Am letzten Spieltag der Europa League-Gruppenphase herrschte Endspiel-Charakter im altehrwürdigen Happel-Stadion, mit einer ordentlichen Priese Anspannung im Vorfeld der Partie. Die Wiener Austria bekam... Analyse: Austria scheitert am perfekt eingestellten „griechischen Beton“ von AEK

Am letzten Spieltag der Europa League-Gruppenphase herrschte Endspiel-Charakter im altehrwürdigen Happel-Stadion, mit einer ordentlichen Priese Anspannung im Vorfeld der Partie. Die Wiener Austria bekam es mit dem griechischen Tabellenführer AEK Athen zu tun und hatte dabei die Chance, mit einem Sieg doch noch in die nächste Runde aufzusteigen und den direkten Konkurrenten noch zu überholen. Jedoch war die Ausgangslage im Vorfeld alles andere als einfach, da einerseits die Verletztenliste nach wie vor lang ist und andererseits der Gegner ungeschlagen nach Wien reiste und selbst gegen die gut besetzte Mannschaft des AC Milan in beiden Duellen ohne Gegentreffer blieb. Dass dies kein zufälliges Ereignis, sondern der eigenen starken Defensive geschuldet war, sollte sich auch in diesem Spiel offenbaren.

Austria und die Prämisse der „kontrollierten Offensive“, AEK rührt Beton an

Nachdem die Austria im letzten Spiel gegen Salzburg dank des späten Ausgleichstreffers noch eine wichtige Moralspritze bekam, war man nun für das „Finale“ gegen AEK mit einer positiven Gemütslage ausgestattet. Jedoch bedarf es für dieses Spiel wesentlich mehr, als nur ein Erfolgserlebnis, da mit AEK der griechische Tabellenführer nach Wien kam und darüber hinaus die Athener bislang in der Gruppe von keiner Mannschaft besiegt werden konnten. Deshalb war nun Trainer Thorsten Fink gefragt, die optimale Mischung und das passende Rezept gegen diesen unangenehmen Gegner zu finden. Im Vorfeld wurde die Devise „kontrollierte Offensive“ ausgerufen. Man wollte nicht von Anfang an wild drauf los stürmen, sondern sich erstmal ins Spiel arbeiten und den Gegner bespielen, um nach und nach die Schlagzahl zu erhöhen und gegebenenfalls in die volle Offensive zu gehen.

Für dieses Unterfangen kehrte Fink wieder zu seiner „alten“ 4-2-3-1 Grundformation zurück, nachdem man gegen Salzburg noch mit einer Fünferkette auflief und sehr defensiv ausgerichtet war. Kapitän Holzhauser wurde wieder auf die Sechs nach vorne gezogen und sollte mit Alhassan das defensive Mittelfeld besetzen. Auf der rechten Abwehrseite bekam etwas überraschend Blauensteiner den Vorzug, der innerhalb weniger Tage nach seinem Bundesligadebüt nun auch sein Europacupdebüt feiern durfte. Damit wählte man die etwas defensivere Variante, da Gluhakovic seine Vorzüge vor allem im Spiel nach vorne hat. Im Mittelfeld rückte wieder der mit seiner Form kämpfende Tajouri in die Startelf, gemeinsam mit Prokop und Pires.

Dass die Spielanlage zunächst etwas vorsichtiger vonstattenging, hing nicht nur mit der Ausganssituation zusammen. Man war sich auch nicht sicher, mit welcher Ausrichtung und Formation letztlich der Gegner dieses Spiel bestreiten wird, da AEK Athen in der Hinsicht besonders flexibel agiert. So wurde es in der Anfangsphase auch ein übermäßiges Abtasten, in der sich beide Seiten zunächst etwas beschnupperten und sich ansahen, was der jeweilig andere aufzubieten hatte. Die griechischen Gäste zeigten dabei eben erwähnte Flexibilität und machten es zu Beginn auch für das geschulte Auge nicht leicht, die Anordnung einzusortieren und entsprechend zu charakterisieren, da im Hinspiel zwischen den beiden Mannschaften das Ganze noch völlig anders aussah. Die Griechen bestritten dabei dieses „Endspiel“ mit einer Hybridformation, die zwischen einem 5-3-2 und 4-4-2 hin und her pendelte. Gerade AEK kann in diesem Spiel als Paradebeispiel herangezogen werden für die völlig übertriebene Grundsatzdiskussion über „Systeme“, die in breiten Teilen der Öffentlichkeit nach wie vor intensiv betrieben wird (aktuell bei Dortmund gut zu sehen). Letztlich ist es bei dieser Diskussion nur eine Zahlenspielerei und sagt wenig aus über das Spiel einer Mannschaft. Das Relevante bei der Einschätzung einer Mannschaft sind hauptsächlich die strategische Ausrichtung und die Grundprinzipien, auf denen das Team aufgebaut ist.

Bei AEK ist es nun so, dass diese Grundformation dazu dient, die eigene Stabilität in der Defensive zu maximieren und gegen den Ball eine hohe Kompaktheit zu gewährleisten. Dabei orientiert man sich meist an dem Gegner und den jeweiligen Gegebenheiten, um entsprechend darauf zu reagieren. In den nachfolgenden beiden Bildern kann man die Hybridformation von AEK gut nachvollziehen:

AEK mit einem 5-3-2 und einer Fünferkette, aus der Spieler immer wieder herausstechen und den Gegner attackieren/verfolgen, wie Chygrynskiy (Bildmitte) in der Szene es bei Friesenbichler tut.

In dieser Situation zwei relativ klare Viererketten und eine 4-4-2 Grundordnung.

Wie man relativ gut vernehmen kann, hängt die eigene Ordnung von AEK, von der Ordnung der Austria ab und verändert sich daher im Spiel ständig. Dies zeichnet daher auch ein relativ klares Bild, nämlich dass sich die Griechen intensiv mit den Veilchen auseinandergesetzt haben und das eigene Abwehrverhalten am Spiel der Austria angepasst hat. Am prägnantesten war dies vor allem bei einem Aspekt zu sehen, nämlich bei dem Kapitän der Violetten Raphael Holzhauser. Nachdem dieser im Hinspiel schalten und walten konnte wie er wollte und ein überragendes Spiel machte, wurde diesmal das Hauptaugenmerk darauf gelegt, den Spielgestalter der Austria aus dem Spiel zu nehmen, koste es was es wolle. Dafür „opferte“ man auch einen Spieler aus der eigenen Defensivformation und stellte ihn eigens für Holzhauser ab, der ihn quasi überallhin verfolgen sollte, notfalls auch aufs WC. Meist war dieser Mann der Stürmer Livaja, der Holzhauser ständig im Auge behielt, aber ab und zu wurde diese Arbeit auch dem Stürmerkollegen Araujo übergeben. Diese Manndeckung wird bei den nächsten beiden Bildern gut dargestellt:

Holzhauser startet in dieser Szene ins Mittelfeld, läuft einen Bogen auf den linken unteren Bildrand, um wieder zurückzukommen….

…und wird bis auf die gegenüberliegende Seite auf Schritt und Tritt verfolgt. 

Damit wollte man sicherstellen, dass der gegnerische Spielaufbau ja nicht über Holzhauser ging, sondern über die beiden Innenverteidiger der Austria. Aber man beließ es nicht nur dabei den  Spielaufbau auf die Innenverteidigung zu leiten und Holzhauser kaltzustellen, man wollte dann im Anschluss auch die folgenden Situationen kontrollieren und lenken. Dabei wurde das zweite Augenmerk auf Tarkan Serbest gelegt, den man einengen wollte, um ihm Optionen nach vorne in der Spieleröffnung zu nehmen. Das bewerkstelligte man folgendermaßen, indem der Flügelspieler Lazaros konstant auf der rechten Seite etwas höher blieb und sobald der Ball zu Serbest kam, auch die beiden Sechser nachrückten und versuchten die Räume zu verschließen. Dies kann man beim nächsten Bild gut erkennen:

Serbest im Ballbesitz, die drei Mittelfeldspieler von AEK stellen ihm den Raum und Optionen nach vorne zu, zusätzlich verfolgt ihn ein Stürmer, also bleibt nur mehr der Pass zurück.

Für Serbest war diese Ausgangslage denkbar unangenehm und er fühlte sich dabei auch sichtlich unwohl. Durch seinen rechten Fuß sind die Passwinkel nach vorne für ihn schlecht und da ihn auch ein Stürmer verfolgt, hat er nicht die Zeit, seine Körperposition anzupassen und den Ball nach innen zu legen in Richtung Zentrum, statt nach außen in Richtung Seitenlinie. Auch ein Dribbling/Vorstoß nach vorne wäre sehr riskant, da im Umkreis einige Gegenspieler lauern und ein Ballverlust fatal wäre. Dadurch war es für Serbest unheimlich schwer nach vorne zu spielen und sich aus diesem strukturellen Korsett zu befreien.  Das Ziel von AEK war dabei ganz klar und den meisten dürfte es jetzt auch langsam dämmern, was sich die Griechen überlegt hatten. Holzhauser aus dem Spiel, Serbest aus dem Spiel, also bleibt nur mehr einer im Spielaufbau übrig, nämlich Innenverteidiger Kadiri.

Der junge Ghanaer ist mittlerweile für seine Unberechenbarkeit auch im restlichen Lande bekannt. Schöne und kompromisslose Aktionen wechseln sich bei dem Innenverteidiger mit Leichtsinn und Übermut ständig ab. Auch in der Spieleröffnung nach vorne neigt Kadiri die Situationen falsch einzuschätzen und zu viel Risiko einzugehen, wodurch schon öfters gefährliche Ballverluste die Folge waren. Das blieb AEK natürlich auch nicht verborgen und dadurch hatte Kadiri viele Freiräume in der Spieleröffnung nach vorne. Das ging dann teilweise sogar so weit, dass er manchmal bis zur gegnerischen Abwehr hätte durchlaufen können, da Mittelfeld und Angriff der Athener noch auf der anderen Seite verharrten. So hatte Kadiri viele Freiheiten nach vorne, war jedoch nicht imstande, daraus auch Kapital zu schlagen. Das liegt auch daran, dass er augenscheinlich zunächst auf Sicherheit bedacht ist und sich aktuell in einem Lernprozess befindet, wann und in welchen Situationen er nach vorne spielen soll/darf. Dadurch überlegt er die eine oder andere Sekunde länger und evaluiert die Situation, um dann eine Entscheidung zu treffen. Bis dahin eilte der Gegner jedoch bereits in Richtung Ballnähe und formiert sich wieder, wodurch sich das Zeitfenster für Pässe nach vorne wieder schließt. Dadurch konnte Kadiri meist nur noch auf die Seite spielen oder musste die Angriffe komplett abbrechen und zurückspielen.

Austria findet kaum Lösungen gegen die gut organisierte Abwehr des Gegners

Durch diese gezielten Maßnahmen war es für die violetten Gastgeber äußerst schwer, das Spiel geordnet in höhere Zonen zu tragen. Dadurch spielte man sehr viel hinten herum und quer, aber nur selten gelang es für einen schönen Übergang in das nächste Spielfelddrittel zu sorgen. Wenn es mal gelang in die gegnerische Hälfte einzudringen, zogen sich die Griechen mit allen Spielern zurück und formierten einen massiven 5-3-2 Abwehrblock, der sehr eng stand und kaum Räume offenbarte. Diese Kompaktheit kann man beim nächsten Bild gut sehen:

Kurze Abstände zwischen den AEK-Spielern, hohe Abwehrlinie, die den Zwischenlinienraum schließt und ein relativ starkes Verschieben zum Ball, wodurch man hohen Druck auf den Gegner ausübt und den Raum zusätzlich verknappt. Fast alle Spieler beteiligen sich diszipliniert an der Arbeit gegen den Ball.

So gelang es der Austria kaum, in das letzte Drittel vorzustoßen und dort den Zwischenlinienraum zu bespielen. Dadurch hatten die Veilchen ganze 85 (!) Prozent des Ballbesitzes in den ersten beiden Dritteln, und das obwohl AEK meist sehr destruktiv spielte und meist hinter der Mittellinie lauerte. Das eigene Positionsspiel war auch nicht wirklich sauber und die Offensivspieler bewegten sich zwar viel, aber wirkten dabei nicht immer strukturiert und besetzten oft wichtige Räume nicht, oder reagierten nicht mit einer passenden Gegenbewegung auf die jeweilige Spielsituation. Darüber hinaus hatte man oft auch nicht die Ruhe, gewisse Situationen zunächst entwickeln zu lassen, um diese dann zu bespielen. So gab es durchaus Szenen, in denen entweder jemand gut entgegen kam oder in die Tiefe sprintete, aber meist drehte man sich wieder zurück und wählte die Sicherheitsvariante. In der ersten Halbzeit war es bei den Veilchen deutlich zu sehen, es regierte die Vorsicht.

Dass dies nicht ganz unbegründet war, lag aber auch am Gegner. Durch die starke Defensive von AEK wäre es bei einer zu offensiven Haltung und einem möglichen Rückstand unheimlich schwer geworden, diesen Abwehrblock zu knacken und das Spiel zu drehen. Jedoch waren auch bereis in der ersten Halbzeit Ansätze zu sehen, wie man dem Gegner Probleme bereiten könnte. Die beiden Sechser von AEK agierten hin und wieder auch sehr mannorientiert und verfolgten Alhassan oder Prokop, sobald diese sich im Spielaufbau fallen ließen. Das war insofern ein schmaler Grat, da dadurch das Zentrum völlig offen war und nicht besetzt wurde. In einer Situation konnte die Austria genau diese Schwachstelle bespielen und gefährlich aus dem Spielaufbau heraus in den Zwischenlinienraum vordringen:

Alhassan lässt sich im Spielaufbau fallen, beide Sechser von AEK (gelber Kreis) rücken nach vorne und hinterlassen ein großes Loch im Zentrum. Alhassan spielt dann raus auf Blauensteiner, der mit einem starken ersten Kontakt Prokop freispielt, wodurch die Austria plötzlich eine 4 vs. 4 vorfindet.

Jedoch waren solche Situationen nur die Ausnahme und überwiegend tat sich die Austria schwer, die richtigen Lösungen gegen den Gegner zu finden, ohne zu großes Risiko einzugehen, was es gegen diese massive Abwehr wohl gebraucht hätte. Dadurch waren Offensivszenen in der ersten Halbzeit Mangelware und beide Mannschaften hatten jeweils nur eine gefährliche Situation. Prokop setzte nach einem Angriff den Ball aus guter Position deutlich über den Kasten, während Araujo eine große Gelegenheit aus kürzester Distanz ausließ und über das Tor schoss. So ging es auch nicht überraschend torlos in die Kabine zum Pausentee.

Fink regiert auf Manndeckung gegen Holzhauser und stellt um

Nachdem der Spielaufbau durch die Manndeckung auf Spielmacher Holzhauser arg ins Stottern gebracht wurde, musste Trainer Fink in der Halbzeit reagieren und tat dies auch. Zunächst einmal wurde das Abkippen nicht mehr ständig praktiziert, sondern sollte nun genutzt werden, um eine Reaktion beim Gegner auszulösen. Zunächst einmal hielt sich Holzhauser öfter auf der Sechserposition auf und besetzte da den Raum, während die Innenverteidigung sich den Ball zuspielte. Die gegnerischen Stürmer mussten ihn also nicht verfolgen, sondern konnten sich den beiden Innenverteidigern widmen. Sobald Holzhauser merkte, dass der richtige Moment gekommen ist, kippte er nun nach links ab. Dies tat er aber nicht, weil er sich vielleicht nun mehr Freiheiten erwartet hätte nach vorne zu spielen, sondern um jemanden anderen im Spielaufbau in Position zu bringen – nämlich Serbest. Einerseits konnte Serbest ins Zentrum rücken und hatte nun wesentlich bessere Passwinkel in der Spieleröffnung, andererseits konnte er jetzt auch ins Mittelfeld stoßen und den Ball somit in höhere Zonen vortragen. Dies konnte er auch, weil sich Livaja meist nur an Holzhauser orientierte und den Weg ins Zentrum völlig offen ließ. Dies kann man bei den nächsten beiden Bilder gut sehen:

Holzhauser hält sich nun auf der Sechs auf, Serbest steht nicht mehr so breit sondern rückt mehr in die Mitte..

Nun kippt Holzhauser nach links ab, Livaja orientiert sich nur an ihm, wodurch Serbest problemlos mit dem Ball ins Mittelfeld vorstoßen kann und das Spiel somit in die gegnerische Hälfte verlagert.

Dies blieb nicht die einzige Adaption bei den violetten Gastgebern. Auch die Rolle von Tajouri wurde etwas angepasst (gut zu sehen beim letzten Bild am oberen Bildrand). Dieser sollte sich nun mehr in den rechten defensiven Halbraum fallen lassen und von dort aus dem Spielaufbau noch mehr Struktur geben, da er sehr ball- und passsicher ist und auch schwierigere diagonale Bälle spielen kann. Diese Maßnahmen fruchteten auch relativ schnell, wodurch der Spielaufbau der Veilchen nun wesentlich besser wurde und flüssiger vonstatten ging. Sobald man jedoch in die gegnerische Hälfte vordrang, wurde es immer enger und enger für die violetten Gastgeber. AEK verteidigte äußerst kompakt und hielt kurze Abstände zwischen den Spielern ein, aber auch die Staffelung war gut und die Abwehrspieler stachen aufmerksam immer wieder heraus, um den Gegner zu stellen/attackieren. Dadurch war die Aufgabenstellung für die Veilchen sehr schwer und man musste zu komplexeren Angriffsmustern greifen, um die Griechen erfolgreich zu bespielen. Dies gelang auch ab und zu und vor allem Friesenbichler und ließ einige Male den Ball schön mit dem ersten Kontakt prallen, jedoch haperte es dann im letzen Drittel entweder am letzten Pass oder allgemein an der Durchschlagskraft, wodurch man oft abdrehen musste und die Dynamik aus den Angriffen wieder abflaute. Der Trainer der Gäste reagierte auch auf den verbesserten Spielaufbau der Austria und wechselte noch einen dritten Sechser ein, der nun das Zentrum zusätzlich verstärken sollte.

Dadurch wurde es für die Gastgeber noch schwerer, durch das Abwehrbollwerk der Griechen durchzukommen und Torchancen zu kreieren. Die Beste vergab noch Prokop, der eine verunglückte Abwehr per Kopfball knapp neben das leere Tor setze. Abgesehen davon blieb es im Strafraum weitestgehend ruhig und die Veilchen konnten nur selten Durchbrüche kreieren. Der Trainer der Austria brachte dann noch mit Venuto und Monschein frische Offensivspieler in die Mannschaft, jedoch blieben auch die Wechsel ohne großartige Auswirkung auf das Offensivspiel der Gastgeber. So warf man die letzten Minuten zwar nochmal alles nach vorne und beorderte Innenverteidiger Kadiri in die Spitze, jedoch gelang auch so der Lucky-Punch nicht mehr und so blieb es beim torlosen Unentschieden, das einzig die Griechen bejubeln konnten.

Fazit

Die Austria scheidet also mit einem torlosen 0:0 Unentschieden gegen den AEK Athen aus und muss so die Segel aus dem Europacup streichen. Dabei war man durchaus engagiert und man merkte die Entschlossenheit der Mannschaft an, dieses Spiel unbedingt zu gewinnen, jedoch war man letztlich zu limitiert und hatte nicht genügend Durchschlagskraft, um die gut organisierte Abwehr der Griechen zu knacken. AEK Athen hatte sich perfekt auf den Gegner eingestellt, das Spiel der Veilchen gut seziert und eindrucksvoll gezeigt, warum man selbst gegen Milan ohne Gegentreffer blieb und die Gruppenphase ungeschlagen beendete.  Zwar gelang es dem Trainerteam der Austria, die passenden Adaptionen zur Halbzeit vorzunehmen und vor allem den Spielaufbau zu beleben, jedoch konnte man die Qualität und die letzte Durchschlagskraft im letzten Drittel nicht herzaubern. Vor allem die Qualitäten eines Alex Grünwald z.B. , wie beim letzten Pass oder der Torgefahr, ging der Austria ungemein ab und konnte man auf diesem Niveau nicht kompensieren. Spieler wie Prokop oder Alhassan sind zwar ein Versprechen für die Zukunft, können jedoch noch nicht Woche für Woche eine Mannschaft tragen und konstant für die entscheidenden Aktionen sorgen. Nichtsdestotrotz kann man mit der Gruppenphase nicht unzufrieden sein. Im Vergleich zum letzten Jahr waren die Gegner noch stärker, jedoch war die Mannschaft der Austria durch die Abgänge und vielen Verletzungen arg gebeutelt und geschwächt, wodurch die Aufgabe schwieriger wurde. In Anbetracht dessen sind die fünf erspielten Punkte durchaus ok und man konnte gegen die beiden direkten Kontrahenten sogar das direkte Duell für sich entscheiden. Damit ist die Europacupsaison für die Veilchen beendet und nun gilt es in der Liga den Anschluss nach vorne zu schaffen, damit man im nächsten Jahr wieder die Möglichkeit bekommt, in die Gruppenphase einzuziehen – um diese dann im umgebauten Horr-Stadion bestreiten zu können.

Dalibor Babic

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