TV-Check der Herbstsaison 2013/14 | Europacup
Champions LeagueEuropa League 30.Dezember.2013 OoK_PS 0
abseits.at wirft einen Blick auf die Mediendaten der abgelaufenen Herbstsaison. Im Zentrum der vierteiligen Serie stehen die Zuseherzahlen von Fußballübertragungen auf heimischen TV-Sendern. Es wird dokumentiert, an welchen Spielen und Bewerben die österreichischen Fernsehzuschauer besonders großes Interesse hatten. Alle Grafiken lassen sich durch Anklicken vergrößern.
Die im Folgenden präsentierten Daten beruhen auf Erhebungen der Arbeitsgemeinschaft Teletest (www.agtt.at). Am Teletest nehmen 1.590 österreichische Haushalte teil, die die Bevölkerung mit all ihren Facetten repräsentieren sollen. Die erhobenen Daten dieser ausgewählten (und regelmäßig wechselnden) Haushalte werden auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet, um das Sehverhalten aller Österreicherinnen und Österreicher abzubilden.
Mit der Reichweite wird in absoluten Zahlen beschrieben, wie viele Zuschauer sich eine bestimmte Sendung im Durchschnitt angesehen haben. Der Marktanteil gibt an, wie viel Prozent der zu diesem Zeitpunkt fernsehenden Bevölkerung dies waren. Ist kein Marktanteil angegeben, waren die Daten entweder nicht erhältlich oder sie entsprachen anderen Zielgruppen als jener des ORF, was keinen seriösen Vergleich erlaubt hätte.
Europacup – Qualifikation
Im Sommer 2013 wurden insgesamt 13 Qualifikationsspiele zur Champions League beziehungsweise Europa League auf ORF1 und Puls 4 übertragen. Die einzige Partie, die nicht live im Bild war, war das Gastspiel von Sturm Graz auf Island.
Die mit Abstand meistgesehene Paarung war das Rückspiel im Playoff zur Champions League zwischen Austria Wien und Dinamo Zagreb. Im Schnitt sahen 553.500 Zuschauer die dramatische Partie auf Puls 4, in der Spitze erreichte der Privatsender sogar 751.000 Zuseher. Da auch das Hinspiel in Kroatien ein Quotenerfolg war, konnte Puls 4 die Zahlen des Playoffs der Vorsaison deutlich übertreffen, als die Begegnungen zwischen Borussia Mönchengladbach und Dynamo Kiew beziehungsweise Cluj und Basel von weniger als 80.000 Zuschauern verfolgt wurden.
Die Plätze zwei und drei gingen an die Spiele in der dritten Champions-League-Qualifikationsrunde zwischen Salzburg und Fenerbahçe Istanbul. Erst danach folgten die meistgesehenen Partien der Europa-League-Qualifikation mit Rapid Wien gegen Dila Gori respektive Asteras Tripolis.
Kurios: Nicht nur das meistgesehene Spiel fand mit Austria-Beteiligung statt, sondern die Veilchen waren auch an der Partie mit der geringsten Reichweite beteiligt. Das Rückspiel in der dritten Qualifikationsrunde bei Hafnarfjördur verfolgten auf Puls 4 lediglich 164.500 Zuseher.
Champions League – Gruppenphase
Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Gruppenspiele der Wiener Austria wurden allesamt von deutlich weniger Zuschauern verfolgt, als das entscheidende Qualifikationsduell gegen Dinamo Zagreb.
Den ersten Auftritt einer österreichischen Mannschaft in der Champions League seit acht Jahren verfolgten 481.500 Zuschauer, womit Austrias Match gegen Porto auch die meistgesehene Partie der Gruppenphase war. Danach sank das Interesse merklich ab, sodass der abschließende Sieg über Zenit St. Petersburg nur mehr 221.500 Fans vor den Bildschirm lockte.
Dennoch kann Puls 4 durchaus zufrieden auf den Europacupherbst zurückblicken. Die sechs Spiele mit Beteiligung der Wiener Austria wurden durchschnittlich von 320.083 Zusehern verfolgt, was rund 50.000 mehr als im Vorjahr waren. Hinzu kommen die guten Zahlen aus der Qualifikation, welche dieses Bild abrunden.
Auch das ZDF übertrug sechs Begegnungen der Gruppenphase, die im Gegensatz zu den Puls-4-Spielen jedoch stets am Mittwoch stattfanden. Am meisten Österreicher konnten sich für den Auftritt der Bayern bei Manchester City erwärmen, während Borussia Dortmunds Gastspiel bei Napoli, das zeitgleich mit Austria – Porto stattfand, auf das geringste Interesse stieß.
Durchschnittlich schalteten 216.167 österreichische Zuschauer das ZDF ein, wenn der öffentlich-rechtliche Sender ein Spiel der Königsklasse übertrug. Das stellt im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 51.000 Zusehern dar und gleicht damit den Zugewinn von Puls 4 nahezu exakt aus.
Europa League – Gruppenphase
War in der Vorsaison nur Rapid Wien in der Gruppenphase der Europa League vertreten, gesellte sich diesmal mit Salzburg ein zweiter österreichischer Verein hinzu, was nicht zuletzt den ORF erfreute, der sämtliche Partien mit heimischer Beteiligung übertrug.
Am meisten Zuseher zog Rapids Heimspiel gegen Genk an, knapp vor der Begegnung zwischen Salzburg und Standard Lüttich. Auffällig ist, dass die fünf Spiele mit den meisten Zuschauern um 21:05 und damit zum späteren der beiden Termine angepfiffen wurden. Das lässt sich mit dem Umstand erklären, dass die Partien, die um 19:00 begannen, starke Konkurrenz durch „Bundesland Heute“ und die „Zeit im Bild“ hatten, welche die mit Abstand beliebtesten Sendungen im ORF sind.
Während Rapid im Gegensatz zu Salzburg auf sportlicher Ebene den Aufstieg verpasste, hatten die Hütteldorfer die Nase bei den Einschaltzahlen knapp vorne. Die sechs Rapid-Spiele wurden durchschnittlich von 412.833 Zusehern verfolgt, Salzburg kam auf 398.500.
Die zwölf Gruppenphasenspiele bescherten dem ORF durchschnittlich 405.666 Zuseher, was ein deutliches Plus gegenüber der Vorsaison darstellt. Damals schalteten bei den sechs Spielen Rapids lediglich 358.250 Fans ein. Damit konnte der ORF auch das Duell gegen Puls 4 vorerst für sich entscheiden, doch erfahrungsgemäß wird der Privatsender den Spies im Frühjahr umdrehen können, wenn die Champions League mit deutlich attraktiveren Begegnungen als die Europa League aufwartet.
OoK_PS, abseits.at
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