Jeden Sonntag wollen wir in dieser neuen Serie einen Blick in die Vergangenheit werfen: Wir spielen sozusagen einen Zuckerpass in den Rückraum und widmen uns kurz und bündig legendären Toren, Spielen, Fußballpersönlichkeiten, Ereignissen auf oder neben dem Platz und vielem mehr. Wir wollen Momente, Begebenheiten, Biografie im Stile von Zeitlupenwiederholungen aus dem TV nochmals Revue passieren lassen. Zum Anlass nehmen wir hierbei Vergangenes, das in der abgelaufenen Kalenderwoche stattgefunden hat: Heute erinnern wir uns an Wayne Rooneys Debüt in der Champions League am 28. September 2004 …
Life of Wayne
Auf den Knien rutschte Wayne ins Glück, ehe ihn Ryan Giggs in die Arme nahm: Nur siebzehn Minuten nach Anpfiff bekam der damals achtzehnjährige Stürmer den Ball durchgesteckt, zog noch vor der Strafraumgrenze ab und erzielte das 1:0 für seine Mannschaft im CL-Heimspiel gegen Fenerbahçe Istanbul. Ein nach einem Pass von Giggs erzieltes Tor und ein Freistoß machten den Hattrick des gebürtigen Liverpoolers schließlich komplett. Dazu gesellte sich noch eine Torvorlage. Ein Wahnsinns-Debüt! Er sei sehr aufgeregt gewesen, erinnert sich der Fußballer Jahre später an diesen Abend zurück. Als er im Trikot seines Gegners den Platz verließ, hallten erstmals „Rooney, Rooney“-Sprechchöre durch Old Trafford. Der Messias war angekommen.
2004 war tatsächlich Waynes Jahr: Als Stammspieler von Everton, fuhr der Jungstürmer mit zur EM‑Endrunde nach Portugal und unterschrieb am 31. August 2004 einen Vertrag bei den Red Devils. Sir Alex Ferguson wollte ihn unbedingt: „Rooney ist das größte Talent, das ich gesehen hab, seit ich nach England gekommen bin.“ Einen Monat nach seinem Transfer stand er im UEFA Champions League-Match gegen Fenerbahçe Istanbul erstmals in der Startformation und stellte sich im Theatre of Dreams gebührend vor. Der Hattrick anlässlich des 6:2-Sieges über die Türken machte ihn knapp einen Monat vor seinem 19. Geburtstag zum jüngsten Spieler, der je einen solchen in der Königsklasse erzielt hatte. Rooney war Englands Wunderkind und galt als heißeste Premier-League-Aktie.
Boy. Boxer. Bonbons.
Rooneys im Jänner 2021 beendete Karriere begann in einem Vorort von Liverpool: Dort wurde er als ältester von drei Söhnen irischstämmiger Eltern geboren. Wie sein Vater versucht er sich zunächst im Boxen, entdeckt aber rasch sein Fußballtalent. Wazza zerschoss schon als Kind so manches Netz und wechselte mit neun Jahren zu seinem Lieblingsverein, dem FC Everton. Jahre später erklärte der Angreifer, er und seine Kinder würden bis heute in Everton-Pyjamas schlafen: Rooney blieb im Herzen immer ein Toffee. Als Siebzehnjähriger traf er erstmals für die Kampfmannschaft der Blues und zwar in einem Freundschaftsspiel gegen den SC Weiz während der Sommervorbereitung in Österreich. Nach 67 Spielen für seinen Herzensverein, wurde er in Manchester vorstellig und erhöhte seine Torquote jede Saison. Rooney gewann mit den Red Devils die Champions League und bildete mit Cristiano Ronaldo ein kongeniales Angreiferduo. Der bullige Stürmer hatte es wirklich drauf: Er traf aus allen Lagen (sogar – trotz 1,76 Meter Körpergröße – mit dem Kopf), war antrittsstark, hatte eine feine Technik, war kreativ und vielfältig einsetzbar. Kein Wunder also, dass er auch Rekordtorschütze der englischen Nationalmannschaft wurde. Mit den Three Lions gelang es aber auch ihm nicht einen Titel zu holen.
Abseits des Platzes machte der Rotschopf immer wieder Schlagzeilen, wenn es um Schlägereien, Alkohol und Fitnessprobleme ging. Anfangs schien er seine Pubabende gut wegzustecken, doch in seinen 30ern wurde Wayne verletzungsanfälliger, langsamer und das kam seinem Spiel nicht zu Gute. Diese Angriffsfläche ließ ihn immer wieder zum Sündenbock mutieren, wenn die Mannschaft schlecht spielte. Nach fünf Meistertiteln, einem FA-Cup-Sieg und zahlreichen persönlichen Auszeichnungen verließ Wayne Rooney schließlich Man. United und wechselt zurück zu seinem Stammklub. Nach zwei Jahren in Washington, gab er Derby County als Kapitän mehr Stabilität und arbeitet heute als deren Trainer. Bleibt abzuwarten, ob er einmal einen Spieler coachen wird, der sein Debüt auch mit einem Hattrick in der Champions League feien wird.
Marie Samstag, abseits.at
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