Im ältesten Pokalwettbewerb der Welt, dem FA Cup, kam es in der 3.Runde zum Duell des Premier League zweiten Manchester City und den Blackburn... Starke Verteidigung auf der Zentralachse: Blackburn trotzt Manchester City ein Remis im FA Cup ab!

Manchester CityIm ältesten Pokalwettbewerb der Welt, dem FA Cup, kam es in der 3.Runde zum Duell des Premier League zweiten Manchester City und den Blackburn Rovers, die sich in der zweiten englischen League auf Platz 11 wiederfinden. Im Titelrennen der höchsten englischen Spielklasse zeigte die Mannschaft von Trainer Manuel Pellegrini zuletzt gute Leitungen und konnte so den Abstand auf den FC Arsenal auf einen Punkt verkürzen. Die Rovers zeigten in ihrer Liga durchwachsene Leistungen was sich auch in den Ergebnis äußert. In 24 Spielen erreichten sie 9 Siege, 7 Unentschieden und 8 Niederlagen. Dadurch finden sich die Rovers im Tabellenmittelfeld wieder bei einer Punktausbeute von 34 Zählern.

Grundausrichtung

Der Favorit aus Manchester formierte sich in einer 4-4-2 Grundordnung. Im Tor stand Ersatztorhüter Pantilimon, der in der Ruhepause von Joe Hart schon einige Einsätze in der Liga verbuchen konnte. Die Viererkette bildeten von links nach rechts Clichy, Lescott, Nastasic und Boyata. Die Positionen im Mittelfeld wurden durch Milner, Garcia, Fernandinho und Silva besetzt. Die Sturm positionierte sich der Ex-Wolfsburger Edin Dzeko und der Spanier Álvaro Negredo.

Die Heimmannschaft formierte sich in einer 4-1-4-1/4-5-1 Grundordnung. Der Torhüter hieß Robinson, in der Abwehr agierten Spurr, Dann, Hanley und Henley. Im Fünftermittelfeld positionierte sich auf der Sechserposition Lowe, auf den Achterpositionen spielten Taylor und Williamson. Als rechter Mittelfeldspieler agierte Cairney und auf der gegenüberliegenden Seite spielte Marshall. Im Sturm durfte Gestede ran.

Manchester City Offensive in der ersten Viertelstunde

Man. City startete überraschend nervös in das Spiel. Dadurch kam es zu vielen Gegenpressingsituationen im mittleren Drittel. Ein Grund dafür könnte die Formationsänderung der Rovers sein. In der Liga spielten sie in allen Spielen in einer 4-4-2/4-4-1-1-Formation. Auf die nummerische Unterzahl im Mittelfeld regierte Pellegrini mit einer Änderung des Offensivkonzepts. Er ließ seine Mittelfeldaußen und die Stürmer sehr fluide agieren. Dabei wichen die Stürmer Dzeko und Negredo immer wieder abwechselnd  auf die linke Außenbahn. So konnte der linke Mittelfeldspieler – in den Anfangsminuten meistens Silva – in die zentralen Räume hineinstoßen. In der ersten Viertelstunde positionierte sich Clichy auch höher als Nachwuchsspieler Boyata. Durch die Asymmetrie musste Milner auf der rechten Seite die Breite geben. Die versuchten Überlandungen wirkten aber selten gut getimt und versankten im Fünferblock der Rovers.

Im Aufbauspiel konnten sich beide Innenverteidiger durch solides Passspiel auszeichnen. Sie wagten aber selten Vorstöße und vertikale Pässe in tieferliegende Zonen. Meist half zudem noch Garcia aus. Er kippte immer wieder zentral oder rechts heraus. Dabei versuchte er das Spiel anzukurbeln und die Bälle zu verteilen. Dies äußerte sich auch in der Passstatistik, denn er spielte die meisten Pässe: 78 mit einer Erfolgsquote von 92%.

Manchester City Offensive in den restlichen 75 Minuten

Nach einer Viertelstunde adaptierte Pellegrini die Offensivausrichtung seiner Mannschaft. Er ließ beide Außenverteidiger hoch spielen um Pärchen mit den äußeren Mittelfeldspielern zu bilden. Milner und Silva agierten dann auch linearer als zuvor. Durch diese Änderung konnte Manchester City sich in der ersten Halbzeit einige gute Möglichkeiten auf der linken Seite erspielen. Die zwei Stürmer fokussierten jetzt auch mehr die offensiven Halbräume an und ließen sich immer wieder fallen. Dadurch kamen sie in die formativen Löcher neben dem tiefsten Sechser – die größte Schwachstelle an einer 4-1-4-1/4-5-1-Formation. Blackburn reagierte darau, indem die Innenverteidiger herausrückten. Im Verlauf der Partie bewegte sich Fernandinho ins offensive Drittel und versuchte Überlandungen herzustellen. Diese Bewegung waren aber selten gut balanciert und so wurde er im zweiten Durchgang durch Yaya Toure ersetzt.

Mit der Einwechselung von Jesús Navas für Negredo wurde der Flügelfokus verstärkt. Fortan formierte sich Pellegrinis Elf in einer 4-2-3-1-Formation. Dabei positionierte sich Silva im zentralen Mittelfeld und driftete in dieser Rolle zwischen den zwei Halbräumen neben den Sechser. Dzeko spielte nach dieser Auswechslung als alleininger Stürmer sehr zentrumsorientiert. Nach der roten Karte in der 85.Minute für Boyata spielte City in einer 4-4-1-Formation.

Blackburns Abwehrstrategie

Im Fünfermittelfeld agierten die Rovers mit gut getimten Bewegungen. Die Achter konzentrierten sich auf die zwei Sechser der Citizens. Bei einem Pass auf die Außenverteidiger liefen die äußeren Mittelfeldspieler der Rovers sie an und der ballnahe Achter versperrte den ballnahen Halbraum. So wurde der Außenverteidiger der Citizens zu einem Rückpass gezwungen oder zu einem horizontalen Pass zum ballnahen Sechser, der durch die Bewegung des Achters frei wurde. In diesen Situationen rückte dann der Sechser der Rovers aggressiv heraus und zwang den Sechser der Citizens zu einem Rückpass.

Wenn City sich doch mal ins erste Drittel kombinierte zeichnete sich Blackburn durch eine gute Strafraumverteidigung aus. Die Innenverteidiger agierten sehr zentrumsorientiert und die Außenverteidiger rückten in den Strafraum ein, wodurch sich ein enges Viererband im Strafraum befand. Die äußeren Mittelfeldspieler sichten die Seiten ab und die drei zentralen Mittelfeldspieler sicherten das Zentrum ab. Der Stürmer positionierte sich dann in den Räumen hinter den Außenverteidigern und lauerte auf Konter oder lange Befreiungsschläge, die er kontrollieren sollte.

Blackburns Offensivstrategie

In der Offensive agierte Blackburn asymmetrisch, weil Rechtsaußen Cairney immer wieder in die Mitte zog. Dadurch öffnete sich die rechte Seite, die von Rechtsverteidiger Henley bearbeitet wurde. Auf der linken Seite hielt sich Spurr zurück und der Linksaußen Marshall beackerte die linke Flanke. Er überzeugte mit einen paar guten Dribblings und guten Hereingaben. Aber auch Cairney hatte einige gute Szenen in der Offensive. Solostürmer Gestede war aufgrund der vielen langen Bälle, die Blackburn spielte, ein typischer „Leuchtturm“. Taylor mimte den offensiveren Achter und schaltete sich oft in Angriffe ein, indem er Ablagen nach langen Bällen erlief oder sich ins Kombinationsspiel einschaltete.

Nach den Einwechselungen in der 81.Minute von Rhodes und Campbell stellten die Rovers auf ihr übliches 4-4-2/4-4-1-1-System um. Die Änderung hatte aber nur wenig Einfluss auf das Endergebnis. Die Synergien in Spiel der Rovers waren vielversprechend, aber es fehlte an der nötigen Durchschlagskraft um die Abwehr der Citizens zu destabilisieren und sich gute Chancen herauszuarbeiten.

Fazit

Bei den Citizens haperte es am schlechten Torabschluss, was der guten Strafraumverteidigung der Rovers geschuldet war. Den Rovers mangelte es an Durchschlagskraft. Dies zeigte auch die Passstatistik, denn sie erreichten nur eine Passgenauigkeit von 73%. Die beiden Treffer fielen nach Eckbällen…

Durch das Unentschieden kommt es zu einem Nachholspiel, dessen Termin nächste Woche angesetzt wird. Dann hat Manchester City Heimrecht.

Thomas Huck, abseits.at

Thomas Huck

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