Nach rund einem halben Jahr lässt sich ohne Zweifel feststellen, dass Arne Slot der richtige Mann für die Nachfolge von Jürgen Klopp an der... Stürmer-Rochade? Liverpool zeigt Interesse an João Pedro

Nach rund einem halben Jahr lässt sich ohne Zweifel feststellen, dass Arne Slot der richtige Mann für die Nachfolge von Jürgen Klopp an der Anfield Road war. Der Liverpool FC dominiert in allen Wettbewerben und steht in der Premier League nach einigen Patzern der Konkurrenz unangefochten an der Tabellenspitze.

Auch in der Champions League zeigen sich die Reds in bestechender Form und gewannen als einzige Mannschaft alle sechs Spiele der Gruppenphase. Dennoch laufen im Hintergrund Verhandlungen mit den drei absoluten Leistungsträgern Trent Alexander-Arnold, Virgil van Dijk und Mohamed Salah. Besonders bei Salah sieht es nach derzeitigem Stand nach einem ablösefreien Abgang im Sommer aus, da sich der Ägypter aktuell eher „out“ als „in“ fühlt. Zusätzlich zu den drei Wackelkandidaten berichtet der „Mirror“, dass auch Darwin Núñez auf der Streichliste der Liverpooler steht und sogar Liverpool-Legende Jamie Carragher nicht mit einem Verbleib des Uruguayers rechnet.

Findet Núñez‘ Vertragszeit ein jähes Ende?

Als 63 Millionen Pfund teurer Transfer kam Darwin Núñez mit großen Erwartungen und Vorschusslorbeeren als Ersatz für Divock Origi und Sadio Mané an die Anfield Road. Doch so richtig funktioniert hat der Uruguayer bislang nicht. In seiner ersten Saison (2022/23) gelangen dem robusten Mittelstürmer in 42 wettbewerbsübergreifenden Spielen mit dem LFC 13 Tore, womit er unter den hohen Erwartungen blieb. In der Folgesaison kam er auf eine Quote von 18 Toren in 54 Spielen und damit auf einen ähnlichen Schnitt. Heuer sieht es noch schlechter aus, denn nach 19 Einsätzen steht Núñez bei drei Toren. Erschwerend kommt hinzu, dass der bullige Angreifer in den wenigsten Spielen von Beginn an starten durfte. In Zahlen ausgedrückt stehen in der aktuellen Saison lediglich sechs Premier-League-Startelfplätze auf seinem Konto. Grund genug für Carragher, um mit dem Stürmer hart ins Gericht zu gehen.

Gegenüber der englischen Zeitung „Mirror“ gab Carragher zu, dass er nie wisse, was passiert, wenn Núñez am Ball ist. Damit spielt er auf die von Trainer Slot kritisierte fehlende Konsequenz im Abschluss an. Auch wenn die spielerische Klasse, Arbeitsmoral und das Engagement tief in seinem Inneren vorhanden sind, gelingt es dem athletischen Angreifer selten, seine Stärken auf den Platz zu bringen. Hin und wieder nutzt er Torchancen mit der kleinsten Torwahrscheinlichkeit, während er in anderen Situationen „hundertprozentige“ Chancen frei vor dem Tor vergibt. Auch wenn die Möglichkeit besteht, Núñez gewinnbringend zu verkaufen, zeigt sich der ehemalige Mittelfeldspieler enttäuscht von den Leistungen des Uruguayers. Die Tatsache, dass der 2026 auslaufende Vertrag verlängert werden könnte, bezweifelt Carragher. Trotz der schwankenden Leistungen genießt Núñez bei den Fans besonders durch seine Mentalität und Einsatzbereitschaft weiterhin großes Ansehen. Ob das für die Vereinsverantwortlichen reicht, ihm ein neues Arbeitspapier vorzulegen, ist fraglich.

Finanziert ein Verkauf Núñez‘ seinen Nachfolger?

Diese Frage wird durch übereinstimmende Medienberichte weiter verschärft. So berichtet unter anderem die BBC von dem Interesse des LFC an dem brasilianischen Stürmer von Ligakonkurrent Brighton & Hove Albion, João Pedro. Nach den Berichten sollen die Verhandlungen mit dem Stürmer bereits im Januar beginnen. Auch das brasilianische Magazin UOL berichtete von dem Interesse an dem 2020 von Fluminense nach Watford gewechselten Angreifer. Nach drei recht erfolgreichen Jahren wurde er von Brighton & Hove Albion verpflichtet, wo er eine bemerkenswerte Entwicklung in Sachen Spielverständnis, Technik und Abschlussstärke nahm. So traf der Stürmer in neun Premier-League-Partien immerhin vier Mal und glänzte zudem drei weitere Male als Vorbereiter. Auch wenn die Gespräche nach Berichten bereits im Winter beginnen, soll der Wechsel frühestens zum Sommer vollzogen werden. Ein Grund für das frühzeitige Verhandeln könnte die Konkurrenz im Kampf um die Verpflichtung sein. Denn neben Liverpool soll auch der große Rivale Manchester United mehr als nur ein Auge auf den Brasilianer geworfen haben. Die Ablösesumme könnte durch seine lange Vertragsdauer bis 2028 in die Höhe getrieben werden, weshalb ein Verkauf von Núñez durchaus in Betracht gezogen werden könnte.

Wer ist João Pedro?

João Pedro ist ein schneller und dynamischer Mittelstürmer, der sich perfekt in das System des LFC einfügen könnte. Denn auch wenn seine gelernte Position in der Zentrale ist, fühlt sich der 23-Jährige auch auf den Flügeln oder als hängende Spitze sehr wohl. Damit hätte der Liverpool FC, der in der ersten Dreierkette häufig rotiert, eine weitere Option. Durch diese Vielseitigkeit des Angreifers gelingt es ihm, seine technischen Fähigkeiten immer wieder auszuspielen und sich selbst, aber auch seinen Mitspielern, große Tormöglichkeiten zu erarbeiten. Seine Chancen nutzt der Brasilianer bisher in einer gewissen Regelmäßigkeit gnadenlos aus, was bei vier Toren und einem xG-Wert von 2,40 Toren auch deutlich wird. Ein weiteres Indiz für seine Abschlussstärke ist die Anzahl der benötigten Schüsse, die zu einem Treffer führen. So ist bei Pedro bereits jeder vierte Schuss ein Treffer (4 Tore aus 16 Schüssen).

Zudem überzeugt er mit seiner Spielintelligenz und seiner Bewegung ohne Ball. Durch clevere Laufwege reißt er Lücken in der Defensive oder bringt sich selbst in gute Positionen. Allgemein besitzt er eine große Laufbereitschaft und eine hohe Arbeitsrate in der Defensive. Nach einem Ballverlust ist er sich nicht zu schade, ins aggressive Gegenpressing auf die sofortige Rückeroberung des Balles zu gehen. Mit der Verpflichtung von João Pedro würde sich der LFC einen interessanten Spieler für die Zukunft sichern. Wenn Pedro seine positive Entwicklung bei einem Spitzenklub vorantreibt, steht ihm eine große Karriere bevor.

Andreas Nachbar

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