Mit dem Ausscheiden von Salzburg gegen den FC Basel endete die Europacupsaison der österreichischen Vereine. Viel Licht stand auch etwas Schatten gegenüber. abseits.at blickt... Österreich in Europa 2013/14 – Eine Bilanz

Europa Landkarte KontinentMit dem Ausscheiden von Salzburg gegen den FC Basel endete die Europacupsaison der österreichischen Vereine. Viel Licht stand auch etwas Schatten gegenüber. abseits.at blickt auf die Leistungen am internationalen Parkett zurück.

Salzburg

Einmal mehr scheiterte Salzburg am Einzug in die Champions League, auch wenn dieser über den schwierigen Platzierungsweg nicht zu erwarten war. Dennoch bestand die Möglichkeit, zumindest Fenerbahçe zu eliminieren und ins Playoff einzuziehen, doch viel zu viele vergebene Chancen verhinderten dieses Vorhaben.

Somit ging es in der Europa League weiter, wo ein Erfolgslauf mit zehn Siegen en suite folgen sollte. Als erstes Opfer räumte Salzburg im Playoff Zalgiris Vilnius aus dem Weg und auch in der Gruppenphase gab man gegen Standard Lüttich, Esbjerg und Elfsborg keinen Punkt ab – zum zweiten Mal nach 2009/10.

Im Sechzehntelfinale folgten gegen Ajax Amsterdam die wohl besten Leistungen einer österreichischen Mannschaft in der jüngeren Fußballgeschichte. Der niederländische Tabellenführer hatte nicht den Hauch einer Chance und war mit dem Gesamtscore von 6:1 noch bestens bedient.

Das jähe Aus kam im Achtelfinale gegen den FC Basel. Trotz spielerischer Überlegenheit und Führung im Rückspiel versäumte es Salzburg, die zahlreichen Torchancen zu nützen, während die Schweizer nur zwei Standardsituationen benötigten, um das Duell für sich zu entscheiden.

Dennoch kann Salzburg mit der internationalen Saison durchaus zufrieden sein, nicht zuletzt weil man es schaffte, sich die erstmalige Setzung im Champions-League-Playoff zu erspielen. Allerdings bleibt der kleine Makel, dass in der Europa League noch mehr als lediglich das Erreichen des Achtelfinales möglich gewesen wäre.

Daten und Fakten

Bilanz: 10 Siege – 2 Unentschieden – 2 Niederlagen

UEFA-Ranking: 46. Platz (+29)

Zuschauer in Heimspielen: 125.030 (Schnitt 17.861)

Austria Wien

Nach langen neun Jahren schaffte endlich wieder ein österreichischer Verein den Sprung in die Champions League. Der Weg der Austria dorthin war jedoch steinig und hart. Gegen den isländischen Meister Hafnarfjördur setzten sich die Veilchen mit Hängen und Würgen durch, ehe es zum Showdown gegen Dinamo Zagreb kam.

Das Hinspiel im Maksimir Stadion gewannen die Austrianer zwar durchwegs souverän mit 2:0, doch trotz früher Führung verkam das Rückspiel zu einer wahren Nervenschlacht. Letztlich siegten die Kroaten mit 2:3, aber dank Roman Kienasts Anschlusstreffer in der Schlussphase jubelte nach dem Abpfiff nur die Wiener Austria.

Nach der Auslosung der Gruppenphase zogen viele, die es mit den Veilchen hielten, ein langes Gesicht. Mit Porto, Atletico Madrid und Zenit St. Petersburg bekam die Austria zwar nicht die erhofften attraktiven Gegner zugelost, sportlich sollten die Favoritner aber zumeist zu überzeugen wissen.

Zwar stand für Hosiner und Co. nur der vierte und letzte Tabellenplatz zu Buche, aber fünf Punkte stellten eine mehr als anständige Ausbeute dar, mit der man in nahezu allen anderen Gruppen die Qualifikation für die Europa League geschafft hätte. Mit dem 4:1 gegen Zenit St. Petersburg gelang sogar der höchste Champions-League-Sieg einer österreichischen Mannschaft.

Die fehlenden Punkte – es fehlte nur ein Zähler, um ins Achtelfinale einzuziehen – lassen sich wohl am ehesten im unverdient verlorenen Heimspiel gegen Porto sowie in St. Petersburg suchen, wo die Austria eine Halbzeit lang in Überzahl agierte, aber nicht über ein torloses Remis hinauskam.

Daten und Fakten

Bilanz: 3 Siege – 3 Unentschieden – 4 Niederlagen

UEFA-Ranking: 89. Platz (+25)

Zuschauer in Heimspielen: 139.575 (Schnitt 27.915)

Rapid Wien

Rapids vierter Einzug in die Gruppenphase der Europa League war so einfach wie nie zuvor – der erstmaligen Setzung im Playoff sei Dank. In der dritten Qualifikationsrunde wartete mit dem griechischen Verein Asteras Tripolis zunächst ein unangenehmer Gegner, doch mit Dila Gori aus Georgien hatte Rapid im Playoff kaum Probleme und setzte sich souverän durch.

In der Gruppenphase trafen die Hütteldorfer auf Dynamo Kiew, Genk und Thun – Mannschaften, gegen die man sich durchaus etwas ausrechnen konnte. Der Start in der Schweiz verlief jedoch denkbar schlecht und Rapid verlor nach einer völlig uninspirierten Leistung 0:1. Diesen verpassten Punkten sollten die Wiener in den weiteren Spielen hinterherlaufen.

Gegen Dynamo Kiew und Genk folgten in den nächsten drei Partien ebenso viele Unentschieden, während die Heimpartie gegen Thun erfolgreich gestaltet wurde. Somit kam es zum Endspiel in der Ukraine, das gewonnen werden musste, um erstmals ins Sechzehntelfinale aufzusteigen. Trotz Führungstreffers ging Rapid jedoch als Verlierer vom Platz.

Unter dem Strich bleibt Rapids beste Europa-League-Saison, doch angesichts der mäßigen Gegner wäre auch der Aufstieg in die K.O.-Phase kein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Immerhin gelang es, das Punktekonto ordentlich aufzufetten, sodass man im Falle der Qualifikation für den Europacup auch in der nächsten Saison im Playoff gesetzt wäre.

Daten und Fakten

Bilanz: 4 Siege – 4 Unentschieden – 2 Niederlagen

UEFA-Ranking: 98. Platz (+35)

Zuschauer in Heimspielen: 133.200 (Schnitt 26.640)

Sturm Graz

Mit Hängen und Würgen hatte sich Sturm Graz nach einer inferioren Rückrunde doch noch irgendwie für den Europacup qualifiziert, aber auch unter Neo-Trainer Darko Milanic nahmen die schwachen Leistungen kein Ende.

So kam bereits in der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League gegen den isländischen Vertreter Breidablik das Aus. Nach einem torlosen Remis im Norden Europas gewannen die Isländer in Graz mit 1:0 und fügten Sturm eine der größten Blamagen der Vereinsgeschichte zu.

Besonders bitter: Sturm wäre auch im Playoff gesetzt gewesen, nun droht jedoch sogar der baldige Verlust der Setzung in der dritten Qualifikationsrunde.

Daten und Fakten

Bilanz: 1 Unentschieden – 1 Niederlage

UEFA-Ranking: 137. Platz (+5)

Zuschauer im Heimspiel: 7.900

Pasching

Wer Salzburg, Rapid und die Austria schlägt, darf sich höchst verdient österreichischer Cupsieger nennen. Auf internationalem Parkett vermochten die Paschinger ihre guten Leistungen allerdings nicht abzurufen und verloren im Europa-League-Playoff, in das sie direkt einstiegen, beide Begegnungen gegen den nicht übermächtigen portugiesischen Vertreter Estoril Praia.

Daten und Fakten

Bilanz: 2 Niederlagen

UEFA-Ranking: 206. Platz

Zuschauer im Heimspiel: 1.300

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