Rapid gegen Arsenal: Der „Geist von 1953“ und die Statistik im Rücken
Europa League 21.Oktober.2020 Daniel Mandl
„Die sind elfe, wir sind elfe. Also spielt’s was könnt’s und wenn’s gewinnt’s gibt’s nachher a Sekterl“, sprach der legendäre Pepi Uridil und schickte seine Rapidler gegen Arsenal auf den Platz. Was folgte, war Geschichte.
1953 in Brügge feierte Rapid einen Sieg über den Arsenal FC, der europaweit für Schlagzeilen sorgte. 6:1 gewann das Hütteldorfer Top-Team gegen den frischgebackenen englischen Meister. Die Grün-Weißen zählten damals wohl zu den besten Teams auf dem Kontinent, waren womöglich sogar das allerstärkste.
Die goscherten Wiener
Angst vor dem großen Namen spürte man bei Rapid nicht. Der damalige Spieler Leopold „Poldl“ Gernhardt meinte etwa: „Jede englische Mannschaft ist zu nehmen. Und die englische Härte? No, san mir vielleicht aus Papier?“ Robert, der Bruder des kürzlich verstorbenen Alfred Körner meinte nur: „Wiener Schmäh richtet alle zugrunde, wenn er läuft…“
6:1 als grün-weiße Sternstunde
Das Selbstverständnis von damals hat Rapid im Vergleich zu großen internationalen Gegnern wie Arsenal freilich nicht mehr. Dennoch bleibt das 6:1 im freundschaftlichen Vergleich das berühmteste Duell einer österreichischen Mannschaft mit Arsenal. Obwohl es auch vier Pflichtspiele auf europäischer Bühne gab.
Bisher ein Titel im Cup der Cupsieger
Allgemein hinken die Gunners international ihren Ansprüchen ein wenig hinterher. Die letzte Champions-League-Teilnahme gab es in der Saison 2016/17. 2019 hatte man die Chance in der Europa League ein großes Lebenszeichen zu setzen, aber das „Londoner Finale“ gegen Chelsea ging mit 1:4 verloren. So bleibt der Triumph im Europapokal der Pokalsieger 1994 – also zwei Jahre bevor Rapid im Finale stand – der einzige Europacupsieg der Briten. Damals wurde der AC Parma durch ein Goldtor von Alan Smith im Finale bezwungen.
Bereits fünf Teilnahmen in Europacup-Finalspielen
Auch 2006 war Arsenal knapp an der großen Sensation dran. Die Gunners verloren das Champions-League-Finale gegen Barcelona mit 1:2. Zudem gab es zwei weitere Finalteilnahmen im Cup der Cupsieger und eine im UEFA-Cup, die aber allesamt verloren wurden – zwei davon im Elfmeterschießen.
38 Jahre musste die Austria für das 1:6 büßen
Das letzte Pflichtspiel Arsenals gegen einen österreichischen Klub liegt bereits fast drei Jahrzehnte zurück: Im Europapokal der Landesmeister 1991/92 revanchierten sich die Gunners für die 1:6-Klatsche gegen Rapid in den 50ern – allerdings am Erzrivalen der Grün-Weißen. Im Highbury gab es einen 6:1-Sieg über die Wiener Austria, wobei der einstige Europacup-Siegtorschütze Alan Smith viermal traf. Für die Austria traf Andreas Ogris. Im Praterstadion gelang der Austria im Rückspiel ein Achtungserfolg: Peter Stögers Elfmetertor sorgte für einen 1:0-Sieg gegen das mit Seaman, Adams, Dixon und Merson starbespickte Team.
Mühe mit dem SK Sturm, weniger Mühe beim LASK-Test
1970 hatte Arsenal mehr Mühe mit einem österreichischen Vertreter: Gegen Sturm Graz gab es eine 0:1-Niederlage in Graz-Liebenau. Im Rückspiel vor fast 40.000 Zuschauern in Highbury fixierte erst ein Elfmeter in der 90.Minute das 2:0 für Arsenal und damit den Aufstieg ins Achtelfinale des UEFA-Cups.
Das tatsächlich letzte Spiel eines österreichischen Klubs gegen Arsenal war ein Freundschaftsspiel im vergangenen Jahr. Im Mai 2019 verlor der LASK, damals noch unter Oliver Glasner, mit 0:6 gegen die Gunners.
Uralte Statistik spricht für Rapid
Rapid muss jedenfalls den unbekümmerten Geist von 1953 beschwören, um morgen gegen den Arsenal FC eine Sensation zu schaffen. Die Statistik spricht interessanterweise für die Hütteldorfer: Arsenal konnte in Pflichtspielen in Österreich weder einen Punkt holen, noch ein Tor erzielen. In einer Gruppenphase handelt es sich um das allererste Spiel der Gunners gegen einen ÖFB-Vertreter. Die letzten Spiele Rapids gegen Vereine aus der englischen Premier League waren ebenfalls erfolgreich: An die Aufeinandertreffen mit Aston Villa in den Jahren 2009 und 2010 erinnert man sich in Hütteldorf besonders gerne zurück…
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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