Österreich verbessert sich in der UEFA-Fünfjahreswertung zwischenzeitlich auf den zwölften Platz und steht damit so gut da wie schon lange nicht mehr. Doch es... UEFA-Fünfjahreswertung: Platz 12! Aber alles ist unglaublich eng

Österreich verbessert sich in der UEFA-Fünfjahreswertung zwischenzeitlich auf den zwölften Platz und steht damit so gut da wie schon lange nicht mehr. Doch es geht unglaublich eng zu – das Europa-League-Playoff wird zur Nagelprobe für die rot-weiß-roten Ambitionen. abseits.at liefert das ausführliche Update zur Fünfjahreswertung.

  1. Österreich – 25,724

Obwohl Salzburg mittlerweile traditionell in der Champions-League-Qualifikation scheiterte, gelang Österreich der Sprung auf den zwölften Platz, weil alle vier engagierten Teams Punkte erzielten. Sturm Graz holte ein Remis bei Fenerbahçe, was aber zu wenig für den Aufstieg war, während Austria Wien und Altach Siege gegen AEL Limassol respektive Gent feierten und ins Playoff einzogen.

Nächste Runde:

ELQ4: Salzburg – Viitorul Constanta (ROM)

ELQ4: Austria Wien – Osijek (CRO)

ELQ4: Altach – Maccabi Tel-Aviv (ISR)

Ausgeschieden:

Sturm Graz (ELQ3)

  1. Tschechien – 25,575

Hinter Tschechien liegt eine rabenschwarze Woche. Alle vier im Einsatz befindlichen Teams verloren ihre Rückspiele, was für Sparta Prag gegen Roter Stern Belgrad und Mladá Boleslav gegen Skenderbeu das Aus bedeutete. Slavia Prag zog trotz einer Niederlage bei BATE Borisow ins Champions-League-Playoff ein, Viktoria Plzeň musste sich hingegen Steaua Bukarest geschlagen geben und kämpft nun gegen Larnaka um die Gruppenphase der Europa League.

Nächste Runde:

CLQ4: Slavia Prag – APOEL Nikosia (CYP)

ELQ4: Viktoria Plzeň – Larnaka (CYP)

Späterer Einstieg:

Zlín (ELGS)

Ausgeschieden:

Sparta Prag (ELQ3), Mladá Boleslav (ELQ3)

  1. Schweiz – 25,000

Die Young Boys Bern schafften die Sensation und drehten das Duell gegen Dynamo Kiew dank eines Last-Minute-Treffers im Rückspiel, sodass die Mannschaft von Trainer Adi Hütter nun gegen CSKA Moskau um den erstmaligen Einzug in die Champions League spielt. Sion blamierte sich hingegen bis auf die Knochen und scheiterte am litauischen Vertreter Suduva mit einem Gesamtscore von 1:4.

Nächste Runde:

CLQ4: Young Boys Bern – CSKA Moskau (RUS)

Späterer Einstieg:

Basel (CLGS), Lugano (ELGS)

Ausgeschieden:

Sion (ELQ3), Luzern (ELQ2)

  1. Griechenland – 24,900

Olympiakos Piräus setzte sich gegen Partizan Belgrad durch und kämpft nun gegen Salzburg-Bezwinger Rijeka um die Champions League. AEK Athen war gegen CSKA Moskau hingegen chancenlos, nun wartet Club Brügge im Europa-League-Playoff. Lokalrivale Panathinaikos setzte sich gegen Qabala durch, hatte jedoch Pech, als bestes ungesetztes Team mit Athletic Bilbao eine schier unüberwindbare Hürde zugelost zu bekommen. Für Panionios war indessen gegen Maccabi Tel-Aviv Endstation.

Nächste Runde:

CLQ4: Olympiakos Piräus – Rijeka (CRO)

ELQ4: AEK Athen – Club Brügge (BEL)

ELQ4: Panathinaikos – Athletic Bilbao (ESP)

ELQ4: PAOK Saloniki – Östersund (SWE)

Ausgeschieden:

Panionios (ELQ3)

  1. Kroatien – 24,125

Kroatien ist momentan so richtig on fire und hat als eines von nur sechs Ländern noch alle Mannschaften im Wettbewerb. Rijeka setzte sich gegen Salzburg durch, Osijek sorgte dafür, dass die PSV Eindhoven zum ersten Mal seit 1973 (!) im September nicht mehr im Europacup engagiert ist, Hajduk Split schaltete Brøndby aus, und auch Dinamo Zagreb mühte sich gegen Odd aus Norwegen ins Playoff.

Nächste Runde:                                              

CLQ4: Rijeka – Olympiakos Piräus (GRE)

ELQ4: Dinamo Zagreb – Skenderbeu (ALB)

ELQ4: Hajduk Split – Everton (ENG)

ELQ4: Osijek – Austria Wien (AUT)

  1. Dänemark – 23,825

Der Dänemark-Hype, der zu Beginn der Qualifikation herrschte, ist mittlerweile deutlich abgeklungen. Brøndby verabschiedete sich gegen Hajduk Split und Lyngby gegen Krasnodar, sodass nur noch Kopenhagen und Midtjylland im Wettbewerb verbleiben, die allerdings in Anbetracht der Gegner Qarabag und Apollon Limassol gute Chancen haben, die jeweilige Gruppenphase zu erreichen.

Nächste Runde:                                              

CLQ4: Kopenhagen – Qarabag (AZE)

ELQ4: Midtjylland – Apollon Limassol (CYP)

Ausgeschieden:

Brøndby (ELQ3), Lyngby (ELQ3)

Aktuelle UEFA-Fünfjahres-Wertung (Punktgewinne seit Saisonbeginn inklusive Bonuspunkten in Klammern):

  1. Niederlande (4/5): 28,349 (1,500)
  2. Österreich (3/4): 25,725 (2,625)
  3. Tschechien (3/5): 25,575 (0,900)
  4. Schweiz (3/5): 25,000 (1,300)
  5. Griechenland (4/5): 24,900 (1,400)
  6. Kroatien (4/4): 24,125 (3,250)
  7. Dänemark (2/4): 23,825 (3,125)
  8. Polen (1/4): 19,875 (2,625)
  9. Israel (2/4): 19,625 (3,500)
  10. Rumänien (2/5): 18,550 (1,000)

Fazit der aktuellen Runde

Österreich auf dem zwölften Platz der UEFA-Fünfjahreswertung, der dem Cupsieger einen Fixplatz in der Europa-League-Gruppenphase bescheren würde, ist eine wunderbare Momentaufnahme, leider jedoch nicht mehr. Zwischen Platz zwölf und 17 geht es so eng zu, dass kaum Prognosen über das letztendliche Abschneiden möglich sind – vielmehr könnten sogar die elftplatzierten Niederlande sogar noch in den Kampf um die Top-15 gerissen werden, sollte es für sie ganz schlecht laufen.

Die Auslosung bescherte allen drei österreichischen Vertretern keine Traumlose, aber auch alles andere als unüberwindbare Hürden. Zumindest zwei Vereine sollten den Sprung in die Europa League schaffen, will man von einer erfolgreichen Saison sprechen. Ganz besonders wichtig wird dabei das Duell zwischen der Wiener Austria und Osijek – zum dritten Mal binnen eines Kalenderjahres eine kroatische Mannschaft in eine Gruppenphase zu bringen, würde sich wohl bitter rächen.

Salzburg hat mit dem rumänischen Meister Viitorul zwar eine unangenehme Aufgabe bekommen, alles andere als das Weiterkommen der Mozartstädter wäre jedoch eine herbe Enttäuschung – Schwäche in KO-Spielen hin oder her. Altach sollte indessen die Gunst der Stunde nutzen und sich gegen Maccabi Tel-Aviv erstmals für die Gruppenphase qualifizieren. Stärker als Gent sind die Israelis kaum, und einen schlagbareren Gegner wird Altach im Playoff eher nicht mehr bekommen. Will man sich irgendwann eine Setzung erarbeiten, müssen solche Chancen einfach ergriffen werden.

Einen Nachteil gegenüber allen Konkurrenten hat Österreich jedenfalls: Als einzige Nation hat man noch keinen Vertreter fix in einer Gruppenphase – die Schweiz hingegen beispielsweise schon derer drei. Diese Planungssicherheit fehlt momentan und muss mit entsprechenden Ergebnissen im Playoff wettgemacht werden. Zudem dürfen alle Rivalen auch noch auf Bonuspunkte für das Erreichen der Champions League spekulieren, für Griechenland ODER Kroatien wird es diese aufgrund des Duells zwischen Rijeka und Olympiakos sogar definitiv geben.

Platz zwölf zu verteidigen wäre zwar ein Traum, realistischer ist es jedoch, zumindest vorerst den 15. Rang ins Visier zu nehmen, der in der ersten Saison der Ligareform fünf internationale Startplätze bedeuten würde. Der Vorsprung auf Kroatien beträgt aktuell 1,6 Punkte, jener auf Dänemark 1,9 Punkte. Das ist nicht viel und kann in der Gruppenphase relativ einfach aufgeholt werden, weshalb der Fokus nach wie vor auf diese beiden Nationen gerichtet werden muss.

Die Bedeutung des Duells zwischen der Austria und Osijek wurde bereits erwähnt. Zudem wäre es für Österreich vermutlich besser, würde sich Olympiakos gegen Rijeka durchsetzen, um Kroatien keine Bonuspunkte zu bescheren. Der höhere Divisor Griechenlands würde die Bonuspunkte für die Hellenen zudem etwas abschwächen.

Hajduk Split hatte Lospech und trifft auf Everton. Die Kroaten konnten sich bei sieben Duellen noch nie gegen einen englischen Verein durchsetzen, allerdings bleibt abzuwarten, wie ernst Everton den Wettbewerb nimmt – bei Teams von der Insel ist ja zuweilen wenig Interesse an der Europa League zu konstatieren. Dinamo Zagreb ist trotz Formschwäche und Trainer-Chaos gegen den albanischen Vertreter Skenderbeu wohl zu favorisieren.

Selbiges gilt für den FC Kopenhagen, der weit unter dem Niveau der Vorsaison spielt, mit Qarabag aus Aserbaidschan aber das Team mit dem niedrigsten Koeffizienten zugelost bekam – das Erreichen der Champions League scheint für die Dänen nicht unwahrscheinlich. Midtjylland ist gegen Apollon Limassol auch zumindest nicht Außenseiter.

Griechenland dürfte das unglückliche Panathinaikos gegen Athletic Bilbao verlieren. AEK Athen gegen Club Brügge – bei den Belgiern läuft es alles andere als rund – scheint indessen eine offene Partie zu sein, während sich PAOK Saloniki gegen Galatasaray-Bezwinger Östersund in der Favoritenrolle befindet.

Ein relativ großes Fragezeichen steht hinter der Schweiz. Die Young Boys Bern sind gegen CSKA Moskau zwar Außenseiter, bekamen mit den Russen aber den am Papier einfachsten Gegner zugelost und befinden sich in blendender Form. Der Sprung in die Champions League scheint nicht ausgeschlossen.

Dort steht bereits Basel, das aber tendenziell erneut schwächer geworden sein dürfte und kein Garant für viele Punkte ist. Das gilt auch für Lugano in der Europa League – die Tessiner verloren in der Sommerpause ihren Erfolgstrainer Paolo Tramezzani an Sion sowie Torgarant Alioski an Leeds United. Aus dem letzten Topf sind keine Wunderdinge zu erwarten.

Unter dem Strich bleibt, dass Österreich mit zwei Teams in der Gruppenphase gute Chancen hätte, die Top-15 zu halten. Mit weniger Teams wird es hingegen wohl relativ schwierig – schöne Momentaufnahme hin oder her.

OoK_PS, abseits.at

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