Mit einem fulminanten 5:1-Sieg bei Dinamo Zagreb zählt Red Bull Salzburg einmal mehr sehr früh zu den Vereinen, die sich in der Europa League... Fix in der nächsten Runde: Salzburg, Dinamo Moskau, Fiorentina und Legia Warschau sind „durch“

AC Fiorentina Wappen LogoMit einem fulminanten 5:1-Sieg bei Dinamo Zagreb zählt Red Bull Salzburg einmal mehr sehr früh zu den Vereinen, die sich in der Europa League Gruppenphase entspannt zurücklehnen können – auch wenn wir das aufgrund der wichtigen Fünfjahreswertung nicht hoffen. Die Salzburger überwintern zum dritten Mal in Serie in der Europa League. Und da ist die Hütter-Elf in guter Gesellschaft.

Nur in der ersten Partie gegen den Celtic FC ließ Salzburg Punkte liegen. Mit einem Auswärtssieg bei der überraschend schwachen Mannschaft aus Giurgiu und zwei klaren Siegen über Dinamo Zagreb dürfen sich die Salzburger bereits ihres Aufstiegs sicher sein. Drei andere Mannschaften fixierten das Weiterkommen ebenfalls früh – davon zwei noch souveräner, wenn auch minimalistischer als Österreichs Ligakrösus.

Dinamo Moskau

Die Mannschaft von Ex-Innsbruck-Goalie Stanislav Tschertschessow ließ bisher gar nichts anbrennen und hält nach vier Spielen beim Punktemaximum. Man präsentierte sich dennoch minimalistisch: 2:1 bei Panathinaikos, 1:0 über PSV Eindhoven und zuletzt zwei Siege gegen Estoril-Praia (2:1 a, 1:0 h). Wirft man einen Blick auf die Namen im Kader der Moskauer, könnte man schon mal das Prädikat „Geheimfavorit“ in den Mund nehmen. Gegen Estoril saßen gestern Spieler wie Kevin Kuranyi oder Yuri Zhirkov zu Beginn nur auf der Bank. Kuranyi erzielte nach seiner Einwechslung das Goldtor.

Im Angriff gesetzt ist Shooting Star Aleksandr Kokorin, der immer besser in Fahrt kommt – auch weil er von der offensiven Dreierreihe im 4-2-3-1 von Spielern wie Balasz Dzsudzsák, Mathieu Valbuena und Aleksey Ionov gut in Szene gesetzt wird. Igor Denisov und William Vainqueur räumen auf der Doppelsechs auf, mit Christian Noboa fiel ein spielstarker Achter verletzt aus. Auch die Viererkette kann sich sehen lassen: Ex-Manchester-United-Legionär Büttner links, der starke Slowake Hubocan rechts und innen die beiden kraftvollen Douglas und Samba. Eine mögliche Schwachstelle spielt im Tor: Vladimir Gabulov zählt sicher nicht zur internationalen Elite.

AC Fiorentina

Genauso wie Salzburg holte auch die Fiorentina zehn Punkte aus vier Spielen. Allerdings werden die Violetten von ihren Gruppengegnern nicht gerade überfordert: Sowohl zu Hause gegen Guingamp, als auch auswärts gegen Dinamo Minsk gab es 3:0-Siege. Bei PAOK Saloniki siegte die Fiorentina mit 1:0 und ein 1:1 im Heimspiel reichte für den vorzeitigen Aufstieg. In der Serie A ist die Mannschaft von Vincenzo Montella derzeit nur Mittelmaß.

Die schillernde Figur des Teams ist Rechtsaußen Juan Cuadrado, der von zahlreichen Topklubs umworben wird. Der 26-jährige Kolumbianer ist schnell, wendig, trickreich und sowohl torgefährlich, als auch ein guter Assistgeber. Aufsteiger der Saison ist der 21-jährige senegalesische Stürmer Khouma Babacar, der nur von Modena ausgeliehen ist und immerhin schon bei vier Saisontreffern hält. Im Angriff gesetzt sollte allerdings Altmeister Mario Gómez sein, auch wenn der in letzter Zeit wieder mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen hatte. Ansonsten punktet Florenz mit Routine: Spieler wie Juan Vargas, José María Basanta, Gonzalo Rodriguez, Borja Valero oder David Pizarro sorgen dafür, dass bei den Violetten ein Zahnrad ins andere greift. Im Tor spielt in der Europa League übrigens der Rumäne Ciprian Tatarusano, der in der Liga gegen den Brasilianer Neto den Kürzeren zieht.

Legia Warschau

Der polnische Meister durchlebt in der diesjährigen Europacupsaison ein Wechselbad der Gefühle. Gegen Celtic Glasgow schied man in der dritten Qualifikationsrunde der Champions League nach klarem, sportlichem Weiterkommen am grünen Tisch aus. Nach dem erfolgreichen Playoff gegen Aktobe qualifizierte man sich jedoch noch für die Europa League – und da gewann die Elf von Henning Berg jedes Spiel: Drei 1:0-Siege gegen Lokeren, Trabzonspor und Kharkiv, sowie gestern ein 2:1-Heimsieg über das einstige ukrainische Spitzenteam. Auch in der Liga läuft’s unverändert gut: Die Mannschaft liegt derzeit zwei Punkte vor Slask Wroclaw.

Da es anzunehmen ist, dass auch Celtic sich in der Salzburg-Gruppe durchsetzen kann, ist ein neuerliches Aufeinandertreffen zwischen Legia und den Schotten im Sechzehntelfinale (oder später) denkbar. Es wäre wohl eines der brisantesten Duelle, die in der laufenden Europacupsaison zustande kommen könnten.

Die Mannschaft Legias besteht eher aus No-Names, ist aber hochtalentiert. Neben großen Offensivtalenten wie dem Slowaken Ondrej Duda (19), den beiden polnischen Flügelspielern Michal Kucharczyk (23) und Michal Zyro (22), sowie dem technisch starken Jakub Kosecki (24), wird die Mannschaft von einigen Routiniers getragen, die die Mischung perfekt machen. Im Angriff spielt etwa der 36-jährige Marek Saganowski, der gestern einen Treffer gegen Metalist Kharkiv beisteuerte und etwas unerwartet den Portugiesen Orlando Sá ersetzte, der heuer schon bei sieben Treffern hält. Kapitän und Mittelfeldorganisator ist der 31-jährige Kroate Ivica Vrdoljak und auch der slowakische Torhüter Dusan Kuciak genießt einen tadellosen Ruf.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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