In dieser begleitenden Serie zur Europameisterschaft in Frankreich werden pro Gruppenspieltag die Schlüsselduelle der einzelnen Begegnungen kurz unter die Lupe genommen. Wer die Duelle für sich entscheiden konnte und ob es überhaupt zu den vorgestellten Auseinandersetzungen gekommen ist, wird am folgenden Tag besprochen. Diesmal mit den Paarungen Slowakei – England und Russland – Wales.
Marek Hamsik vs. Eric Dier
Beim 2:1 – Sieg über die Russen zeigte der Superstar der Slowaken, nach einem eher missglückten Auftakt gegen Wales, das gesamte Portfolio seines Könnens. Der Offensivmann vom SSC Neapel bereitete das erste Tor mit einem starken Pass vor und erzielte das 2:0 per Traumtor höchstpersönlich; zudem war er an quasi allen offensiven Aktionen seiner Mannschaft beteiligt. Falls der 28-Jährige ähnlich entfesselt gegen England auftritt, ist ein gutes Ergebnis und der Aufstieg ins Achtelfinale, für die Slowaken absolut möglich. Ohne einen Hamsik in Topform läuft bei den Osteuropäern aber offensiv praktisch nichts.
Aller Voraussicht nach wird es im englischen Team gleich sechs Umstellungen geben. Wayne Rooney, Harry Kane, Raheem Sterling, Dele Alli, Kyle Walker und Danny Rose sollen, wenn man den Medienberichten glauben schenken darf, eine Pause erhalten, dafür bekommen Jamie Vardy, Daniel Sturridge, Jordan Henderson, Jack Wilshere, Ryan Bertrand und Nathaniel Clyne eine Chance von Beginn an. Eric Dier wird so wie in den beiden vergangenen Spielen in der Startaufstellung stehen und wird zusammen mit Henderson und Wilshere im zentralen Mittelfeld die Räume möglichst dicht machen. Dier spielte in den ersten beiden Runden eine gute Partie und war speziell gegen die Waliser der einzige Engländer, der in der ersten Halbzeit eine wirklich passable Leistung ablieferte. Auch als sich die Mannschaft im zweiten Durchgang verbessert zeigte, lieferte er eine starke Performance ab.
Sergey Ignashevich vs. Gareth Bale
Die russische Abwehr ist die wahrscheinlich langsamste des gesamten EM-Turniers. In beiden bisherigen Spielen konnte zudem die gesamte Sbornaja nicht überzeugen. Ignashevich ist mittlerweile 36 Jahre alt und hat seine besten Tage hinter sich – siehe das 0:1 gegen die Slowakei, bei dem sich der Innenverteidiger per “Bauerntrick” ausspielen ließ. Gegen das Tempo eines Gareth Bales dürfte der Russe massive Probleme bekommen, sodass die EM für das Sluzkis Mannschaft wohl bereits mit der Vorrunde enden wird.
Gareth Bale konnte die in ihn gesetzten Erwartungen bei dieser EM bisher vollends erfüllen. In der walisischen Offensive läuft alles über den 26-jährigen Weltklassespieler, der bereits zwei Tore im laufenden Wettbewerb erzielte. Gegenüber dem defensiven Altersheim der Russen hat Bale natürlich klare Vorteile in Sachen Geschwindigkeit, die er auch garantiert ausspielen und so den Traum der Waliser vom Achtelfinale am Leben erhalten wird.
Nachbetrachtung der gestrigen Duelle
In einer intensiven, aber spielerisch eher dürftigen Partie, konnten sich die Albaner doch etwas überraschend durchsetzen. Nach dem Spielverlauf war der Sieg jedoch letztendlich verdient, verloren die Rumänen doch bereits nach zehn Minuten unerklärlicherweise komplett den Faden. Auch Nicolae Stanciu konnte der der rumänischen Offensive keine Durchschlagskraft verleihen und biss sich an der von Arlind Ajeti und Mergim Mavraj gut organisierten albanischen Abwehr die Zähne aus.
Leider fand das prognostizierte Duell zwischen Dimitri Payet und Xherdan Shaqiri nicht statt, da der Franzose zu Beginn geschont und erst in der 63. Minute eingewechselt wurde. Shaqiri musste nach einer sehr durchwachsenen Leistung den Platz in der 79. Minute verlassen. Der Schweizer zeigte sich zwar bemüht, doch auch er konnte dem spärlichen Offensivspiel der Eidgenossen keinen Espirt verleihen bwz. etwas Überraschendes kreieren. Payet hatte in der 75. Minute per sehenswerter Direktabnahme das 1:0 am Fuß und unterstrich seine derzeitige Topform durch weitere gute Aktionen.
Ral, abseits.at
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