EL-Roundup: Schalke entführt drei Punkte aus Russland
Europa League 21.Oktober.2016 David Goigitzer 0
Wir haben uns drei Partien des vergangenen Europa-League-Spieltages näher angesehen, die durch die Partien der Österreicher ein wenig untergingen.
Inter Mailand – FC Southampton (1-0)
Mit einem anfänglich hohen 4-3-3-Pressing wollten die Engländer Inter die Schneid abkaufen. Da dies jedoch nicht viel einbrachte, verlegte man sich nun auf ein etwas tieferes, 4-1-4-1-Pressing. Nach Ballgewinnen wollten die Gäste aus Southampton dominant im Ballbesitz agieren, mit einer engen Sturmreihe und hohen Außenverteidigern schaffte man gute Strukturen dafür, verhielt sich geduldig und suchte die Lücken in der Defensive der Italiener oder versuchte über Flanken zum Torerfolg zu kommen.
Jene hatten zwar auch eine gute Anzahl an Ballbesitz, dies lag jedoch auch an der tieferen Ausrichtung Southamptons. Die Nerazurri schafften es nicht wirklich Durchbrüche zu erzielen, die Halbräume blieben zu oft nicht oder nur unpassend besetzt. Dieses Problem verfolgt Inter schon länger, trotz des noch relativ neuen Trainers Frank de Boer. Dies trug dazu bei, dass die Partie recht tempolos war und es nur wenige Tormöglichkeiten in der ersten Halbzeit gab. Einzig die schnellen Konter der Gäste konnten gute Chancen herstellen. Dennoch ging man mit einem 0:0 in die Pause.
Nach Wiederanpfiff zeigte sich ein ähnliches Spiel, keine der beiden Mannschaften schaffte es richtig gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen, Anpassungen von den Trainern gab es keine. Dennoch schaffte es Inter mit 1:0 in Führung zu gehen: In der 67.Minute konnte der italienische Nationalspieler Antonio Candreva das Führungstor erzielen.
Southampton drängte danach lange Zeit auf den Ausgleich und hatte auch zwei gute Chancen dafür, die man jedoch vergab. In der 77. Minute musste Brozovic wegen einer gelb-roten Karte das Spielfeld verlassen, dies erhöhte natürlich den Druck auf die Hausherren. Aber auch die fünf Minuten Nachspielzeit, die dem Spiel zusätzliche Spannung, aber auch zunehmende taktische Undiszipliniertheit brachte, konnten die Engländer nicht mehr für den Ausgleich nutzen.
FK Krasnodar – Schalke 04 (0-1)
Aufgrund vieler Verletzungen musste Schalke Trainer Markus Weinzierl umstellen: Embolo, Choupo-Moting, Goretzka, Kolasinac und Bentaleb konnten nicht nach Russland mitgenommen werden.
Im typischen 4-2-3-1 fokussierte man sich auf schnelles Umschalten nach Ballgewinn, das den Russen bereits früh zu schaffen machte. Max Meyer brauchte nur 20 Sekunden für den ersten Torschuss. Nur wenige Minuten später hatte er erneut eine gute Chance, auch hier konnte sich Torwart Kritsyuk auszeichnen. In der elften Minute war es jedoch soweit: Nach einer Freistoßflanke legte Nastasic auf Konoplyanka ab, der nahm den Ball volley und traf ins Kreuzeck zum 1:0. Die Schalker zogen sich nun etwas zurück und verteidigten stark, weshalb Krasnodar nichts mehr als Distanzschüsse aufbieten konnte.
Nach der Pause drängten die Hausherren deutlich stärker auf den Ausgleich, weshalb Schalke nun immer mehr in Probleme geriet. Durch das intensive Gegenpressing und hohe Aufrücken der Russen konnten die Gäste sich im Ballbesitz kaum befreien und Konter fahren. Dennoch fehlte es an den ganz großen Chancen, die kam erst in der 90. Minute, als Laborde aus kurzer Distanz Fährmann anschoss, der glänzend hielt. So retteten die Gelsenkirchner ihren Vorsprung etwas glücklich über die Zeit und dürfen mit drei Punkten im Gepäck nach Hause fliegen.
FSV Mainz 05 – RSC Anderlecht (1-1)
Nach dem 2:1-Sieg am Wochenende in Darmstadt rückte der ehemalige Mattersburger Karim Onisiwo in die Startelf und spielte als alleinige Spitze. Die Mainzer wollten von Beginn an mit „Vollgasfußball“ die Belgier in die eigene Hälfte drängen, den ersten Warnschuss gab Yunus Malli bereits in der 2. Minute ab. Bereits in der zehnten Minute bekamen die Hausherren dann nach einem starken Spielzug einen Foulelfmeter zugesprochen, den sich der Mainzer Star Malli nicht entgehen ließ und zur Führung einschoss.
Die Mainzer zogen sich nun etwas zurück und überließen Anderlecht mehr Dominanz, was im Handumdrehen bestraft wurde. Keeper Lössl konnte sich im Eins-gegen-Eins gegen Hanni jedoch behaupten. Onisiwo hatte in Minute 22 die Chance auf das zweite Tor, traf jedoch die Stange. Die Belgier kamen nun zu mehr Spielanteilen und Halbchancen, konnten aber vor der Pause nichts Zählbares daraus machen.
Die Gäste aus Anderlecht erzielten bereits in der 51. Minute den Ausgleich, was die Mainzer in eine kleine Schockstarre versetzte. Man schaffe es nicht derartig dynamisch und zielgerichtet wie zu Anfang der ersten Hälfte aufzutreten. Onisiwo wurde in der 80. Minute ausgewechselt, keine der beiden Mannschaften schaffte es nach dem Ausgleich jedoch wieder richtig ins Spiel zu kommen, weshalb es beim 1:1 blieb.
David Goigitzer, abseits.at
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