der Liga
Derzeit rangieren die Reds in der Premier League auf Platz 2, punktgleich hinter Manchester City. Drei Spiele, drei Siege, sieben Tore, kein Gegentor.
War anfangs noch zu hören, dass die Mannen von Arne Slot mit Ipswich und Brentford zwei einfache Gegner zum Start vor der Brust hatten und man die Leistungen nicht überbewerten sollte, der musste seine Zurückhaltung spätestens nach dem Sieg gegen Manchester United endgültig ad acta legen. Im „Holländer-Duell“ der Trainer watschte die Elf von Arne Slot jene von Erik ten Hag förmlich ab.
3:0 gegen Manchester United
Chancenlos und völlig überfordert: Manchester United wirkte wie eine Jugendmannschaft, die zu keiner Zeit wusste, wie man mit den Reds umgehen sollte. Und so feierten die Mannen von der Anfield Road den ersten Sieg seit drei Jahren im Old Trafford und waren dabei eiskalt und effizient: Drei Schüsse aufs Tor, drei Tore.
Entscheidend war aber weniger das Ergebnis sondern vielmehr die Art und Weise wie es zustande kam. Manchester United fand de facto in der Offensive nicht statt und produzierte im Spielaufbau eine Reihe an Fehlpässen, die dem geschickten Pressing der Reds zuzuschreiben waren. Teils wirkte es als würden zwei Mannschaften aus unterschiedlichen Ligen aufeinandertreffen.
Meistertitel 2025?
Der letzte Meistertitel des FC Liverpool ist eigentlich noch gar nicht so lange her. 2020 krönten sich die Reds unter Jürgen Klopp zum Meister.
An der Anfield Road ist man stets hungrig nach den ganz großen Erfolgen und die ersten Spiele unter dem neuen Coach sind vielversprechend und für viele besser als erwartet verlaufen. Der FC Liverpool löst derzeit eine enorme Euphorie in der eigenen Fan-Base aus.
Fakt ist aber, dass der Titel wie auch in den letzten Jahren über Manchester City laufen wird und Arsenal und Liverpool die ersten Verfolger sind.
Wenn Liverpool seine Leistung konservieren kann, wird man im Rennen um den Titel sicherlich ein Wörtchen mitreden können. Entscheidend hierfür werden sicherlich die vier harten Ligaspiele von 20. Oktober bis 9. November gegen Chelsea, Arsenal, Brighton und Aston Villa sein. Hier wird sich zeigen, wie stark die Reds wirklich sind.
Der große Knaller gegen Manchester City folgt übrigens am 30.11. Es bleibt also spannend in der besten Fußballliga der Welt.
Patrick Stummer, abseits.at
Patrick Stummer
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