In dieser begleitenden Serie zur Europameisterschaft in Frankreich werden während des Turniers die Schlüsselduelle der einzelnen Begegnungen kurz unter die Lupe genommen. Wer die Duelle für sich entscheiden konnte und ob es überhaupt zu den vorgestellten Auseinandersetzungen gekommen ist, wird vor den folgenden Partien besprochen. Diesmal mit der Viertelfinalpaarung Frankreich – Island.
Oliver Giroud vs. Ragnar Sigurdsson
Gegen die körperlich starke und hochgewachsene Verteidigung der Isländer braucht es natürlich schnelle und trickreiche Spieler wie Payet oder Griezmann. Dieser Spielertyp wird aber sicher nicht ausreichen, um das nordische Bollwerk zu knacken. An diesem Punkt kommt Oliver Giroud vom FC Arsenal ins Spiel. Der Mittelstürmer steht den isländischen „Kanten“ körperlich in nichts nach und geht keinem Zweikampf aus dem Weg. Mit seiner Wucht kann er Löcher für seine Künstler-Kollegen reißen, in die diese dann mit Tempo stoßen können. Der Handwerker im französischen Sturm kann den Ball vorne festmachen, im Luftzweikampf zweite Bälle auflegen und im besten Falle die isländische Innenverteidigung somit ein Stück weit zermürben. Natürlich wird es auch auf seine Torjäger-Qualitäten ankommen, wobei die bisher eher eine sekundäre Rolle spielten. Gegen ein simples Abstauber-Tor hätte die Grand Nation aber sicherlich auch nichts einzuwenden.
Der Innenverteidiger hat sich im Laufe des Turniers zu so etwas wie dem heimlichen Star des Teams ohne echte Stars entwickelt. Der 30-Jährige vom FC Krasnodar ist ein beinharter und körperlich starker Verteidiger, der komplett furchtlos in die Duelle mit den großen Namen geht. Mittlerweile gehört er bei dieser EM fast selbst zu diesen und hat sich mit seinem Durchsetzungsvermögen, seiner Kopfballstärke, aber auch mit seiner Spielintelligenz und Passsicherheit, in die Notizblöcke unzähliger Vereine gespielt. Besonders im Achtelfinale lieferte Sigurdsson, dessen Traum es ist einmal für den FC Liverpool aufzulaufen, eine bärenstarke Vorstellung ab und zeigte sogar seine Torjägerqualitäten. Auch im Spiel gegen Frankreich werden die Isländer bei Standardsituationen wieder den Kopf des 187cm großen Baumstammes suchen.
Paul Pogba vs. Aron Gunnarsson
Pogba, der aufgrund seiner langen Gliedmaßen liebevoll „Krake“ genannt wird, spielte bei dieser EM bisher noch nicht die herausragende Rolle, die ihm vor dem Turnier ein ganzes Land zugedacht hatte. Vielleicht ist dieses Gewicht auf den, zugegebenermaßen breiten Schultern eines doch erst 23-Jährigen eine zu große Belastung.
Der isländische Kapitän unterscheidet sich, wie die gesamte isländische Mannschaft, in diesem Punkt elementar von Pogba und den Franzosen. Der Einzug ins Viertelfinale ist für die 330.000-Einwohner-Insel der größte Erfolg in ihrer Fußballgeschichte, mit dem vorher wohl nur die kühnsten Optimisten gerechnet hätten. Daher können die Isländer ohne Druck aus dem Heimatland oder der Presse aufspielen, was ihnen bisher nicht zum Nachteil zu werden scheint.
Nichtsdestotrotz schmeißt sich Gunnarsson furchtlos in jeden Zweikampf, was Pogba wahrscheinlich während des Spiels zu spüren bekommen wird, und läuft bis die Lunge brennt. Zudem sind seine Einwürfe eine echte Waffe.
Pogba ist definitiv der bessere Fußballer, keine Frage. Auf dieses Faktum ist es während der Europameisterschaft aber bisher nicht ausschließlich angekommen; so wird auch in diesem Spiel Gunnarsson dem Ausnahmeathleten alles, aber auch wirklich alles was er hat, entgegensetzen.
Nachbetrachtung der letzten Duelle
In einem der bisher besten Spiele bei dieser EM und einem der wohl dramatischsten Elfmeterschießen der EM-Geschichte, war Manuel Neuer, sinnbildlich für das gesamte Spiel, den ganz kleinen Tick besser als sein Gegenüber Gigi Buffon.
Während der 120 Minuten bekamen beide Torhüter nicht viele Gelegenheiten sich auszuzeichnen, war die Begegnung doch von zwei hochdisziplinierten Mannschaften und zwei Ausnahmetrainern, hinsichtlich dieses Aspekts des Spiels, geprägt. Buffon, wie Neuer dirigierten ihre Vorderleute souverän, strahlten extreme Sicherheit aus und ließen sich durch nichts aus der Ruhe bringen; zudem waren beide bei den jeweiligen Gegentoren schuldlos. Im fast schon epischen Elfmeterschießen, konnte Neuer dann hingegen zwei Elfmeter parieren, was seinem Gegenüber Buffon nur einmal gelang. Somit hatte der Deutsche das bessere Ende für sich und brachte seine Mannschaft ins Halbfinale.
Die deutsche Abwehr um Boateng hatte den italienischen Angriff fast über die gesamte Spielzeit sehr gut im Griff. Pellé und Co. versuchten viel, agierten aber glücklos und bissen sich im Pressing die Zähne an den ball- und passsicheren, und im Vergleich zu Spanien wesentlich pressingresistenteren, deutschen Innenverteidigern aus. Trotzdem wäre Boateng mit seinem Handspiel, welches zum Elfmeter führte, beinahe zur tragischen Figur dieses Viertelfinals geworden.
Ral
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