Die 12. Runde der englischen Premier League hat im Schlager Chelsea FC vs. Liverpool FC eine Überraschung gebracht: Der Titelmitfavorit aus London musste sich... Premier League Review, 12.Runde | Liverpools Glen Johnson trifft Chelsea mitten ins Herz!

Die 12. Runde der englischen Premier League hat im Schlager Chelsea FC vs. Liverpool FC eine Überraschung gebracht: Der Titelmitfavorit aus London musste sich an der heimischen Stamford Bridge dem Klub von der Merseyside geschlagen geben. Glen Johnson erzielte in Minute 87 nach einem weiten Pass aus dem Mittelfeld das Siegestor für die Mannschaft von Manager Kenny Dalglish, der damit in seiner gesamten Manager-Karriere weiterhin noch nie gegen den Klub von der Stamford Bridge verloren hat. Ansonsten blieb das Wochenende weitgehend ‚überraschungsfrei‘ und wurde gestern Abend vom Spiel der Tottenham Hotspurs, die zuhause den Aston Villa FC 2-0 bezwingen konnten, abgeschlossen.

Norwich City FC 1-2 Arsenal FC

Morison (16.); Van Persie (26., 59.)

Der Arsenal FC konnte an der Carrow Road bei Aufsteiger Norwich einen relativ souveränen Sieg einfahren, auch wenn das Ergebnis am Papier knapp ausfiel. Die Canaries waren von Beginn weg unter Druck, gingen aber unter gehöriger Mithilfe des deutschen Internationalen Per Mertesacker in Führung. Die überlegenen Gunners ließen sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Zwar tat sich vor allem Gervinho im Vergeben von exzellenten Tormöglichkeiten hervor, wie immer im Kalenderjahr 2011 konnte sich Arsenal jedoch auf den Niederländer Robin Van Persie verlassen: Beim Ausgleich verwertete er eine tolle Vorlage von Theo Walcott, das 2-1 erzielte er per herrlichem Heber nach schönem Pass von Alexandre Song mit seinem schwachen rechten Fuß. Mit etwas mehr Effizienz wäre für die Gunners auch ein höherer Sieg möglich gewesen.

 

Everton FC 2-1 Wolverhampton FC

Jagielka (44.), Baines (82., Elfmeter); Hunt (37., Elfmeter)

Beide Teams hatten ob der Tabellenkonstellation einen Sieg bitter nötig. Everton agierte mit mehr Engagement und Zug nach vorne, während die Wolves sich vorerst auf Torhüter Hennessey verlassen konnten, der v.a. gegen Saha mehrmals gut parierte. Die von Stephen Hunt per verwandeltem Foulelfmeter erzielte Führung konnte Kapitän Phil Jagielka noch vor der Pause per Kopf nach einem Freistoß egalisieren; In Halbzeit 2 drängte Everton auf den Sieg und wurde spät – Saha wurde nach einer Ecke gestoßen – mit einem Elfmetertor durch Leighton Baines belohnt. Drei wichtige Punkte für den Liverpooler Klub, die David Moyes im Abstiegskampf etwas Luft verschaffen.

 

Manchester City FC 3-1 Newcastle United FC

Balotelli (41. Elfmeter), Richards (44.), Agüero (72. Elfmeter); Gosling (89.)

Wenngleich das Ergebnis nach einer klaren Sache für die Citizens aussieht, so darf durchaus angemerkt werden, dass Newcastle in Halbzeit 2 ordentlich mitgespielt hat. Der Tabellenführer zeigte sich einmal mehr effizienter und abgebrühter als der Gegner, konnte wenn notwendig ohne Probleme 1-2 Gänge hochschalten und wurde zudem für seine Nachlässigkeiten nicht bestraft. Newcastle vergab einige Topchancen (u.a. traf Ben Arfa nach einem sehenswerten Solo nur die linke Innenstange) und darf sich beim Unglücksraben Ryan Taylor ‚bedanken‘, der den ersten Elfmeter per Handspiel verschuldete und nur drei Minuten später als letzter Mann City-Rechtsverteidiger Micah Richards den Ball förmlich ’servierte‘. In dieser Form – und mit dem Wissen, auch Spiele zu gewinnen, in denen man nicht brilliert – wird City am Weg zum ersten Titel seit 1968 nur schwer zu stoppen sein.

 

Stoke City FC 2-3 Queens Park Rangers FC

Walters (8.), Shawcross (64.); Helguson (22., 54.), Young (44.)

Ein äußerst unterhaltsames Spiel bekamen die 27,618 Besucher im Britannia Stadium zu sehen, wo die Gastgeber bereits nach wenigen Minuten in Führung gingen: Der irische Internationale Jonathan Walters konnte den Ball nach einem schönen Lochpass von Peter Crouch trocken in der linken unteren Ecke versenken. Danach spielte allerdings nur mehr der Aufsteiger aus London: Mit zwei herrlich herausgespielten Toren – wobei besonders der Treffer von Young sehenswert war – wurde die Partie gedreht, nach der Pause setzte Helguson mit seinem fünften Saisontor nach einem Eckball sogar noch nach. Stoke-Kapitän Ryan Shawcross betrieb nur noch Ergebniskosmetik. Fazit: Bei Stoke macht sich das – bisher exzellent verlaufende – europäische Abenteuer in der Liga definitiv bemerkbar. Der QPRFC ist mit diesem Sieg vorerst gar auf Rang 9 geklettert.

 

Sunderland AFC 0-0 Fulham FC

Ein 0-0 der besseren Sorte war das Spiel zwischen Sunderland und dem Fulham FC. Beide Teams hatten genügend Chancen, um die Partie für sich zu entscheiden, brachten den Ball aber – teilweise aufgrund von herausragenden Paraden beider Torhüter – nicht im Gehäuse des Gegners unter. Für Sunderland-Manager Steve Bruce wird die Luft langsam dünn, denn die Ambitionen der Black Cats waren zu Saisonstart wesentlich höher, als der nunmehrige Tabellenstand sowie nur 11 Punkte aus 12 Spielen aussagen.

 

Wigan Athletic FC 3-3 Blackburn Rovers FC

Gomez (7.), Caldwell (31.), Crusat (88.); Yakubu (2., 98, Elfmeter), Hoilett (59.)

Die Zuschauer im DW Stadium bekamen für ihr Eintrittsgeld Einiges zu sehen. Die Blackburn Rovers, bei denen Manager Steve Kean trotz der gegenwärtig sportlich katastrophalen Lage erneut der Rücken gestärkt wurde, gingen schon nach zwei Minuten nach einem horrenden Fehler der gesamten Wigan-Viererkette in Führung. Überhaupt kann das Spiel als ‚Festival der Aussetzer‘ bezeichnet werden, denn während sich Blackburn-Schlusssmann Paul Robinson bei allen drei Gegentoren zumindest unglücklich zeigte, hatte auch Schiedsrichter Andre Marinner einen rabenschwarzen Tag: Kurioserweise gaben er und sein Team den Treffer zum 2-2 Ausgleich durch Hoilett, obwohl der Norweger Morten Gamst Pedersen bei einem Eckball von der Cornerfahne mit dem Ball in den Strafraum zog, wenngleich niemand zuvor den Ball zu ihm gespielt bzw. berührt hatte. Die kurioseste Szene des Spiels sahen die Besucher allerdings in Minute 8 einer außergewöhnlich langen Nachspielzeit: Rovers-Keeper Robinson kam beim finalen Eckball mit in den gegnerischen Strafraum und wurde vom Schuh (!) eines Verteidigers im Gesicht getroffen. Die Folge: Elfmeter für Blackburn, den Yakubu eiskalt und trocken zum Ausgleich verwandelte. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Spiel gerade für Marinner noch Folgen haben wird und er die eine oder andere Woche in der Championship ‚absitzen‘ muss.

 

West Bromwich Albion FC 2-1 Bolton Wanderers FC

Thomas (16.), Long (56.); Klasnic (21., Elfmeter)

WBA ging bereits früh durch den sehr agilen Jerome Thomas, der einen Lochpass von Zoltan Gera gut mitnahm und in weiterer Folge verwertete, in Führung. Am anderen Ende des Feldes verschuldete selbiger Thomas jedoch nur fünf Minuten später einen Foulelfmeter, den der Hamburger Ivan Klasnic platziert in die linke untere Ecke schoß und so Ben Foster, der in der richtigen Ecke war, keine Abwehrgelegenheit ließ. Bis zur Pause hätten die Wanderers durchaus auch in Front liegen können, während nach dem Seitenwechsel die Baggies den Ton angaben und durch den irischen Nationalstürmer Shane Long per Kopf verdient zum Erfolg kamen. Bolton hatte am Ende in der ein oder anderen Situation Glück, nicht noch ein drittes Gegentor zu erhalten. Während WBA im Mittelfeld der Tabelle angekommen ist, wird es für Owen Coyle langsam düster; Trotz teilweise nett anzusehendem (Pass-)Spiel steht der Ertrag in keinem passenden Verhältnis zum Aufwand. Sollte sich dies nicht rasch ändern, ist Bolton im Sommer 2012 ein Topkandidat für den Gang in die Championship.

 

Swansea City FC 0-1 Manchester United FC

Hernandez (11.)

Meister Manchester United, erster Verfolger von Stadtrivale Manchester City, konnte in Wales einen 1-0 Auswärtssieg bei den heimstarken Swans einfahren. Swansea, das seit Februar zuhause (abgesehen von einem einzigen Eigentor) kein Gegentor mehr zugelassen hatte, hatte in Person von Scott Sinclair den Ausgleich auf dem Fuß, doch der ehemalige Chelsea-Akteur brachte das Kunststück zuwege, aus rund acht Metern Entfernung völlig freistehend das leere Tor (bzw. den Ball) nicht zu treffen. Abgesehen von einem Stangenschuss von United-Rechtsverteidiger Phil Jones in Minute 90 und einigen Halbchancen auf beiden Seiten verlief die Begegnung nach dem Tor von Javier Hernandez, der von einem Abwehrfehler der Swans und schönem Zuspiel von Ryan Giggs profitierte, ereignislos. United konnte nun bewerbsübergreifend seit der historischen 1-6 Niederlage gegen City auf heimischem Gras fünf Spiele in Folge ohne Gegentor gewinnen und bleibt City auf den Fersen.

 

Chelsea FC 1-2 Liverpool FC

Sturridge (44.); Maxi Rodriguez (34.), Johnson (87.)

Der Liverpool FC konnte zum zweiten Mal in Folge in der Meisterschaft drei Punkte an der Stamford Bridge einfahren. Während der Sieg im Gegensatz zum 1-0 Erfolg im Frühjahr (damals traf der nun für Chelsea tätige Portugiese Raul Meireles noch für Liverpool) sicherlich nicht gänzlich verdient war, so war er dennoch wieder einmal Ausdruck der Stärke der Reds in Spielen gegen die ‚großen‘ Teams der Liga. Maxi Rodriguez brachte den Klub von der Anfield Road nach einem vermeidbaren Fehler von CFC-Torhüter Petr Cech, der den bereits bedrängten Jon Obi Mikel ohne Not anspielte, in Front – die gute Vorarbeit dazu hatte Neuzugang Craig Bellamy geleistet. Englands neue Teamhoffnung Daniel Sturridge konnte in Minute 55 ausgleichen, als er einen abgerissenen Schuss von Florent Malouda aus kurzer Distanz verwertete. Letztendlich war es dennoch Liverpool vorbehalten, den Schlusspunkt zu setzen: Glen Johnson verwertete an seinem alten Arbeitsplatz nach einem sehenswerten Sololauf aus zehn Metern trocken in die linke untere Torecke, Cech blieb in diesem Fall ohne jede Abwehrchance.

 

Tottenham Hotspurs FC 2-0 Aston Villa FC

Adebayor (14., 40.)

Tottenham konnte sich im Monday Night Game ohne größere Probleme gegen die von Alex McLeish trainierten Villains aus Birmingham durchsetzen. Die Spurs gestalteten das gesamte Spiel derart überlegen, dass Villa lediglich zu einem einzigen echten Torabschluss durch den ehemaligen Tottenham-Akteur Darren Bent kam. Während das angedachte 4-3-3 System von McLeish wirkungslos blieb und Tottenham im Mittelfeld völlig die Kontrolle überlassen wurde, zogen die Spurs nach Belieben das Tempo an und kamen zu zwei ‚einfachen‘ Toren: Beim 1-0 konnte Adebayor per Fallrückzieher völlig frei aus etwa sechs Metern einschießen, während sich Collins und Torhüter Shay Given beim zweiten Gegentreffer ohne Not behinderten und Adebayor keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu schieben. Die zweite Halbzeit war von totaler Spielkontrolle der Heimmannschaft geprägt, das Offensivspiel von Villa fand hingegen praktisch nicht mehr statt. Tottenham klettert mit diesem Sieg bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz auf Platz 3 und hat nach 9 Spielen in Folge ohne Niederlage nun die Möglichkeit, mit einem Sieg im Nachtragsspiel gegen Everton bis auf einen Punkt an Meister Manchester United heranzukommen.

 

Fazit des Spieltages

An der Spitze hat sich kaum etwas getan. Leader City sowie die Verfolger United, Tottenham und Arsenal machten sich kaum die Finger schmutzig, während Liverpool einmal mehr in einem ‚big game‘ aufzeigen konnte. Die Probleme an der Stamford Brigde könnten sich demnächst noch verschärfen, sollte City das demnächst anstehende Duell mit dem CFC für sich entscheiden können.

Am anderen Ende der Tabelle konnte sich kein Team entscheidend in Szene setzen. Blackburn dürfte der Auswärtspunkt beim direkten Abstiegskonkurrenten in Wigan Auftrieb geben, gleichzeitig blieb Bolton trotz teilweise guter Möglichkeiten in West Brom erneut unter seinen Möglichkeiten. Interessant wird, ob demnächst eine Trainerentlassung ansteht: Rovers-Coach Steve Kean wurde schon x-Mal angezählt, mittlerweile verdunkeln sich allerdings auch die Wolken über dem Stadium of Light, wo Steve Bruce in den kommenden Wochen dringend eines braucht: Siege.

Tor des Spieltages

Luke Youngs Treffer zum 1-2 gegen Stoke im Britannia Stadium; ein sehenswertes Tor, dem eine schöne Kombination vorausgegangen ist.

Starostyak, abseits.at

Starostyak

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