Georgischer Cupsieger 2012: Der aufstrebende FC Dila Gori im Vereinsportrait
Europa League 20.August.2013 Daniel Mandl 0
Rapid bekam für das Playoff zur Europa-League-Gruppenphase ein verhältnismäßig einfaches Los. Musste man sich die letzten Male gegen PAOK Saloniki und Aston Villa durchsetzen, so heißt der Gegner diesmal Dila Gori. Ein unbeschriebenes Blatt in heimischen Gefilden. abseits.at schafft Abhilfe und portraitiert Klub und Mannschaft.
Name: FC Dila Gori
Land: Georgien
Vereinsfarben: Hellblau / Weinrot
Gründung: 1949
Stadion: Tengis-Burdschanadse-Stadion
Kapazität: 8.230
Stadion im Europacup: Micheil-Meschi-Stadion (24.700)
Präsident: Mamuka Jugeli
Erfolge
- Georgischer Cupsieger 2012
- Georgischer Vizemeister 2013
- Zwei Teilnahmen am georgischen Cup-Halbfinale
- Zwei Teilnahmen an der Europa League Qualifikation
Standing in Georgien
In Sowjet-Zeiten spielte Dila Gori eine untergeordnete Rolle. Höher als in der dritten sowjetischen Liga spielte man nie, während der Rivale Dinamo Tiflis sogar sowjetischer Meister wurde. Seit 1990 wird die georgische Liga als eigenständiger Bewerb ausgetragen. Seitdem holte Dinamo Tiflis 14 Titel, fünf weitere Klubs holten die restlichen zehn ausgespielten Meisterschaften. Dila Gori ist nicht unter diesen Teams.
Der zweite Platz in der Vorsaison war das bisher höchste der Gefühle. Die Mannschaft präsentierte sich dabei vor allem auswärtsstark und gut im Konter. Zu Hause gab es in der vergangenen Saison neben zehn Siegen auch sechs Niederlagen. Auswärts gewann man zwölf der 16 Spiele. In der laufenden Saison bestritt Dila Gori erst zwei Ligaspiele: Bei Sioni Bolnisi gewann das Team mit 2:1, gegen Dinamo Tiflis remisierte man 1:1.
Wenn Dila Gori den Rekordmeister aus Tiflis empfängt, pilgern zwischen 3.000 und 4.000 Zuschauer ins Tengis-Burdschanadse-Stadion. Zuschauerzahlen unterhalb der 2.000er-Marke sind aber in Gori üblich. In der vergangenen Saison kamen etwa gegen den Underdog Kolkheti Poti einmal nur 200 Zuschauer ins Stadion. Im Europacup spielt Dila Gori in Tiflis und die Zuschauerzahlen steigen an: Im letztjährigen Playoff gegen den portugiesischen Klub Maritimo kamen 10.000 Fans. Im diesjährigen Spiel gegen Hajduk Split fast 14.000.
Standing in Europa
Das Team aus Georgien kann bis dato auf keine große europäische Fußballtradition zurückblicken. Die erste Teilnahme an einem internationalen Bewerb verbuchte Dila Gori in der Saison 2004/05, als man am UI-Cup teilnahm. Gegen den bulgarischen Vertreter Marek Dupnitsa kam aber schon in der ersten Runde das Aus (0:2 h, 0:0 a).
Durch den Cupsieg 2012 nahm Dila Gori in der vergangenen Saison 2012/13 erstmals an der Europa-League-Qualifikation teil und stieg in der zweiten Runde ein, wo der dänische Vertreter Aarhus überraschend klar bezwungen wurde (2:1 a, 3:1 h). Die dritte Quali-Runde brachte ein Kuriosum: Dila Gori verlor das Hinspiel gegen Anorthosis Famagusta zu Hause mit 0:1 und führte im Auswärtsspiel nach 80 Minuten mit 3:0, ehe die zyprischen Fans den Platz stürmten. Das Spiel wurde strafverifiziert, Dila qualifizierte sich fürs Playoff. Das bereits angesprochene Aufeinandertreffen mit Maritimo brachte zwei Niederlagen: Zuerst 0:1 in Portugal, dann 0:2 in Tiflis.
Auch in der laufenden Saison stieg Dila Gori in der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League ein. Erster Gegner war der aktuelle Tabellenvierte der dänischen Liga, Aalborg BK. Das Heimspiel gegen die Dänen verlief lange Zeit offen, doch nach einer Stunde nahm Dila das Heft in die Hand und gewann noch mit 3:0. Auswärts igelte man sich ein und hielt über 90 Minuten ein torloses Remis.
Das Drittrundenspiel gegen Hajduk Split konnte seltsamer nicht sein. Im Hinspiel in Split spielten nur die Gastgeber. Dila Gori machte die Defensive dicht und ließ Hajduk anlaufen. Die Kroaten hatten Chance um Chance, trafen Aluminium, scheiterten am Keeper und an ihrem eigenen Unvermögen. Am Ende hieß das Torschussverhältnis 19:2 für Hajduk – und Dila Gori gewann mit 1:0. In Georgien war das Bild ein anderes, da Hajduk aufmachte und Gori Räume zum Kontern gab. Das Torschussverhältnis war ausgeglichen, obwohl Hajduk durchwegs das Spiel machte und phasenweise Powerplay aufzog. Dennoch trafen wieder die Georgier. Am Ende stand es auch hier 1:0.
Auch wenn Dila Gori in den bisherigen vier Saisonspielen im Europacup keinen Gegentreffer hinnehmen musste, bleibt der Klub ein Underdog. Nicht nur gegen Hajduk, sondern auch schon gegen Aalborg war viel Glück dabei und die hart arbeitenden Georgier erkämpften sich ihre Siege. Mit allen Mätzchen und oft am Rande der Legalität.
Vergleich zu den Vorsaisonen
Die Mannschaft von Dila Gori wurde im Vergleich zu den letzten beiden Saisonen personell schwächer, aber dafür auch befestigter und homogener. Man verlor einige wichtige Spieler, wie den routinierten Außenverteidiger Dato Kvirkvelia (Dinamo Tiflis), Stürmer Mate Vatsadze (Aarhus GF) oder den kroatischen Torhüter Marin Skender (SönderjyskE). In der Saison 2012/13 hatte der ehemalige Kapfenberg-Stürmer Nathan Soares über weite Strecken einen Stammplatz bei Dila Gori. Der 24-jährige Brasilianer bestritt 21 Spiele und erzielte sieben Tore. Für Kapfenberg traf er in der Vorsaison nur einmal – aus einem Elfmeter gegen die Austria. Mittlerweile spielt Nathan in Russland.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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