Update zur Fünfjahreswertung: Die Katastrophe nimmt ihren Lauf
Champions LeagueEuropa League 30.August.2014 OoK_PS 0
Schlechter hätte es für Österreich im Playoff nicht laufen können. Salzburg und Rapid blamierten sich gegen Mannschaften aus dem hohen Norden, sodass lediglich die Mozartstädter bis Weihnachten im Europacup vertreten sind – allerdings wieder nicht in der Champions League. Damit kann sich die Bundesliga vom Traum, den fünften Europacupstartplatz zu verteidigen, aller Voraussicht nach verabschieden, vielmehr droht sogar ein weiterer Rückfall.
14. Tschechien
Mit Sparta Prag rettete sich der einzige verbliebene Vertreter Tschechiens in die Europa League. Nach einem Remis in den Niederlanden gelang gegen Zwolle ein 2:0-Heimsieg.
Auslosung Gruppenphase
EL: Sparta Prag gegen Napoli (ITA), Young Boys (SUI) und Slovan Bratislava (SVK)
15. Rumänien
In allerletzter Minute scheiterte Steaua Bukarest gegen Ludogorets Razgrad am Einzug in die Champions League. Die Bulgaren trafen in der 90. Minute zum 1:0, was Verlängerung bedeutete und weil in dieser keine Tore fielen, kam es zum Elfmeterschießen. Obwohl Ludogorets einen Feldspieler ins Tor stellen musste, behielten die Bulgaren die Oberhand. Astra Giurgiu gelang hingegen die Sensation, Olympique Lyon auszuschalten. Die Rumänen gewannen in Frankreich mit 2:1, sodass sie trotz einer 0:1-Heimniederlage weiterkamen. Petrolul Ploiești musste gegen Dinamo Zagreb die Segel streichen.
Auslosung Gruppenphase
EL: Steaua Bukarest gegen Dynamo Kiew (UKR), Aalborg (DEN) und Rio Ave (POR)
EL: Astra Giurgiu gegen Salzburg (AUT), Dinamo Zagreb (CRO) und Celtic (SCO)
16. Österreich
Zum siebten Mal verpasste Salzburg den Einzug in die Champions League. Gegen Malmö gelang es trotz eines 2:1-Heimsieges nicht, den Aufstieg zu fixieren, da in Schweden eine beschämende Leistung geboten wurde, die nicht zuletzt auf die äußerst fragwürdige Aufstellung zurückzuführen war. Rapid blamierte sich ebenfalls gegen Helsinki und verlor zum ersten Mal seit 2008 ein KO-Duell im Europacup.
Auslosung Gruppenphase
EL: Salzburg gegen Dinamo Zagreb (CRO), Celtic (SCO) und Astra Giurgiu
17. Zypern
APOEL Nikosia hatte gegen Aalborg keinerlei Probleme, die dritte Champions-League-Teilnahme zu fixieren. Als sensationell muss hingegen das Weiterkommen von Apollon Limassol gegen Lokomotive Moskau bezeichnet werden, die Zyprioten gewannen in Russland mit 4:1. In letzter Minute schied dafür Omonia Nikosia gegen Dinamo Moskau aus, weil ein fragwürdiger Treffer der Russen gegeben wurde, die damit auf der Mittelmeerinsel mit 2:1 gewannen. AEL Limassol unterlag des Weiteren sowohl in Hin- als auch Rückspiel den Tottenham Hotspurs.
Auslosung Gruppenphase
CL: APOEL Nikosia gegen Barcelona (ESP), Paris Saint-Germain (FRA) und Ajax Amsterdam (NED)
EL: Apollon Limassol gegen Villarreal (ESP), Mönchengladbach (GER) und Zürich (SUI)
18. Kroatien
Aus dem kroatischen Quartett, das im Europa-League-Playoff angetreten war, schaffte ein Duo den Einzug in die Gruppenphase. Dinamo Zagreb und Rijeka hatten gegen Petrolul Ploiești respektive Sheriff Tiraspol keinerlei Probleme, wohingegen Hajduk Split sowie RNK Split gegen Dnipropetrowsk und Torino den Kürzeren zogen.
Auslosung Gruppenphase
EL: Dinamo Zagreb gegen Salzburg (AUT), Celtic (SCO) und Astra Giurgiu (ROM)
EL: Rijeka gegen Sevilla (ESP), Feyenoord Rotterdam (NED) und Standard Lüttich (BEL)
19. Israel
Mit Maccabi Tel-Aviv schied der letzte israelische Vertreter aus dem Europacup aus. Zwar gelang im Exil auf Zypern ein 3:1 Heimerfolg gegen Asteras Tripolis, was nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel aber zu wenig war.
Alle Vereine bereits ausgeschieden
20. Weißrussland
Einmal mehr schaffte BATE Borisow den Sprung in die Champions League, im schmucken neuen Stadion hatte man gegen Slovan Bratislava letztlich keine Schwierigkeiten. Zum ersten Mal in der Gruppenphase der Europa League steht Dinamo Minsk, das sich überraschend gegen Nacional Funchal durchsetzte. Die Segel streichen musste hingegen Shakhtyor Soligorsk gegen PSV Eindhoven.
Auslosung Gruppenphase
CL: BATE Borisow gegen Porto (POR), Shakhtar Donezk (UKR) und Athletic Bilbao (ESP)
EL: Dinamo Minsk gegen PSV Eindhoven (NED), Estoril (POR) und Panathinaikos (GRE)
Aktuelle UEFA-Fünfjahres-Wertung (Punktgewinne seit Saisonbeginn inklusive Bonuspunkten in Klammern):
14. Tschechien: 27,375 (2,125)
15. Rumänien: 24,299 (3,125)
16. Österreich: 22,925 (1,375)
17. Zypern: 21,700 (2,700)
18. Kroatien: 21,250 (4,625)
19. Israel: 21,000 (1,375)
20. Weißrussland: 19,500 (4,250)
Fazit der aktuellen Runde
Der Auftritt der österreichischen Vereine im Europacup ist in dieser Saison als absolut beschämend zu bezeichnen, einzig St. Pölten gelang es, sich nicht bis auf die Knochen zu blamieren. Dass man damit so gut wie alle Chancen auf die Top-15 der Fünfjahreswertung verwirkt hat, liegt auf der Hand und darf angesichts des dargebotenen Niveaus in der Bundesliga auch nicht überraschen.
Nach dem wiederholten Versagen in der Champions-League-Qualifikation liegt es nun einmal mehr an Salzburg, in der Europa League Schadensbegrenzung zu betreiben. Aber selbst ein Erfolgslauf der Mozartstädter wäre wohl zu wenig, doch noch in die Top-15 vorzudringen, es sei denn, er dauert bis spät ins Frühjahr an.
Auf Rumänien fehlen derzeit drei Siege, doch die Augen müssen auch nach hinten gerichtet werden, da die Konkurrenz keine allzu schwere Auslosung erwischte und deshalb sicherlich auch anschreiben wird. Immerhin hat Salzburg die Möglichkeit, gegen Astra Giurgiu und Dinamo Zagreb im direkten Duell Boden gut zu machen, was jedoch Niederlagen in diesen Spielen bedeuten würden, liegt auf der Hand und bedarf keinerlei weiterer Erläuterung.
Das durchaus ambitionierte Ziel der Bundesliga, einen Fixplatz für die Champions League zu erobern, kann zumindest mittelfristig ad acta gelegt werden, was nicht zuletzt an der jüngsten UEFA-Reform liegt. Ab nächster Saison ziehen die Cupsieger der Top-12-Nationen automatisch in die Europa League ein, sodass diese Länder bereits je einen Club in Champions League und Europa League haben – es bildet sich ein elitärer Zirkel, in den es äußerst schwierig sein wird, vorzudringen.
Vielmehr müssen Rapid und Austria danach trachten, nicht ihre Setzungen im Europa-League-Playoff zu verlieren, was ein weiterer herber Rückschlag wäre. Passiert ist dies schon Sturm Graz, das sowohl in der Vorsaison als auch diesmal in der letzten KO-Runde vor der Gruppenphase gesetzt gewesen wäre, was zukünftig aber definitiv nicht mehr der Fall sein wird. Ob das den Verantwortlichen des Grazer Vereins überhaupt bewusst ist, muss allerdings zumindest bezweifelt werden.
OoK_PS, abseits.at
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