Die englische Premier League biegt auf die Zielgerade ein, der Kampf um die hochdotierten Champions League Plätze spitzt sich zu. Sieben Mannschaften sind hinter Manchester City mittendrin in der Verlosung für die – vermutlich – drei freien Plätze. Wie die Voraussetzungen sind, warum Platz vier auch nur die Europa League bedeuten könnte und was sonst vorm Saisonfinale ansteht, haben wir hier kompakt zusammengefasst. Wir werfen einen Blick auf die Protagonisten:
Manchester United (derzeit 2.Platz mit 63 Punkten und +27 Toren)
Die Form spricht für die „Red Devils“. Auch das Restprogramm ist machbar: Die direkte Konkurrenz aus Liverpool und Leicester empfängt man daheim, ansonsten warten schlagbare Teams. Mit beruhigenden Punktereserven, die man sich mit fleißigem Sammeln über die Winterzeit aufbaute, könnte sich die Mannschaft von Ole Gunnar Solskjaer sogar noch den einen oder anderen Umfaller erlauben. Theoretisch ist zwar noch alles möglich, praktisch wird der Rekordmeister wohl fix auf einem der begehrten Plätze landen und damit nächstes Jahr wieder in der Königsklasse spielen. Dazu gibt es für das Team von „OGS“ noch den Plan B, die Europa League. Dort steht man im Halbfinale und damit nur mehr drei Partien entfernt vor der direkten Qualifikation, mit der der Europacupsieg dotiert ist.
Restprogramm: FC Burnley (Heimspiel/aktuell 16. Platz), Leeds (Auswärtsmatch/10.), FC Liverpool (H/6.), Aston Villa (A/11.), Leicester (H/3.), FC Fulham (H/18.), Wolves (A/ 12.)
durchschnittlicher Tabellen-Platz der restlichen Gegner: 10,86
Leicester City (3. / 56 Pkt / +18)
Der Richtungspfeil zeigte bei den Jungs von Brendan Rodgers zuletzt eher nach unten, die letzten beiden Spiele gingen verloren. Aber: in erster Linie werden die nächsten Wochen entscheidend sein – ein Satz der für die „Foxes“ um Christian Fuchs mehr denn jäh gilt. In den nächsten vier Partien warten die machbaren Aufgaben aus dem hinteren Tabellenmittelfeld. Da sollte man idealerweise gleich das Guthaben für das Finish ausbauen. Denn da warten Auswärtsspiele bei Manchester United und Chelsea, ehe man zum Abschluss noch Tottenham empfängt. An 25 von 31 Spieltagen stand der Meister von 2016 in den Champions League Rängen.
Restprogramm: West Brom (H/19.), Crystal Palace (A/13.), FC Southampton (A/14.), Newcastle (H/17.), Manchester United (A/2.), Chelsea (A/5.), Tottenham (H/7.)
durchschnittlicher Tabellen-Platz der restlichen Gegner: 11,00
West Ham United (4. / 55 Pkt / +12)
Der Spielplan meint es eigentlich ganz gut mit der Elf von David Moyes. Die noch verbliebenen Gegner haben aktuell den höchsten durchschnittlichen Tabellenrang (13,4). Am Papier also das leichteste Restprogramm für die positive Überraschung der Saison. Die direkte Konkurrenz um einen Champions League Platz – Chelsea und eventuell Everton – kommen nach ins Olympiastadion. Die Form stimmt, die Pflichtsiege wurden zuletzt konsequent eingefahren. Ausrutscher gegen Nachzügler gibt es praktisch nicht mehr. So gab es seit Spieltag drei nur Niederlagen gegen die Hautevolee aus Manchester, Liverpool und Chelsea. Damit startete man von Rang 15 direkt rein in die hochdotierten Königsklassenränge. Für die „Hammers“ eine willkommene, positive Abwechslung zu den letzten Jahren, in denen eigener Anspruch und Wirklichkeit oft – negativ – auseinanderklafften.
Restprogramm: Newcastle (A/17.), Chelsea (H/5.), Burnley (A/16.), Everton (H/8.),
Brighton & Hove (A/15.), West Brom (A/19.), Southampton (H/14.)
durchschnittlicher Tabellen-Platz der restlichen Gegner: 13,43
Chelsea (5. / 54 Pkt / +19)
Mit Frank Lampard kam die ob der verstärkten Offensive, von vielen als Geheimfavorit gesehen sechsfache englische Meister nicht so recht in Schuss. Doch weniger die aufgerüstete Angriffsreihe sorgte für die intakten Europacup-Chancen, mit nur 31 Gegentoren und 15 Clean Sheets hält hinten der Abwehrriegel dicht. Mit Halbfinalis im Europa- und FA-Cup hat die Tuchel-Elf die meisten Spiele der Champions League Anwärter vor der Brust. Auch am Papier wartet auf die „Blues“ das kniffligste Restprogramm, die verbleibenden Gegner in der Liga stehen im Schnitt auf Rang 8,7. Dazu gibt es aber noch die Chance am zweiten Bildungsweg, der Champions League. Dort ist das Halbfinale erreicht, stemmt man im Mai den Henkel-Pott wäre das Titelverteidiger-Ticket gelöst.
Restprogramm: Brighton & Hove (H/15.), West Ham (A/4.), Fulham (H/18.), Manchester City (A/1.), Arsenal (H/9.), Leicester (H/3.), Aston Villa (A/11.)
durchschnittlicher Tabellen-Platz der restlichen Gegner: 8,71
FC Liverpool (6. / 52 Pkt / +16)
Es wäre gar nicht so unwahrscheinlich, dass die „Reds“ nur mehr oder zumindest meist gegen Mannschaften spielen, die jeweils am Matchday ihr Saisonziel schon erreicht oder verfehlt haben, es um nicht mehr wirklich viel geht. Genau solche Spiele gegen befreit aufspielenden Mid-Table-Teams brachte aber den Titelverteidiger seit Weihnachten vom Meisterkurs ab. Das Minimalziel die Champions League zu sichern schaute schon mal düsterer aus, doch der Leistungspfeil zeigte zuletzt in der Meisterschaft wieder etwas nach oben. Am Papier haben die Klopp-Schützlinge zwar das leichteste Programm vor der Brust, doch die nur bescheidenen neun Punkte aus den Hinspielen sollten Warnung genug sein. Dazu wartet auch noch der Kracher im Old Trafford.
Restprogramm: Leeds (A/10.), Newcastle (H/17.), Manchester United (A/2.), Southampton (H/14.)
West Brom (A/19.), Burnley (A/16.), Crystal Palace (H/13.)
durchschnittlicher Tabellen-Platz der restlichen Gegner: 13,00
Tottenham Hotspur (7. / 49 Pkt / +17)
José Mourinho führte im Dezember noch die Tabelle an, dann folgte der Rückfall teilweise sogar raus aus den internationalen Plätzen. Der Abstand will nicht mehr so recht kleiner werden, zu inkonstant punkteten die „Spurs“ in den letzten Wochen. Mit einem machbaren Restspielplan könnte der Turnaround noch geschafft werden. Dazu müssten aber neben dem eigenen Beitrag vor allem auch die Konkurrenten noch vermehrt patzen. Heute wartet schon das Duell gegen den direkten Konkurrenten aus Everton – nur der Sieger bleibt in der Champions League Verlosung. Abseits davon gibt es am kommenden Wochenende Silverware-Chancen für die zuletzt vermehrt in Österreich gastierenden Nordlondoner – in Linz und Klagenfurt spielte man erfolgreich in der Europa League. Am Sonntag wartet im Wembley Manchester City im Duell um den kleinen Pokal, den Liga-Cup.
Restprogramm: Everton (A/8.), Southampton (H/14.), Sheffield (H/20.), Leeds (A/10.), Wolves (H/12.), Aston Villa (H/11.), Leicester (A/3.)
durchschnittlicher Tabellen-Platz der restlichen Gegner: 11,14
FC Everton (8. / 48 Pkt / +3, 1 Spiel in der Hinderhand)
Carlo Ancelotti brachte den Stolz ans blaue Ufer der Mersey zurück. Drei Fakten die für jüngere „Toffee-Fans“ Seltenheitswert haben wurden heuer schon erreicht: Zwischenzeitlich durfte man sich Spitzenreiter der Premier League nennen, dann folgte noch der erste Sieg in Anfield seit 1999 und dazu hält man Mitte April noch immer Kurs Richtung europäische Königsklasse. Leicht wird die Aufgabe nicht, das Restprogramm ist unangenehm. Heute steht das richtungsweisende Duell mit Tottenham am Zettel.
Restprogramm: Tottenham (H/7.), Arsenal (A/9.), Aston Villa (H/11.), West Ham (A/4.), Sheffield (H/20.), Wolves (H/12.), Manchester City (A/1.)
durchschnittlicher Tabellen-Platz der restlichen Gegner: 9,14
Maximal fünf englische Champions-League-Teilnehmer
Die Gewinner der beiden Europacups erhalten ebenfalls ein fixes Champions League Ticket. Falls sie sich nicht über die Liga direkt qualifizieren, gäbe es für das Land einen zusätzlichen, fünften Startplatz. Bei dieser Zahl liegt aber dann auch das Limit, was zu einer besonderen, sehr spekulativen Konstellation führen könnte: Würde Arsenal die Europa- und Chelsea die Champions League gewinnen und gleichzeitig landen beide schlussendlich dann in der Meisterschaft nicht in den Top vier, ginge Platz vier leer aus. Dann wären die Plätze eins bis drei plus die zwei Europacupsieger in der Champions League.
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