So, schreiben wir Geschichte – das Nationalteam ist erstmals sportlich für eine Europameisterschaftsendrunde qualifiziert. Da machen wir mit, da sind wir dabei! Per Flugzeug... EM-Tagebuch aus Bordeaux und Barcelona (5): 12.000 km in 10 Tagen, erster Akt

Austrian Airlines Flugzeug Groundhopping_abseits.atSo, schreiben wir Geschichte – das Nationalteam ist erstmals sportlich für eine Europameisterschaftsendrunde qualifiziert. Da machen wir mit, da sind wir dabei!

Per Flugzeug ging es nach Barcelona, von dort mit dem Mietauto nach Bordeaux, eine Nacht im Ibis Budget Bordeaux-Airport und Rückreise wie gehabt. Knapp € 250,- pro Person inkl. Matchkarte sind die Strapazen wert! Soweit der Plan…

Schon im Flieger war zu bemerken, wir sind nicht die einzigen die über Barcelona anreisen. Bei der Übernahme des Mietautos schließlich Entsetzen! Wo sind die Match-Tickets? Verdammt, verdammt!!!

Nein, wir haben sie nicht mehr gefunden! Gestohlen oder verloren – was auch immer sie sind und bleiben verschollen! Nach intensiver Suche und Überlegungen wie es denn jetzt weitergehen soll, haben wir den Entschluss gefasst: Auf nach Bordeaux, und wenn wir uns die Partie in der Fanzone ansehen!

An dieser Stelle DANKE an die Daheimgebliebenen fürs Herumtelefonieren und Organisieren, letztlich konnten wir neue Karten „aufstellen“ – DANKE an die österreichische Fußballgemeinde (ich weiß noch immer nicht woher die Karten kamen) auch dafür mit mir und meinem Leid keine Geschäfte machen zu wollen; wir haben  die neuen Karten zum Originalpreis (€ 25,- bzw. € 55,-) erstanden.

Natürlich hatten wir schon einiges an Verspätung – erst gegen 13.00 Uhr kamen wir aus Barcelona weg – also Vollgas! Über die Fahrt nach Bordeaux gibt es nicht viel zu berichten, in einem durch haben wir die knapp 660km heruntergespult. Toilettenpausen sind überbewertet.

Kurz vor Spielbeginn sind wir in Bordeaux angekommen und im Stau geendet. Die Viertelstunde Zeitverlust bis zum Hotel Ibis Budget Le Lac führte dazu, dass wir den Anpfiff versäumten. Aber zum Glück liegt das Hotel mit reserviertem Parkplatz nur 500 Meter vom Stade Matmut Atlantique entfernt.

Unsere Ersatzkarten lagen an der Rezeption bereit,  danke dafür an die Rezeptionistin Jessica die uns mit einem kurzen „vite, vite, allez, allez“ begrüßte, und wir sprinteten ins Stadion! Nicht nur wir kamen zu spät auch vereinzelt Ungarn schließen sich dem Lauf zum Stadion an, frenetisch angefeuert von Voluntiers, Sicherheitskräften und Polizisten am Straßenrand! Mit Rufen wie „ALLEZ, ALLEZ“ und „vite, vite“ wurden wir beim Laufen unterstützt – und ja, wenigstens dieses Match haben wir gegen die Ungarn eindeutig gewonnen!

Beim Sicherheitscheck  wurden wir als zu spät gekommene herzlichst begrüßt, angefeuert und willkommen geheißen – nicht aber kontrolliert, einzig die Karten wurden kurz angesehen! Gleiches beim Eingang, Kartenkontrolle und ab auf die Tribüne, um 18:30 Uhr waren wir mitten drin und live dabei!

Da wird man als Besucher von „Stadien“ wie Wiener Neustadt oder Mattersburg beim Anblick der Arena schon ein bisserl neidisch. Einpacken und mitnehmen, das Stadion sieht extrem geil aus und bietet allen Komfort (ja auch das ist inzwischen angeblich wichtig) für den Fan! Einfach wunderschön!

Das Ergebnis der Partie ist hinlänglich bekannt und hat dazu geführt, dass die Stimmung danach in der Fanzone bzw. der Innenstadt nicht wirklich berauschend war! Die österreichischen Supporter leckten ihre Wunden in den Lokalen und Pubs (in denen es Fernseher gab, die ohne TV waren leer) in den Lokalen rund um den  Place de la Bourse (z.B. am Quai Richelieu, Quai Louis XVII) und sahen sich das Spiel zwischen Portugal und Usland an. Die deutlich in der Unterzahl befindlichen Ungarn fielen nicht sonderlich auf.

Nach einer kurzen Nacht in Bordeaux ging es zurück nach Barcelona – wir wollten den Ort der Enttäuschung rasch verlassen – und nach Shoppingstops in Camp Nou (das neue Trikot von Barca ist ausverkauft…) und Power8-Stadium (Cornella-El Prat) zwecks Erweiterung unserer Jersey-Sammlung ging es mit dem Flieger wieder retour nach Wien.

Zusammenfassend kann ich sagen: Wir haben (wie die Mannschaft) alles gegeben – es hat leider nicht gereicht! Die Strapazen war es allemal wert!  Next Stop: Parc des Princes/ Paris! ALLEZ les Autrichiens!

Gerald Walouschek, abseits.at

Gerald Walouschek

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