PSV Eindhoven. Ein übermächtiger Gegner für den zweitklassigen österreichischen Europacupstarter aus St.Pölten. Aber in Wahrheit erwischt man den niederländischen Topklub gerade jetzt auf dem... Übermächtig? St.Pölten-Gegner PSV blickt auf schwächste Saison seit 41 Jahren zurück!

PSV EindhovenPSV Eindhoven. Ein übermächtiger Gegner für den zweitklassigen österreichischen Europacupstarter aus St.Pölten. Aber in Wahrheit erwischt man den niederländischen Topklub gerade jetzt auf dem bestmöglichen Fuß, denn so wie derzeit kriselte es bei der PSV schon seit über 40 Jahren nicht mehr. Eine enorm junge Mannschaft wartet auf den SKN – und von einer kleinen Sensation bis zu einer richtigen Packung ist alles drin.

Name: PSV Eindhoven
Voller Name: Eindhovense Voetbal Vereniging Philips‘ Sport Vereniging
Gründung: 31.August 1913
Alter: 100 Jahre
Vereinsfarben: Rot-Weiß-Schwarz
Präsident: Tiny Sanders
Stadion: Philips-Stadion
Fassungsvermögen: 35.119

Erfolge

  • 1 x Sieger im Europapokal der Landesmeister (Vorläufer der Champions League), 1988
  • UEFA-Pokal-Sieger 1978
  • 21 x niederländischer Meister
  • 9 x niederländischer Cupsieger
  • 9 x niederländischer Supercupsieger

Berühmte, ehemalige Spieler: Hans van Breukelen, Eric Gerets, Ronald Koeman, Jaap Stam, Ruud Gullit, Wim Jonk, Gheorghe Popescu, Rene & Willy van de Kerkhof, Patrick Kluivert, Luc Nilis, Ruud van Nistelrooy, Arjen Robben, Ronaldo, Romário.

Rekordspieler: Willy van der Kuijlen (528 Einsätze) vor Jan Heintze (425) und Willy van de Kerkhof (418)

Rekordtorschützen: Willy van der Kuijlen (308 Tore) vor Coen Dillen (288) und Piet Fransen (210)

Standing in den Niederlanden

PSV ist natürlich einer der größten, erfolgreichsten und innovativsten Klubs der Niederlande, aber die Fans des einstigen Philips-Werksklubs blicken mittlerweile auf eine lange Durststrecke zurück. Der letzte Meistertitel des Vereins liegt bereits sechs Jahre zurück und stammt aus der Zeit, als PSV noch Serienmeister wurde.

In der vergangenen Saison 2013/14 wurde das Team nur Vierter, holte magere 59 Punkte und verlor gleich 11 Spiele. Das entspricht nicht nur der schlechtesten Saison seit Einführung der Drei-Punkte-Regel, sondern auch der punktemäßig schwächsten Spielzeit seit 41 Jahren! 2012/13 erzielte die Mannschaft zwar 103 Treffer, wurde aber trotzdem nur Zweiter hinter Ajax. 2009/10 schaffte PSV außerdem das Kunststück mit 78 Punkten Dritter hinter Ajax und Twente zu werden. Zwei Jahre zuvor war man mit 72 Punkten noch Meister geworden.

In der bevorstehenden Saison 2014/15 gilt PSV wie immer zum erweiterten Favoritenkreis, viele Experten gehen aber eher davon aus, dass die schwierige letzte Saison ihre Fortsetzung findet. Die PSV geht mit einem sehr jungen Kader in die neue Saison und der 30-jährige Mittelfeldspieler Stijn Schaars ist der einzige Spieler im Team, der als Routinier zu bezeichnen ist. Heuer wird beim einst so großen Klub aus Eindhoven vieles davon abhängen, wie schnell sich junge Toptalente in Führungsrollen eingliedern können.

Standing in Europa

1988 gewann man den Vorläufer der Champions League, 1978 den UEFA-Cup – aber in den letzten Jahren hielten sich die EC-Erfolge der PSV in Grenzen. In der letzten Saison scheiterte PSV im Champions-League-Playoff recht deutlich am AC Milan (1:1 h, 0:3 a) und enttäuschte danach in der Europa-League-Gruppenphase auf der ganzen Linie. In einer vermeintlich relativ einfachen Gruppe mit Dinamo Zagreb, Ludogorets Razgrad und Chernomorets Odessa holte PSV nur sieben Punkte und schied aus.

Dasselbe Bild bot sich in der Saison davor, als PSV in einer Gruppe mit Napoli, Dnipro und AIK Solna ebenfalls nur sieben Punkte holte und ausschied. 2011/12 scheiterte PSV erst im Achtelfinale der Europa League an Valencia. Zuvor hatte man sich gegen Trabzonspor durchgesetzt und eine Gruppe mit Rapid Bukarest, Legia Warschau und Hapoel Tel Aviv überstanden. In der Qualifikation zur Europa League setzte sich die PSV gegen die SV Ried durch: Im Innviertel gab es ein 0:0, zu Hause dann aber einen glatten 5:0-Erfolg der Holländer.

Die letzte Teilnahme an der Champions League gab’s 2008/09. In einer Gruppe mit Atlético Madrid, Liverpool und Olympique Marseille schied die PSV aber mit nur drei Punkten klar und deutlich aus.

Vorbereitung auf die neue Saison

In den Vorbereitungsspielen auf die neue Saison, die in den Niederlanden am 10.August startet, präsentierte sich die PSV minimalistisch, aber durchaus souverän. Gegen Hertha BSC gab es vor einer Woche ein 1:1, davor besiegte die Mannschaft von Trainer Cocu Lierse (1:0), den FC Eindhoven (3:0), sowie den heutigen Gegner St.Pölten (1:0) und die Wiener Austria (2:1). Die gebotenen Leistungen ließen die Gegner aber alles andere als in Angst erstarren…

Transfers

Luuk de Jong kam von Borussia Mönchengladbach, Torhüter Remko Pasveer ablösefrei von Heracles Almelo und der junge Rai Vloet wurde aus der B-Elf hochgezogen. Viel interessanter sind jedoch die Abgänge und vor allem die Gerüchte über möglicherweise bevorstehende Transfers: Der slowenische Stürmer Tim Matavz wechselte in die deutsche Bundesliga zu Augsburg und Innenverteidiger Karim Rekik kehrte nach Ende des Leihgeschäfts wieder zu Manchester City zurück. Ebenfalls nicht mehr da sind Bryan Ruiz, der ein halbes Jahr leihweise für PSV spielte und Ji-sung Park, der seine Karriere beendete.

Hinzu kommt, dass derzeit zahlreiche Großklubs ihre Fühler nach den beiden talentierten Flügelflitzern Memphis Depay und Zakaria Bakkali ausgestreckt haben. Bei beiden Jungstars bleibt abzuwarten, wie intensiv ihre Konzentration auf PSV sein wird – auch weil gerade Memphis Depay bei der WM in Brasilien für Furore sorgte.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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