Nachdem Grödig und St. Pölten ausgeschieden sind, während die Konkurrenz einmal mehr stark punktete, ist Österreich im Kampf um die Top-15 in der UEFA-Fünfjahreswertung... Update zur Fünfjahreswertung: Die Auslosung macht Mut

UEFA LogoNachdem Grödig und St. Pölten ausgeschieden sind, während die Konkurrenz einmal mehr stark punktete, ist Österreich im Kampf um die Top-15 in der UEFA-Fünfjahreswertung weiter ins Hintertreffen geraten. Aber noch ist nicht alles verloren, denn die Auslosung macht Mut, die Saison doch noch in erfolgreiche Bahnen zu lenken.

14. Tschechien

Vier Spiele, vier Niederlagen – Tschechien erlebte eine absolute Horrorwoche. Sparta Prag verlor in der Champions-League-Qualifikation bei Malmö und gab den 4:2-Vorsprung aus dem Hinspiel noch aus der Hand, während Viktoria Plzeň von Petrolul Ploiești geschockt und auf eigenem Platz mit 4:1 abgeschossen wurde. Weil auch Slovan Liberec und Mlada Boleslav unterlagen, hält nun nur mehr Sparta Prag die tschechischen Fahnen hoch. Allerdings bekamen die Hauptstädter im Europa-League-Playoff mit dem niederländischen Cupsieger Zwolle einen durchaus harten Brocken zugelost.

Nächste Runde:

EL: Sparta Prag – Zwolle (NED)

15. Rumänien

Steaua Bukarest setzte sich in der Champions League ebenso gegen Aktobe durch, wie in der Europa League Astra Giurgiu gegen Slovan Liberec und Petrolul Ploiești gegen Viktoria Plzeň, womit Rumänien das bereits prallgefüllte Punktekonto weiter aufstockte. Das positive Bild wurde lediglich durch das Aus von CFR Cluj gegen Dinamo Minsk getrübt, zumal der Eisenbahnerverein im Playoff gesetzt gewesen wäre.

Nächste Runde:

CL: Steaua Bukarest – Ludogorets Razgrad (BUL)

EL: Astra Giurgiu – Olympique Lyon (FRA)

EL: Petrolul Ploiești – Dinamo Zagreb (CRO)

16. Österreich

Salzburg merzte die Niederlage in Aserbaidschan aus und zog dank eines ungefährdeten 2:0-Erfolgs gegen Qarabag Agdam in das Playoff zur Champions League ein, wo als letzte Hürde vor der Gruppenphase Malmö wartet. Ein Erfolgserlebnis gab es zwar auch für Grödig, doch der 1:0-Sieg bei Zimbru Chisinau war zu wenig, um die biederen Moldawier zu eliminieren. St. Pölten verkaufte sich wie im Hinspiel gegen PSV Eindhoven gut, was an der knappen Niederlage jedoch nichts ändern konnte.

Nächste Runde:

CL: Salzburg – Malmö (SWE)

EL: Rapid Wien – HJK Helsinki (FIN)

17. Israel

Maccabi Tel-Aviv gelang es nicht, die 1:0-Niederlage aus dem Hinspiel gegen Maribor wettzumachen, denn man kam im zypriotischen Exil lediglich zu einem Remis, weshalb es nun in der Europa League weitergeht. Ebendort ausgeschieden ist Hapoel Kyriat Shmona gegen Dynamo Moskau, sodass Israel wie Tschechien nur mehr von einer Mannschaft vertreten wird.

Nächste Runde:

EL: Maccabi Tel-Aviv – Asteras Tripolis (GRE)

18. Zypern

Als erster zypriotischer Mannschaft überhaupt gelang es APOEL Nikosia, sich zum zweiten Mal in Folge für eine Gruppenphase zu qualifizieren, dem Sieg über HJK Helsinki sei Dank. Ob es die Champions League oder die Europa League wird, entscheidet sich im Playoff gegen Aalborg. Während Ermis Aradippou gegen die Young Boys Bern ausschied, stehen die beiden Vereine aus Limassol sowie Omonia Nikosia im Playoff der Europa League, wo sie aber auf äußerst schwere Gegner treffen.

Nächste Runde:

CL: APOEL Nikosia – Aalborg (DEN)

EL: Apollon Limassol – Lokomotive Moskau (RUS)

EL: Omonia Nikosia – Dynamo Moskau (RUS)

EL: AEL Limassol – Tottenham Hotspur (ENG)

19. Kroatien

Mit einer Ausnahme rollte der kroatische D-Zug auch in der 3. Qualifikationsrunde weiter. Lediglich Dinamo Zagreb schied in der Champions League gegen Aalborg aus, wohingegen sich Hajduk und RNK Split sowie Rijeka durchsetzten. Kroatien ist damit eines von nur sieben Ländern, das bislang keinen Verein verlor. Im Playoff dürfte es angesichts der kniffligen Auslosung mit dem Höhenflug allerdings vorbei sein.

Nächste Runde:

EL: Dinamo Zagreb – Petrolul Ploiești (ROM)

EL: RNK Split – Torino (ITA)

EL: Hajduk Split – Dnipropetrowsk (UKR)

EL: Rijeka – Sheriff Tiraspol (MDA)

Aktuelle UEFA-Fünfjahres-Wertung (Punktgewinne seit Saisonbeginn inklusive Bonuspunkten in Klammern):

14. Tschechien: 27,000 (1,750)

15. Rumänien: 23,799 (2,625)

16. Österreich: 22,550 (1,000)

17. Israel: 20,750 (1,125)

18. Zypern: 20,200 (1,200)

19. Kroatien: 20,000 (3,375)

Fazit der aktuellen Runde

Österreichs bisherige Leistungen in der Qualifikation sind mit viel Wohlwollen als mittelmäßig zu bezeichnen, was sich nicht zuletzt in dem Umstand widerspiegelt, dass der Vorsprung auf Rumänien, den man zu Saisonbeginn innehatte, mittlerweile in einem stattlichen Rückstand umgewandelt wurde, der fünf Siegen in der Qualifikation entspricht.

Nachdem es St. Pölten und Grödig wie befürchtet nicht schafften, lange im internationalen Geschäft zu verbleiben – besonders das Aus der Salzburger gegen Zimbru Chisinau ist äußerst beschämend -, liegt es nun einmal mehr an den Schwergewichten Salzburg und Rapid, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Angesichts der Auslosung und der Tatsache, dass sich österreichische Vereine gegen Widersacher aus dem Norden in der Regel gut schlagen, wäre alles andere als ein Einzug in Champions League respektive Europa League als enttäuschend zu bezeichnen.

Will man Rumänien abfangen und in die Top-15 vordringen, ist ein Weiterkommen demnach Pflicht, aber ebenso ist man darauf angewiesen, dass die Gegner Schwäche zeigen, was ob der Auslosung nicht ganz unwahrscheinlich ist. Steaua Bukarest bekam mit Ludogorets Razgrad den wohl schwierigsten Gegner im Champions-League-Playoff zugelost, ähnliches gilt in der Europa League für Astra Giurgiu mit Olympique Lyon. Petrolul Ploiești hat hingegen vermutlich keine schlechten Karten, sich gegen Dinamo Zagreb zu behaupten. Aufgrund der ausgeschütteten Bonuspunkte wäre es von großem Vorteil, würde Salzburg die Königsklasse erreichen, Steaua hingegen scheitern.

Da Israel nur mehr mit einer Mannschaft vertreten ist und die zypriotischen Vereine in der Europa League ziemliches Lospech hatten, droht von hinten aller Voraussicht nach nur von Kroatien Gefahr – diese ist allerdings durchaus als akut zu bezeichnen. Zwar ist der Rückstand noch immer relativ groß und entspricht elf Siegen in der Qualifikation, jedoch ist keineswegs ausgeschlossen, dass die kroatischen Vertreter ihren bisherigen Erfolgslauf fortsetzen, wenngleich es die Auslosung auch mit ihnen nur bedingt gut meinte.

So ist davon auszugehen, dass RNK Split an Torino scheitert und auch Hajduk Split befindet sich gegen Dnipropetrowsk in der Außenseiterrolle, wohingegen Rijeka über Sheriff Tiraspol zu stellen sein sollte. Ein großes Fragezeichen stellt Dinamo Zagreb nach dem Aus gegen Aalborg dar. Gegen Petrolul Ploiești wartet nun wohl ein offenes Duell, in dem immerhin ein österreichischer Gegner als Verlierer vom Platz gehen wird.

Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass sich Österreich nur dann Hoffnungen auf die Top-15 und den damit verbundenen fünften internationalen Startplatz machen darf, wenn sowohl Salzburg als auch Rapid ihre Playoffspiele erfolgreich gestalten und gleichzeitig die Konkurrenz Federn lässt. Läuft in dieser Saison wirklich alles optimal, besteht unter Umständen sogar die Möglichkeit, Tschechien abzufangen, das nur mehr durch Sparta Prag vertreten ist. Zum aktuellen Zeitpunkt erscheint dies jedoch illusorisch.

OoK_PS, abseits.at

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