Für den SK Rapid ist es ein Wiedersehen, denn mit dem KRC Genk kommt diese Woche eine Mannschaft nach Wien zurück, die bereits in... Gleich nach der EC-Pause wieder gegen Rapid: Das ist der KRC Genk!

Belgien - Flagge_abseits.at

Für den SK Rapid ist es ein Wiedersehen, denn mit dem KRC Genk kommt diese Woche eine Mannschaft nach Wien zurück, die bereits in der Spielzeit 2013/14 Gruppengegner der Hütteldorfer war. Damals gab es zwei Unentschieden – und mit dem Aufstieg wurde es nichts. Aber um welchen Verein handelt es sich im Allgemeinen? Wir sind dem Koninklijke Racing Club Genk auf den Grund gegangen.

Bis in die 1980er-Jahre befand sich der belgische Klub auf Identitätsfindung. Mehrere Namensänderungen, Fusionen, 1983 schließlich ein Skandal rund um eine Spielmanipulation. Erst 1988 wurde der KRC Genk in seiner heutigen Form geboren. Belgischer Meister wurde man bis dahin noch nicht, dafür aber zweimal belgischer Cupsieger zu Beginn der 80er.

Das bisher letzte Europacup-Intermezzo

Als Rapid das erste Mal auf Genk traf, handelte es sich um das Aufeinandertreffen mit dem amtierenden belgischen Cupsieger. Inzwischen hatte der Verein seine Cuptitel auf sechs hinaufgeschraubt. Die drei Meistertitel hatte man schon beim letzten Treffen mit Rapid auf der Habenseite – den letzten 2011.

Sabitzers spätes Kopfballtor in Genk

Rapid traf 2013 eine Mannschaft mit zahlreichen hochtalentierten Spielern, denen man allerdings Einhalt gebieten konnte. Auswärts in der damaligen „Cristal Arena“ zu Genk holte Rapid ein 1:1. Ein spätes Kopfballtor von Marcel Sabitzer machte es möglich. Von der damaligen Startelf der Hütteldorfer stehen heute noch fünf Spieler bei Rapid unter Vertrag: Novota, Sonnleitner, Dibon, Steffen Hofmann und Schaub. Von der Bank kam später auch noch Thomas Schrammel.

Nur zwei Genker blieben übrig

Von der damaligen Genker Startelf sind nur noch zwei Akteure übrig geblieben: Der defensive Mittelfeldspieler Bennard Kumordzi und Altmeister Thomas Buffel. Die Innenverteidigung von damals, Kara und Kalidou Koulibaly, spielt heute für Anderlecht und Napoli. Solospitze Jelle Vossen kickt heute für den FC Brügge und der Genk-Torschütze dieses 24.Oktobers 2013, Julien Gorius, spielt mittlerweile in China.

Rapid im damaligen Heimspiel heute noch mit 6 aus 11

Im Rückspiel rutschte Schrammel in die Startelf weshalb gleich 6 von 11 Spielern auch heute noch Grün-Weiß tragen. Nicht mehr dabei: Trimmel, Petsos, Boskovic, Sabitzer und der Doppeltorschütze Terrence Boyd, der heute um die Fortsetzung seiner Karriere kämpft.

Europacuppause für die „Genkis“

Aber wie ging es mit den „Genkis“ in den nächsten Jahren weiter? In der angesprochenen Europa-League-Saison 2013/14 holte man in der belgischen Liga den mageren sechsten Platz und verpasste damit die Qualifikation fürs nächste Jahr. Im darauffolgenden Jahr rutschte man als Siebenter nach dem Grunddurchgang sogar aus dem Meister-Playoff, weshalb auch 2015/16 kein Europacup in Genk zu sehen war.

Etwas mühsame Qualifikation zur Gruppenphase

Erst der vierte Platz in der Vorsaison ermöglichte wieder den Einstieg in die zweite Quali-Runde zur Europa League. Und das Zurückfinden auf die europäische Bühne gestaltete sich holprig: Gegen den montenegrinischen Vizemeister Buducnost Podgorica setzte man sich erst im Elfmeterschießen durch. Danach folgten zwei knappe Siege (1:0 h, 2:1 a) gegen die voll im Saft stehenden Iren von Cork City. Im Playoff setzte sich Genk schließlich nach einem 2:2 im Auswärtsspiel, durch einen 2:0-Heimsieg gegen Lokomotiva Zagreb durch – dies allerdings bedingt durch einen günstigen Spielverlauf mit dem 1:0 nach nur zwei Minuten.

Noch nicht voll in der Liga angekommen

In der Liga sucht die offensiv ausgerichtete Truppe von Trainer Peter Maes noch nach ihrer Form. Nach sechs Runden hält Genk bei zehn Punkten. Ähnlich wie bei Rapid ist der Rückstand auf die Spitze mit drei Punkten nicht dramatisch, aber Spiele wie ein 2:2 zu Hause gegen Waasland-Beveren oder eine vermeidbare 0:2-Niederlage in Lüttich hinterlassen die Fans doch noch mit einigen offenen Wünschen.

Aderlass und mutige Einkäufe

Aber auch bedingt durch zwei volle Saisonen ohne Europacup musste Genk einen personellen Aderlass verkraften. Alleine nach den beiden Duellen mit Rapid 2013 wechselten sechs Akteure jeweils um mehr als drei Millionen Euro Ablöse den Verein. Der teuerste Verkauf der Vereinsgeschichte war zuletzt Sergej Milinkovic-Savic, der sich um neun Millionen Euro Lazio Rom anschloss. Napoli zahlte für Koulibaly fast acht Millionen, Watford für Kabasele sieben Millionen Euro. Aber von totaler Vorsicht ist in Genks Transferpolitik keine Spur: In der vergangenen Sommertransferzeit gab man mehr aus als Rapid, bezahlte insgesamt über sechs Millionen Euro für Jakub Brabec (Sparta Prag), Tino-Sven Susic (Hajduk Split) und Omar Colley (Djurgardens IF).

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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