Drei Spiele, keine Niederlage – Fanmeinungen aus dem Austrian Soccer Board zu den Europacup-Partien
Champions LeagueEuropa League 4.Oktober.2013 Stefan Karger 0
Die österreichischen Fußballfans können auf eine erfolgreiche Europacup-Woche zurückblicken, denn die drei heimischen Vertreter holten fünf Punkte aus drei Partien und verloren somit kein einziges Spiel. Den beiden Wiener Vertretern gelang gegen favorisierte Konkurrenten aus dem Osten jeweils ein Unentschieden, während Red Bull Salzburg gegen Esbjerg fB voll anschrieb und drei Punkte mit ihm Gepäck nach Hause nahm. In den nächsten Tagen präsentieren wir euch die positiven Auswirkungen auf die Fünfjahreswertung. Zuvor wollen wir uns aber die Stimmen der Fans aus dem Austrian Soccer Board anhören, die mit ihren Mannschaften naturgemäß zufrieden sein dürfen.
St. Petersburg war eine Reise wert
Wir fangen bei der Wiener Austria an, die bereits am Dienstag ihren ersten Punkt in der diesjährigen Champions-League-Gruppenphase holte und Zenit St. Petersburg auswärts ein 0:0-Unentschieden abtrotzte. Dabei agierte Innenverteidiger Manuel Ortlechner in bestechender Form und wurde als Belohnung dafür von der UEFA in die Elf des Tages gewählt!
St. Petersburg war für die mitgereisten Austria-Fans also eine Reise wert, und das nicht nur wegen des Punktegewinns, wie Austria-Anhänger tifoso vero erzählt:
Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll, vor allem weil ich noch zu müde bin.
1. Es war ein wunderbarer Ausflug nach St. Petersburg.
2. Die Stadt ist ein Traum, die Leute unglaublich freundlich, die Betreuung und die Unterkunft waren hervorragend.
3. Die Jungs der U19 haben uns eine Freude gemacht, denn auch diesmal waren sie klar besser und nach dem 3:0 meinte ein russischer Trainer zu unserem Spiel: „Diese Mannschaft hat gezeigt, wie man am Platz eine Ordnung haben kann und wie man spielen muss!“
4. Vor dem Spiel haben wir unter uns Fans nur die Höhe der Niederlage diskutiert und wären mit einem 0:1 eventuell schon zufrieden gewesen.
5. Nenad Bjelica hat wieder sein taktisches Können bewiesen und mit Leovac auf der Seite wo Hulk spielte die entscheidende Hilfe für Suttner gebracht.
6. Unsere Spieler haben alles umgesetzt, was ihnen vorgegeben wurde, sie haben toll gekämpft und für unsere Verhältnisse teilweise auch spielerisch überzeugt.
7. Dass Zenit nach dem Spiel von ihren eigenen Zuschauern ausgepfiffen wurde, wertete ich als Kompliment für uns.
8. Der Wechselgesang nach der Partie war genial.
9. Die Stimmung war nach dem Spiel ähnlich wie nach der Partie gegen den FC Porto.
10. Veilchen – wir sind stolz auf euch!
ASB-User vollviolett wünscht sich nun auch in der Bundesliga ein engagiertes Auftreten in dieser Art:
Das ist das Schöne am Fußball! Ich frage mich, warum wir nach so einer Woche und den ganzen Ausfällen von etlichen Stammspielern so eine respektable und unheimlich engagierte Partie spielen können? Es könnte eventuell ein mentales Problem sein, oder die Spieler werden auf die Champions-League-Spiele besser vorbereitet? Kann man das bitte auch in der Meisterschaft anwenden?
Auch Fans anderer Couleur gratulieren den Veilchen zu diesem wichtigen Punktegewinn. Guardiola16 ist eigentlich Rapid-Anhänger, gratuliert dem Erzrivalen aber zum Unentschieden:
Respekt und Gratulation, das war heute eine massive Überraschung. Rote Karte hin oder, es war ein offenes, kurzweiliges Spiel. Was mich an der Austria beeindruckt: Sie macht kaum bis überhaupt keine dummen Abwehrfehler.
Rapid Wien holt 0:2-Rückstand gegen Dynamo Kiev auf
Nach der schwachen ersten Hälfte hätte wohl selbst der größte Optimist nicht mehr damit gerechnet, dass der SK Rapid Wien den 0:2-Rückstand gegen Dynamo Kiev noch aufholt. Christopher Trimmel erzielte jedoch in der 94. Minute per Kopf den Ausgleich, nachdem Burgstaller bereits in der 53. Minute den Anschlusstreffer zum 1:2 beisteuerte.
Rapid-Fan N1ce *nd Sl0w wird sich noch lange an die zweite Halbzeit erinnern:
Alle die nicht im Stadion waren beißen sich hoffentlich ordentlich in den Hintern – Der Torjubel in der Nachspielzeit sorgte für ein Erdbeben im Prater! Das Spiel selber war eher weniger prickelnd, es war mehr Krampf als Kampf. Zwei dumme Tore, vor allem das zweite! Dann fiel aber in der zweiten Halbzeit der Anschlusstreffer – der für mich aus dem Nichts kam und den Jungs natürlich nochmal Kraft gab. Es war kein schönes Spiel, aber den Punkt nehme ich liebend gerne mit. Und die Erinnerung!
John McClane war mit der Einstellung seiner Lieblingsmannschaft über die gesamten 90 Minuten zufrieden:
Das war für mich von Minute Eins bis zum Ende der Partie eine Einstellung, wie ich sie mir jedes Mal wünsche. Klar sind Fehler passiert und speziell zu Beginn war man sehr nervös. Aber man hat gekämpft – und zwar um jeden Ball. Viel Laufarbeit, eine gesunde Portion Aggressivität und voller Einsatz – das muss man in der Europa League einfach zeigen und gegen Thun hat das alles gut 80 Minuten lang gefehlt. Ich wäre auch bei einer 1:2 Niederlage stolz auf die Burschen gewesen. Das Unentschieden ist dann aber natürlich das Sahnehäubchen und in meinen Augen auch absolut verdient.
Andere Fans beurteilen die Leistung der Mannschaft kritischer. barca11 meint etwa:
Trotz des späten Ausgleichs überwiegt bei mir die Enttäuschung! Die halbwegs gute zweite Halbzeit kann über den Scheisskick in der ersten Hälfte nicht hinwegtäuschen! Dynamo ist nicht die Übermannschaft wie ich es eigentlich im Vorhinein gedacht hätte! Warum man diese Saison pro Spiel jeweils nur zwischen 20 bis 45 Minuten lang Fußball spielt würde ich gerne wissen! Nachdem man gegen die Ukrainer gepunktet hat wird es gegen Neustadt wieder ein Schaulaufen geben, das es einer Sau graust!
Red Bull Salzburg mit hervorragenden Chancen auf den Gruppensieg
Salzburg gewann auch das zweite Gruppenspiel und führt mit drei Punkten Vorsprung auf Esbjerg fB die Tabelle in der Gruppe C an. Mitfavorit Standard Lüttich kam im Auswärtsspiel gegen Elfsborg nicht über ein Unentschieden hinaus und hat nun bereits fünf Punkte Rückstand auf den österreichischen Tabellenführer. Der brasilianische Stürmer Alan zeigte sich für beide Treffer verantwortlich.
Salzburg-Fan menasche freut sich über die drei Punkte:
Das war ja am Ende unnötig spannend! Die erste Halbzeit hat mir sehr gut gefallen, wir haben die Chancen genutzt und ein gutes Spiel gegen einen unangenehmen Gegner gemacht. Der Rückfall im zweiten Durchgang war nicht wirklich notwendig, aber es ist ja nochmal gut gegangen.
Durch das Unentschieden von Lüttich haben wir jetzt wohl die einmalige Chance, mit einem Sieg gegen die Belgier im Heimspiel die Gruppe vorzeitig (fast) klar zu machen. Sechs Punkte nach zwei Spielen sind eine gute Ausbeute – die Leistungen waren zum großen Teil in Ordnung und ich sehe daher optimistisch in die Zukunft.
Auch pace war mit der Leistung der Salzburger zufrieden:
Gute erste Hälfte, mäßige zweite. Aber wie schon ein paar Mal gelesen: Man kann nicht in jedem Spiel ein Feuerwerk zünden und es über 90 Minuten am Knallen halten. Immerhin gibt’s auch noch einen Gegner am Feld und den sah ich heute phasenweise echt gut spielen. Da hat man schon auch gesehen, wie man uns aus dem Spiel nehmen kann. Aber, und das gefällt, man hat auch gesehen dass wir nicht nur Pressing spielen und Stürmen können.“
Stefan Karger, www.abseits.at
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