WM-Quali round up: Traditionsduell geht an England
England 13.November.2016 David Goigitzer 0
Wir blicken auf einige interessante Partien dieses WM-Quali-Spieltags für euch zurück und fassen im Anschluss kurz weitere interessante Geschehnisse für euch zusammen.
England – Schottland (3 – 0)
England und Schottland verbindet eine lange Geschichte. Am Freitag trafen die beiden Länder erneut aufeinander, jedoch waren die Vorzeichen so ungleich wie schon lange nicht mehr. Von der individuellen Qualität der Engländer ist Schottland im Moment weit entfernt.
Beide Mannschaften agierten im 4-2-3-1 und legten die defensive Spielweise mannorientiert an. Ebenso suchten beide Teams Durchbrüche über die Flügel, Schottland versuchte dies mit Überladungen der Außenverteidiger und ausweichenden Stürmern, während England vor allem über die Schnelligkeit von Raheem Sterling und Adam Lallana zum Erfolg kommen wollte. Die Ballzirkulation über die beiden Sechser Henderson und Dier, die das Spiel geduldig aufbauen sollten, diente als Vorbereitung auf diese Durchbrüche.
Nach einer Drangphase der Schotten, die versuchten recht hoch den gegnerischen Aufbau anzupressen, konnten die Engländer ihre Dominanz festigen und in der 24. Minute dann auch in Führung gehen, als Sturridge einen Stanglpass von Walker zum 1:0 für die Hausherren verwertete. Schottland hatte die Chance auf den sofortigen Ausgleich, Hanley köpfte jedoch über das Tor.
Gleich nach der Pause hatten Forrest und Snodgrass die Chance aus mittlerer Distanz den Ausgleich zu erzielen, beide vergaben aber ihre Möglichkeit. Erneut war es ein Flügelangriff, der England weiter in Führung brachte: Rose flankte zur Mitte, wo Lallana den Ball ins obere Eck köpfte und auf 2:0 erhöhte. Die Engländer ließen den Ball weiterhin geduldig durch die eigenen Reihen laufen und suchten die Lücken in der schottischen Defensive. Es brauchte aber einen Corner in der 61. Minute zum Endresultat, als Rooney den Ball in die Mitte brachte und Cahill seine Kopfballstärke zum 3:0 Endstand nutzte.
Frankreich – Schweden (2 – 1)
Die Schweden waren zu Besuch in Frankreich und versuchten mit dicht gestaffeltem 4-4-2 Mittelfeldpressing die Franzosen fern vom eigenen Tor zu halten. Die Franzosen versuchten dies mit breiten Außenstürmern zu bekämpfen. Verlagerungen auf jene und anschließende diagonale Dribblings sowie das erneute Spielen in die Mitte waren deutlich erkennbare Spielzüge. Vor allem über rechts mit Sissoko konnte man immer wieder viel Dynamik erzeugen.
Die Franzosen dominierten die Partie deutlich und hatten mehr Ballbesitz in des Gegners Hälfte als die Schweden. Diese bevorzugten das schnelle Umschaltspiel um zu Torchancen zu kommen, was jedoch aufgrund geringfügiger Unterstützung bei Kontern nur bedingt funktionierte. Die Schweden waren jedoch schwer zu knacken, weshalb es die Hausherren verstärkt mit Schüssen aus der Distanz versuchten, die jedoch erfolglos waren. Aufgrund dessen, dass auch die Schweden nicht zu zwingenden Torchancen kamen, ging man mit 0:0 in die Pause.
Nach Wiederanpfiff änderte sich nur wenig am Bild der ersten Halbzeit. Die Franzosen versuchten immer wieder geduldig den Ball zirkulieren zu lassen und ihre individuell starken Spieler in Duelle zu bringen. Dies taten sie bisweilen jedoch zu oft, auch weil andere Durchbruchsmöglichkeiten mit Kombinationen fehlten. Diese Situationen konnten die Schweden im Verbund deswegen oft genug sauber lösen, weshalb die Franzosen zwar für ein Raunen mit „knappen“ Weitschüssen sorgten, jedoch keine wahre Gefahr ausstrahlten. In der 54. Minute dann der Rückschlag für Frankreich: Forsberg traf einen direkten Freistoß aus ungefähr 20 Metern ins Tor. Sein Flatterball, der Lloris mit seiner Flugbahn verwirrte, war unhaltbar für den Keeper.
Wenige Minuten später war es auf der anderen Seite ebenfalls eine Standardsituation, die für das 1:1 sorgte. Nach Freistoßflanke von Payet traf Varane per Kopf. Die Franzosen hatten ihre Dominanz zurück und schafften es die zunehmend unkompakten Schweden mit Dribblings aus der Abwehr zu bespielen. Nach einer Flanke die der schwedische Torwart Olsen fallen ließ erzielte Payet das 2:1 und die erstmalige Führung. Die Schweden versuchten aus einer gesicherten Abwehr heraus das 2:2 zu erzielen, änderten wenig an der Taktik, sondern lediglich das Personal. Dies half jedoch nicht, weshalb das Tor von Payet das letzte bleiben sollte und den Franzosen den 2:1-Sieg bescherte.
Weitere interessante Geschehnisse:
- Belotti und Immobile starteten für die Italiener im 3-5-2 und erzielten drei der vier Tore beim 4:0 Sieg über Liechtenstein. Die beiden scheinen sich als Stammduo etabliert zu haben
- Spanien hatte beim 4:0 Sieg gegen Mazedonien teilweise sogar 82 Prozent Ballbesitz und dominierte die Partie nach Belieben.
- Bei der 0:3 Niederlage der Albaner gegen Israel sahen zwei Albaner die rote Karte, wobei jeweils kurz danach eines der Tore fiel.
- Der 2:0 Sieg der Kroaten war hart erkämpft, die Isländer agierten gewohnt tief und lauerten auf Konter, weshalb das Spiel sehr zäh wirkte.
- Die Türkei siegte daheim ohne Probleme 2:0 gegen den Kosovo und hätte wohl höher gewinnen können. Der Neuling in der FIFA war unorganisiert und fand kaum Mittel die Türken zu stoppen
David Goigitzer, abseits.at
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