Rapid trifft heute um 19 Uhr auf Dynamo Kiev. Den Verein und die Mannschaft des ukrainischen Europa-League-Vertreters haben wir gestern bereits ausführlich beleuchtet. Nun... Schwacher Fünfter? Dynamo Kievs Saisonbilanz und die Gründe, warum’s besser wird, sobald es schneit

Dynamo KievRapid trifft heute um 19 Uhr auf Dynamo Kiev. Den Verein und die Mannschaft des ukrainischen Europa-League-Vertreters haben wir gestern bereits ausführlich beleuchtet. Nun wollen wir einen Blick auf die bisherige Saison der Ukrainer in der heimischen Liga werfen. Gegen wen gab’s Siege, gegen wen Rückschläge und wieso steht Dynamo derzeit nur auf dem fünften Rang?

Das Saisonziel für Dynamo Kiev war vor der Saison klar: Serienmeister Shakhtar Donetsk sollte zumindest geärgert werden. Den Titel zu fordern ist aufgrund des Starensembles in Donetsk vermessen, aber Dynamo verstärkte sich mit Spielern wie Mbokani, Trémoulinas, Belhanda und Lens gut.

Metalist Kharkiv wieder ein bisschen stärker als im Vorjahr

Im Windschatten der Hauptstädter rüsteten aber auch die hoffnungsvollen „Drittklubs“ groß auf. Allen voran Metalist Kharkiv. Der Vorjahresgegner Rapids in der Europa-League-Gruppenphase holte den trickreichen Argentinier Alejandro Gómez von Catania und Cruzeiros Mittelfeldspieler Diego Souza. Hinzu kommt noch Innenverteidiger Rodrigo Moledo, der von Internacional Porto Alegre kam. Gleichzeitig musste man keine Abgänge von unumstrittenen Stammspielern verkraften, sondern rüstete den Kader lediglich in Qualität und Breite auf.

In Dnepropetrovsk herrscht das Kollektiv

Zweiter hinter Tabellenführer Metalist ist derzeit Dnipro Dnepropetrovsk. Der Zungenbrecher-Klub darf sich glücklich schätzen, den Spanier Juande Ramos als Trainer zu haben und spielt heute in der Europa League gegen Fiorentina. Die interessantesten Neuzugänge – der Portugiese Bruno Gama und der Rumäne Alexandru Vlad – haben zwar keine großen Namen, aber im Fluss Dnepr ist ohnehin das Kollektiv Trumpf. Die bekanntesten Spieler im Team sind der ukrainische Jungstar Yevgen Konoplyanka und der kroatische Stürmer Nikola Kalinic.

No-Name-Klub vom Schwarzen Meer

Zu allem Überfluss ist nun auch Chernomorets Odessa im Begriff eine starke Saison zu spielen. In der vergangenen Saison landeten die Männer vom Schwarzen Meer auf dem sechsten Platz – aktuell liegen sie fünf Punkte vor Dynamo Kiev auf Platz vier. In Odessa spielt der 28-jährige Österreicher Markus Berger in der Abwehr – Starspieler sucht man vergeblich.

Ernüchternder Fünfter, aber…

Auf Spitzenreiter Metalist hat Dynamo bereits elf Punkte Rückstand und von elf Saisonspielen verlor man drei. Der Weg weiter nach unten ist derzeit offener als der, der zum Platz an der Sonne führt. Die nächsten Plätze in der Tabelle der Premier Liga nehmen Teams wie Vorskla Poltava, Zorya Lugansk und Metalurg Donetsk ein. Diese schwache Momentaufnahme ist jedoch eine Übertreibung zu Ungunsten der Kiever. Die Mannschaft spielte bereits gegen alle vier Teams, die aktuell besser platziert sind und machte dabei nur einen „Big Point“.

…die leichteren Gegner kommen noch

Das 1:1 gegen Dnipro am 1.September war der einzige Punkt, den Dynamo Kiev gegen einen der derzeit großen Vier einfahren konnte. Andriy Yarmolenko sorgte mit seinem Tor für diesen Punkt. Zuvor verlor Dynamo auswärts bei Shakhtar Donetsk mit 1:3 und zu Hause gegen Chernomorets Odessa mit 1:2. Zwei Wochen nach dem Punktgewinn gegen Dnipro gab es ein glattes 0:3 bei Metalist Kharkiv, bei dem der Tabellenführer aber zwei Treffer in der Nachspielzeit erzielte. Nur die Auswärtsniederlage in Donetsk war auch spielerisch wirklich deutlich. Die anderen „großen Partien“ wurden ihrem vorherigen Ruf als knappe Schnittpartien gerecht.

Als Favorit souverän

Das bedeutet aber wiederum auch, dass Dynamo Kiev gegen die Nachzügler stets eine gute Figur machte. Gegen Volyn Lutsk gab es in der ersten Runde ein 1:1 und am bisher letzten Spieltag kam man auswärts gegen Vorskla Poltava nicht über ein 2:2 hinaus. Dazwischen liegen aber fünf Siege gegen schwächer einzustufende Mannschaften und das Weiterkommen im Cup – mit einem 3:2 über Metalurg Donetsk.

Prognose: Nicht mehr Fünfter, wenn’s schneit

Die interessanteste Erkenntnis, wenn man den Spielplan und die bisherige Saisonbilanz der Ukrainer studiert: Im Kalenderjahr 2013 muss Dynamo gegen keinen der vier aktuell stärksten Gegner mehr ran. Im Europacup stehen Dynamo fünf Spiele bevor, in der Liga sieben Partien, in die man durchwegs als Favorit geht. Man darf sich also von der schwachen Tabellenplatzierung Dynamos nicht täuschen lassen – bis zur Winterpause, die nach dem Heimspiel Dynamos gegen Rapid am 12. Dezember eingeläutet wird, werden die Weiß-Blauen noch einige Plätze gutmachen!

Mbokani und Trémoulinas führen interne Wertungen an

Neuerwerbung Dieumerci Mbokani ist mit fünf Saisontoren in der Liga derzeit Dynamos bester Torschütze. Andriy Yarmolenko erzielte drei, Lukman Haruna und Younés Belhanda je zwei. Die interne Assistwertung führt Linksverteidiger Benoit Trémoulinas mit drei Vorbereitungen an. Zwei Tore konnten Younés Belhanda und Andriy Yarmolenko servieren.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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