Transfers erklärt: Darum verpflichtete Manchester City Stevan Jovetic!
England 4.September.2013 Rene Maric 0
Wie schon in der vergangenen Winterpausen gehen wir in dieser Rubrik auf einzelne fixe Transfers zumeist größerer Vereine ein, wo die Hintergründe und Motive beleuchtet werden. Wieso holt eine Mannschaft diesen Spieler? Wer ist dieser Spieler überhaupt? Was erwartet sich sein neuer Verein von ihm? Kann er die Erwartungen in seinem neuen Verein erfüllen?
Diese Fragen sollen hauptsächlich beantwortet werden. Auch die taktische Perspektive soll nicht zu kurz kommen, immerhin ermöglicht ein neuer Spieler oftmals eine Vielzahl neuer Kombinationen und Synergien, die ebenfalls kurz erläutert werden sollen.
In dieser Ausgabe blicken wir auf Manchester Citys neuen Stürmer Stevan Jovetic.
In den vergangenen Jahren waren die Verpflichtungen von Angreifern bei Manchester City schon fast ein Running Gag. Doch seit den Abgängen von Mario Balotelli, Carlos Tevez und dem endgültigen Wechsel von Roque Santa Cruz oder auch anderen zuvor abgewanderten Stürmern wie Emmanuel Adebayor hatten sie diesen Sommer erstmals einen guten Grund, um sich vorne zu verstärken. Und das taten sie gleich zweimal – mit unterschiedlichen Spielertypen. In diesem Artikel geht es um den spektakuläreren Transfer: Stevan Jovetic.
Stevan Jovetic, das montenegrinische Toptalent
Schon im Dezember 2012 war auf abseits.at etwas zu Jovetic zu lesen:
Aktuell macht er sich auf, sich für die ganz Großen in Europa zu empfehlen. Als Mittelstürmer kam er bislang in 12 Spielen auf neun Scorerpunkte und ist einer der treffsichersten Akteure der italienischen Liga. Jovetic ist schnell, intelligent in seiner Bewegung und verfügt über eine hervorragende Technik. Als hängender Stürmer wirkt er auch kreativ und kann Angriffe einleiten, als Mittelstürmer ist er eher der Typ Vollstrecker und Wandspieler, der sich hervorragend am Kombinationsspiel beteiligen kann.
Jovetic steht mit 23 Jahren als Mittelstürmer nun vor der nächsten Entwicklungsstufe. Bringt er noch mehr Effizienz in seinen Abschluss und bleibt länger verletzungsfrei, kann er sich zu den besten Stürmern Europas aufschwingen. Manchester City hat bereits Interesse angemeldet.
Dies hat Jovetic erfüllt; und ist nun nach einer längeren Transfersaga für 30 Millionen Euro bei Manchester City gelandet. Vergangene Saison kam er auf einen Scorerpunkt pro 139 Minuten in der Serie A und obwohl er seine größte Schwachstelle, die Effizienz, nicht ganz abstellen konnte, zeigte er eine sehr gute Saison. Bei Jovetic muss auch seine Flexibilität in der Spielweise und in der taktischen Positionierung beachtet werden.
Theoretisch könnte Jovetic zwar auch als inverser linker Flügelstürmer aufgestellt werden, doch seine Stärke liegt darin, dass er sich als Halb- und/oder Mittelstürmer hervorragend auf die gegnerischen Mittel gegen ihn einstellen kann. Außerdem kann er seine Kreativität, seine Stärke im Kombinationsspiel und seine intelligenten raumöffnenden Bewegungen im Zentrum besser einbringen.
Jovetic kann nicht nur als typischer Mittelstürmer und Zielspieler am 16er agieren, sondern kann auch als klassischer Zehner, ausweichender Zehner, falscher Neuner oder spielstarker Halbstürmer um einen großgewachsenen Neuner herum agieren. Bei Manchester City wurde in der Vorbereitung bereits das Experiment gewagt, mit zwei spielstarken und in den Zwischenlinienraum zurückfallenden Stürmern zu agieren: Jovetic und Dzeko. Gegen Milan erzielten sie mit dieser Spielweise fünf Tore, indem sie durch David Silva auf links, Dzeko als höchsten Stürmer, Navas als Breitengeber und Jovetic als halblinken Mittelstürmer extrem gute taktische Synergien erzeugten.
Jovetic ging immer wieder nach links und ermöglichte Silva seine einrückenden Bewegungen oder ließ sich nach hinten fallen, wo er dann mit Silva und den aufrückenden Sechsern, Touré und Fernandinho, kombinierte. Auch Dzeko ließ sich manchmal zurückfallen und City ließ dann das Sturmzentrum verwaisen, um später mit schnellen Kombinationen in die Spitze zu stoßen.
Mit Agüero statt Dzeko könnte diese Spielweise noch extremer umgesetzt werden. Agüero ist mit seiner Dynamik, seiner Technik und seiner Bewegungsfrequenz ein potenzieller Nadelspieler und könnte mit Jovetic und Silva auch auf engstem Raum hervorragend kombinieren und bestimmte Zonen überladen. Die aufrückenden Bewegungen von Fernandinho und Touré auf der Doppelsechs könnten dann die entstehenden Löcher im rechten Halbraum füllen, Navas würde sich mit tororientierten Läufen für Diagonalpässe oder mit einer breiten Positionierung für Verlagerungen anbieten.
Alternativ könnte Jovetic auch als einzige Spitze und dort als falsche Neun spielen. Damit hätte City zwei Varianten gegen tiefstehende Mannschaften: Die eine wäre Plan B wie Brechstange, wo Negredo und Dzeko als Doppelspitze agieren und sich für Flanken anbieten. Die andere wäre Jovetic als falsche Neun, die sich nach hinten fallen lässt und versucht die tiefstehenden Gegner mit Überzahlen und Kombinationsspiel zu zerspielen.
Hier könnten wieder die aufrückenden Läufe von Fernandinho und Touré genutzt werden, Jovetic würde deren Aufgaben in der Ballzirkulation übernehmen und mit Silva aus der Tiefe kreative Pässe spielen. Gleichzeitig würde durch die Umstellung auf ein Fünfermittelfeld einen zusätzlichen Platz für so kombinationsstarke Spieler wie Nasri oder Agüero auf dem Flügel als einrückender Außenstürmer öffnen.
Auch bei Kontern könnte Jovetic – nun mit Negredo zusammen – wichtig werden. Beide sind schnell und raumgreifend in ihren Aktionen, Negredo ist gut in der Ballbehauptung von langen, weiten Anspielen und kann auf den dribbelstarken Jovetic prallen lassen. Der Montenegriner könnte nicht nur mit seiner Schnelligkeit in die Spitze stoßen, sondern auch mit seinen Dribblings die Angriffe verzögern, bis die Flügel nachrücken und diese dann dank seiner starken Passtechnik anspielen.
Alles in allem bieten Jovetic und Negredo also viele Optionen – ob für tiefstehende Gegner oder für Konter in der Champions League. Zwar wurde bei beiden wegen ihrer Ablösesumme etwas Kritik an Pellegrini geübt, doch ihre Qualität dürfte unbestritten sein; ebenso wie die taktischen Mehroptionen.
Rene Maric, abseits.at
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