Transfers erklärt: Darum verpflichtete Manchester City Alvaro Negredo
England 3.September.2013 Rene Maric 0
Wie schon in der vergangenen Winterpausen gehen wir in dieser Rubrik auf einzelne fixe Transfers zumeist größerer Vereine ein, wo die Hintergründe und Motive beleuchtet werden. Wieso holt eine Mannschaft diesen Spieler? Wer ist dieser Spieler überhaupt? Was erwartet sich sein neuer Verein von ihm? Kann er die Erwartungen in seinem neuen Verein erfüllen?
Diese Fragen sollen hauptsächlich beantwortet werden. Auch die taktische Perspektive soll nicht zu kurz kommen, immerhin ermöglicht ein neuer Spieler oftmals eine Vielzahl neuer Kombinationen und Synergien, die ebenfalls kurz erläutert werden sollen.
In dieser Ausgabe blicken wir auf Manchester Citys neue Stürmer, Stevan Jovetic und Alvaro Negredo.
In den vergangenen Jahren waren die Verpflichtungen von Angreifern bei Manchester City schon fast ein Running Gag. Doch seit den Abgängen von Mario Balotelli, Carlos Tevez und dem endgültigen Wechsel von Roque Santa Cruz oder auch anderen zuvor abgewanderten Stürmern wie Emmanuel Adebayor hatten sie diesen Sommer erstmals einen guten Grund, um sich vorne zu verstärken. Und das taten sie gleich zweimal mit unterschiedlichen Spielertypen. In diesem Artikel geht es um den etwas weniger spektakuläreren Transfer: Alvaro Negredo.
Alvaro Negredo, Spaniens Bulle
Als Manuel Pellegrini zu City kam, erwarteten sich viele eine große Transferoffensive der Citizens auf dem spanischen Markt. Letztlich sollten drei Spieler kommen: Jesus Navas, Alvaro Negredo und am letzten Transfertag auch noch Martin Demichelis, der den verletzten Vincent Kompany ersetzen soll. Negredo wurde dabei von den Fans etwas kritisch beäugt.
Waren 25 Millionen Euro wirklich ein guter Preis für einen Stürmer, der voraussichtlich auf der Bank Platz nehmen wird? Kann sich Negredo gegen Edin Dzeko, Sergio Agüero und Stevan Jovetic durchsetzen? Wieso benötigt man vier Stürmer, wenn womöglich auf ein 4-2-3-1 umgestellt wird? Doch Negredo scheint eine gute Verpflichtung gewesen zu sein. Mit seiner Spielweise bringt er eine neue Dimension ins Spiel der Citizens; auch, wenn er nur von der Bank kommt oder gegen bestimmte Mannschaften aufläuft.
Agüero und Jovetic sind nämlich eher ausweichende und mitspielende Stürmer; Negredo und Dzeko als Stürmerduo können beispielsweise bei einem flankenorientierten Offensivspiel gegen tiefstehende Gegner enorme Durchschlagskraft an den Tag legen. Alternativ können auch die unterschiedlichen Bewegungen und Spielercharaktere gepaart werden, um Synergien zu erzeugen.
Negredo ist zum Beispiel ein Stürmer, der gerne in die Tiefe geht und dort sehr durchschlagkräftig ist, während Dzeko eher seine Technik und Schusstechnik nutzt, um aus eher statischen Positionen abzuschließen. Jovetic hingegen lässt sich zurückfallen und agiert im Zehner- und Zwischenlinienraum, wo er kreativ und spielgestalterisch wirkt. Agüero könnte dies zwar potenziell auch, da er technisch extrem stark und sehr dynamisch ist, doch Agüero agiert eher horizontal und geht immer wieder auf die Flügel und die Halbräume. Dort kann er dann ins Dribbling gehen oder er zieht wieder zurück in die Mitte, erhält dann den Ball durch die Schnittstellen oder schaltet sich dynamisch ins Kombinationsspiel ein.
Somit hat der englische Meister von 2011/12 mehrere Möglichkeiten an vorderster Front. Jovetic kann beispielsweise mit Negredo gepaart werden; Negredo zieht immer wieder die Tiefe, öffnet Räume für Jovetic und bietet sich für Lochpässe des Montenegriners an. Negredo kann auch mit Agüero spielen, die beiden öffnen sich dann gegenseitig Räume – Agüeros horizontale Räume erweitern die Schnittstelle, Negredos Tiefensprints beschäftigen den Agüero-nahen Innenverteidiger und die beiden bieten den spielstarken Yaya Touré, Fernandinho und David Silva somit Optionen für ihre tödlichen Pässe, die insbesondere Letzterer gerne spielt.
In der Champions League könnte Negredo ebenfalls eine interessante taktische Rolle unter Pellegrini spielen. Die letzten Saisons hatten sie unter Mancini oftmals Probleme in der Defensive, da sie zu hoch und offen standen und insbesondere über Entlastungsangriffe kaum in die Spitze kamen. Mit Barry neben Touré, ohne klassischen Flügelstürmer und oftmals zu kurze Ballbesitzzeiten im letzten Spielfelddrittel fehlte es ihnen im Umschaltmoment an den nötigen Strukturen und der passenden Spielweise.
Nun können sie mit dem pfeilschnellen Navas dynamisch über die Flügel kommen, haben mit Fernandinho auf der Sechs einen weiteren pressingresistenten und spielstarken Akteur und können mit Negredo vorne nicht nur die Bälle gut verarbeiten, sondern haben auch einen Stürmer, der bei Kontern die nötige Durchschlagskraft und passende Laufwege mitbringt. Negredo könnte Bälle auf Agüero prallen lassen oder verlängern und dann in die Spitze stoßen.
Mit Dzeko statt Agüero könnte Negredo eine zweite kopfballstarke Anspielstation für lange Bälle geben, Nasri und Silva könnten dann als einrückende Flügel im Zwischenlinienraum auf die zweiten Bälle gehen und dann im Kombinationsspiel kreativ wirken. Somit bietet Negredo nicht nur für tiefstehende Gegner und für eine flankenorientierte Spielweise eine zusätzliche Option, sondern auch bei hochpressenden Gegnern, um im Konterspiel und bei langen Bällen effektiver zu werden.
Dieses Synergiedenken bei Spielverpflichtungen ist auch der Grund, wieso Pellegrini für einen voraussichtlichen Ersatzspieler eine solche Summe hinlegt. Können diese Synergien und eine an den Gegner angepasste Spielweise zusätzliche Punkte bringen, sind diese womöglich die entscheidenden im Kampf um die Meisterschaft. Gleichzeitig gibt es mit Negredo einen weiteren Spieler für die Rotation und mögliche Verletzungen; auch wenn er wohl auf der Bank Platz nehmen wird, da Neuzugang Stevan Jovetic den Stammplatz beanspruchen wird. Ein Artikel zu Jovetics Stärken kommt im nächsten Artikel.
Rene Maric, abseits.at
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