Heute Abend kommt es zum Duell zweier großer Kämpfer: Steven Gerrard trifft auf Didi Kühbauer. Und aktuell bedeutet das, dass der schottische und der... Verbessert, aber noch nicht gefestigt: Das ist das Team der Glasgow Rangers!

Heute Abend kommt es zum Duell zweier großer Kämpfer: Steven Gerrard trifft auf Didi Kühbauer. Und aktuell bedeutet das, dass der schottische und der österreichische Rekordmeister die Klingen kreuzen. Wir haben uns die Mannschaft und die Spielweise der Rangers genauer angesehen.

Wie schon zuletzt vor dem Heimspiel gegen Spartak Moskau erwischt Rapid den Gegner zu einem günstigen Zeitpunkt. Am Wochenende empfängt der Tabellensechste der schottischen Zwölferliga nämlich Tabellenführer Heart of Midlothian. Die ungeschlagenen Hearts stehen bereits acht Punkte vor den Rangers. Celtic ist aktuell auch nur Fünfter, aber man erwartet, dass der Lokalrivale der Rangers sich früher oder später erfangen wird. Die Rangers hingegen müssen sich am ehesten an Teams wie Hearts, Hibernians oder Aberdeen orientieren, weshalb eine Niederlage am Wochenende verboten ist.

Heimstarke Rangers

Steven Gerrard betonte bereits die höhere Priorität des nationalen Bewerbs – die Europa League ist eher ein Bonus für das offensivstarke Team, das erst vor zwei Jahren wieder in die Premier League aufstieg und seitdem zweimal Dritter wurde. Das 4-3-3 ist Gerrards Standardsystem, allerdings variierte der Trainerneuling in manchen Spielen. Speziell in Europacup wählte Gerrard vorsichtigere Varianten, mit größerem Zentrums- als Flügelfokus. Insgesamt treten die Rangers aber vor allem in Heimspielen mit mehr Selbstvertrauen und auch formativ riskanter auf. Der Ibrox Park ist bei jedem Spiel ausverkauft und so sind die Rangers in der bisherigen Saison daheim ungeschlagen. Auch im Europacup wurde nicht verloren – gegen Shkupi, Maribor und Ufa gab es Siege, gegen Osijek ein Remis.

Sehr offensive Flügeldoppel

Die Rangers verfügen über eine kompakte Mittelfeldzentrale, in der nahezu jeder Spieler bemüht ist, gefährliche Bälle in die Schnittstellen und hinter die Abwehr zu spielen, auch wenn die Präzision noch ausbaufähig ist. Zugleich sind die Flügelspieler der „Gers“ sehr beweglich, die Außenverteidiger sehr offensiv. Durch clevere Einrückbewegungen machen sie sich häufig anspielbar und strahlen somit auch die größte Torgefahr aus. Mit dem Kolumbianer Morelos verfügt man zudem über einen unangenehmen, schwer zu verteidigenden Zielspieler, der heute Abend ein Fall für Sonnleitner werden dürfte.

Pressing und Abkippen der Sechser

Er ist auch die erste Pressinginstanz und somit der erste anlaufende Spieler, der in der 4-1-4-1-Pressingformation anläuft. Werden die erste Pressinglinie überspielt und die Rangers hinten hineingedrückt, kippen die zwei defensiveren Mittelfeldspieler ab und spielen teilweise auf Höhe der Innenverteidiger, wodurch eine massive Wand aus vier Spielern entsteht, die durch die Außenverteidiger noch erweitert wird. Die Rangers verteidigen in tiefen Positionen also schon mal in einer Art 6-3-1, wobei jeweils einer der defensiven Mittelfeldspieler situativ aus dem Defensivverbund herausschiebt und damit kurzfristig ein 5-4-1 bildet.

Verwundbar bei Standards

Defensiv sind die Mängel bei Standards und Flanken im Allgemeinen auffällig. Der Abwehrverbund, in dem drei von vier Spielern neu im Team sind, bewegt sich nicht immer geschlossen und auch das Spiel auf den Mann funktioniert noch nicht ideal. Zuletzt waren Standards für den Gegner immer ein Gefahrenherd, auch weil im Mittelfeld ein wenig die Physis fehlt. Die Durchschnittsgröße der Feldspieler betrug zuletzt 182cm, allerdings kommt das bei Defensivstandards wichtige, zentrale Mittelfeld der Rangers nur auf einen Schnitt von 176cm.

Torhüter-Routinier

Im Tor der Rangers steht mit dem 36-jährigen Allan McGregor ein Heimkehrer. Nach vier Jahren bei Hull City und je einem Jahr bei Cardiff und Besiktas kehrte der Routinier und 39-fache Teamkeeper ins Tor der Rangers zurück. Der vorbildliche Profi McGregor ist ein wichtiger Faktor, um den Abwehrverbund zusammenzuhalten. Er ist ein sehr lauter, fast schon coachender Torhüter, der seine besten Zeiten aber hinter sich hat. Seine Präsenz ist zweifelsfrei wichtig, seine Qualität aber im internationalen Vergleich überschaubar. Zudem ist er mit 183cm Körpergröße kein Riese. Seine Konkurrenten Wesley Foderingham (27) und Robby McCrorie (20) kommen aber definitiv nicht an ihm vorbei.

Nottingham-Leihgabe als Abwehrchef

Die Innenverteidigung wird von zwei Engländern gebildet. Abwehrchef ist der erst 21-jährige Joe Worrall, der leihweise aus Nottingham kam. Der lange schlaksige Rechtsfuß kam erst zum Ende der Transferzeit und war anfänglich verletzt. Dadurch bestritt er bisher erst drei Partien für die Rangers. Auch wenn er große Qualität hat, sowohl kämpferisch, als auch spielerisch, passte bei ihm die Abstimmung noch nicht immer perfekt. Deni Alar braucht man gegen den 190cm großen Abwehrspieler, der in der beinharten Championship Stammspieler für Nottingham Forest war, aber nicht in Kopfballduelle schicken.

Der verlässliche Marathonmann Goldson

Neben Worrall spielt mit dem 25-jährigen Connor Goldson ein weiterer Neuling, der heuer jede Partie mit Ausnahme des 4:0 im League Cup gegen Ayr über die vollen 90 Minuten mitmachte. Er kam vor der Saison aus Brighton, ist ebenfalls Rechtsfuß und mit 191cm ebenfalls ein richtiger „Riegel“. Goldson ist ein sehr verlässlicher Spieler, der keine Wunderdinge macht, aber seine Aufgaben konsequent erfüllt. Die Frage ist, wann Trainer Gerrard ihm auch auf Top-Level eine Pause gönnt. Gegen Rapid wäre dies ob der wichtigen Aufgabe gegen die Hearts am Wochenende nicht mal unwahrscheinlich.

Mehrere Alternativen für die Innenverteidigung

An Alternativen für die Innenverteidigung mangelt es den Rangers nicht. Kurz vor Ende der Transferzeit wurde der 38-jährige Nordire Gareth McAuley verpflichtet, der jedoch bisher noch in keinem Matchkader stand und auch gegen Rapid kein Thema sein wird. Der 20-jährige Schotte Ross McCrorie, Zwillingsbruder des Ersatztorhüters, ist eine Option, um ein Ergebnis abzusichern. Wohl noch bessere Chancen auf einen Einsatz hat aber der 21-jährige Kroate Nikola Katic, der mit seinen 194cm ein guter Kopfballspieler und Ausputzer ist. Da heutzutage gegen Rapid kein Maierhofer mehr bewacht werden muss, sollte er aber kein ernsthaftes Thema für die Startelf sein, aus der er rutschte, als Worrall fit wurde.

Ex-Rapid-Target als Linksverteidiger

In der linken Verteidigung spielt ein Akteur, den nicht nur sein einstiger Osijek-Mitspieler Mateo Barac, sondern auch die sportliche Leitung Rapids sehr gut kennt. Der 25-jährige Borna Barisic war vor knapp einem Jahr eine Alternative für Rapids linke Abwehrseite, aber die Hütteldorfer entschieden sich für die Verpflichtung von Bolingoli. Barisic war die robustere Variante, während Bolingoli die schnellere und dynamischere war. Einen ausgeprägten Offensivdrang weist aber auch Barisic auf, der auch gerne Halbfeldflanken als Stilmittel nützt und selbst bei Offensivstandards ein gefährlicher Spieler ist.

Unermüdlicher Läufer als Kapitän

Deutlich gefährlicher ist aber sein Pendant auf der rechten Seite. Der 27-jährige Engländer James Tavernier ist Kapitän des Teams und eine Kämpfernatur, wie sie im Buche steht. In seinem Offensivdrang erinnert er fast an Lainer und Ulmer in Salzburg, „Tav“ punktet aber vor allem mit unermüdlichem Laufspiel und weniger mit feiner Technik. Seine einrückenden Bewegungen in der gegnerischen Hälfte, um damit selbst zum Abschluss zu kommen, sind schwer zu verteidigen und machen ihn zum vermutlich gefährlichsten Abwehrspieler in der schottischen Liga. Auch seine Flankenquote ist in Ordnung und es ist kein Wunder, dass er unter Gerrard zum fixen Kapitän des Teams aufstieg. In seinen 17 Pflichtspielen in der laufenden Saison erzielte er fünf Tore und bereitete sieben weitere auf – als Rechtsverteidiger…

Ex-Liverpool-Spieler als Alternative

Aktuell verfügt Gerrard nur über eine Alternative für die Außenverteidigerpositionen. Etwas unerwartet ist der laufstarke Liverpooler Jon Flanagan, der 51 Spiele für den FC Liverpool bestritt, zumindest vorerst keine ernsthafte Option anstelle von Tavernier oder Barisic, auch wenn er in der EL-Quali zu einigen Einsätzen kam. Dennoch ist es denkbar, dass Flanagan anstelle von Barisic ins Team rutscht, falls dieser geschont werden soll. Der 31-jährige Lee Wallace ist hingegen kein Thema: Der Routinier zog sich im Training eine Muskelverletzung zu und wird einige Wochen ausfallen.

Coulibaly als defensivster Mittelfeldspieler

Auch im zentralen Mittelfeld der Rangers sind drei Neuverpflichtungen gesetzt, die aber in ihrem Zusammenspiel schneller zusammenfanden, als der Abwehrverbund. Den defensivsten Part nimmt der 22-jährige Lassana Coulibaly aus Mali ein. Er kam vor der Saison leihweise aus Angers und ist ein Spieler, der auch als Solosechser in einem 4-1-4-1 denkbar ist. Er verschiebt in der Breite gut mit, ist zumeist anspielbar und ballnah, allerdings ist sein Passspiel noch ein wenig ausbaufähig. Er versucht zwar immer wieder Key Passes zu spielen, ist hierin aber vorerst zu unpräzise.

Ejaria: Hochveranlagt, aber schlampig

Der nominelle Achter ist der nigerianisch-stämmige Engländer Ovie Ejaria, eine Leihgabe der Liverpool U23. Er ist mit 184cm der größte Spieler im Mittelfeldzentrum der Rangers und wohl auch das größte Talent mit dem besten fußballerischen Rüstzeug. Allerdings fehlt es bei ihm noch an einigem. Für einen potentiellen Spielmacher ist er viel zu ineffizient und oft auch zu schlampig und locker in seinem Spiel. Da er aber als Box-to-Box-Midfielder zu bezeichnen ist, ist er fürs defensive Umschaltspiel der Rangers durchaus wichtig, vor allem weil zuletzt Ryan Jack verletzungsbedingt ausfiel. Deshalb und aufgrund seines Talents ist er momentan unter Gerrard gesetzt.

Arfield als Konstante im Mittelfeld

Deutlich stabiler ist mit Scott Arfield der Routinier im Mittelfeld der Schotten. Der 178cm große Schotte mit kanadischem Pass kam vor der Saison aus Burnley und ist eindeutig der kompletteste Spieler im Mittelfeldverbund. Der 29-Jährige verbindet Kampfstärke und ein sehr genaues Passspiel mit einer hohen Intensität und guten Ausweichbewegungen, speziell auf die linke Seite. Er ist ein wenig als Freigeist zu bezeichnen und deckt einen sehr großen Aktionsradius ab. Er ist neben Barisic der einzige Linksfuß unter den potentiellen Stammspielern.

Wann kehrt Ryan Jack zurück?

Neben den drei etatmäßigen Startern gibt es noch drei Alternativen: Der 26-jährige Andy Halliday spielte beim 2:2 in Villarreal durch und wäre am ehesten der Ersatzmann für Ejaria. Zudem kehrt der ebenfalls 26-jährige Ryan Jack nach einer einmonatigen Verletzungspause ins Team zurück. Der beinharte Sechser wird laut Gerrard entweder heute oder am kommenden Wochenende im Kader stehen. Er ließ aber noch offen, was er konkret mit dem zweifachen Nationalspieler vor hat. Sicher ist, dass die Rapid-Spieler Jack ordentlich spüren würden – der einstige Aberdeen-Stammspieler gilt als richtiger Eisenfuß und Gerrard steht auf den Stil des Sechsers, weshalb seine Rückkehr Veränderungen bedeuten könnten. Sollte Jack nicht im Kader stehen, wäre wohl stattdessen der 31-jährige Graeme Dorrans dabei, der offensiver ist, aber unter Gerrard schlechte Karten auf Einsätze hat.

Alles offen am linken Flügel

Am linken Offensivflügel musste Gerrard in den letzten Wochen immer wieder erfinderisch sein. Der 21-jährige Jamie Murphy zog sich im August einen Kreuzbandriss zu und ist für beide Spiele gegen Rapid kein Thema. Dem 21-jährigen Ryan Kent, ebenfalls eine Liverpool-Leihgabe, wird großes Talent nachgesagt, allerdings rief er dieses bisher nur selten ab. Sein Spiel ist sehr geradlinig und von Tempo geprägt, am Ball trifft er aber häufig die falschen Entscheidungen. Auch vom 18-jährigen Glenn Middleton hält mal in Glasgow viel, aber der Youngster durfte bisher eher minutenweise ran. Allerdings durfte er auch beim 2:2 in Villarreal für 20 Minuten mitwirken – man lässt ihn also sicher nicht aufgrund seines jungen Alters links liegen.

Lafferty als vielseitige Option

Zuletzt spielte mit dem Nordiren Kyle Lafferty ein Rückkehrer als Linksaußen. Der 31-Jährige spielte schon von 2008 bis 2012 bei den Rangers und kam im Sommer von den Hearts zurück. Zwischendurch spielte er in Italien, der Schweiz, der Türkei und in England. Der 193cm Offensivspieler kann auf jeder Offensivposition aufgeboten werden und Lafferty lebt von seiner Zielstrebigkeit, seinem Zug aufs Tor und seinen Stärken im Abschluss und im Kopfballspiel. Mängel hat der 67-fache Nationalspieler definitiv in den Bereichen Tempo und Spritzigkeit.

Der linke Flügel ist wohl das größte Fragezeichen vor dem Aufeinandertreffen zwischen den Rangers und Rapid. Gerrard deutete vorsichtig an, dass er Rotation im Allgemeinen nicht abgeneigt ist, aber hier könnten wir – etwa mit einem Startelfeinsatz von Middleton – die größte Überraschung in der Aufstellung sehen.

Leichtfüßiger Portugiese als Rechtsaußen

Als Rechtsaußen sollte der Portugiese Daniel Candeias, der unter anderem ein halbes Jahr leihweise in Nürnberg spielte, gesetzt sein. Der 30-Jährige ist ein feiner Techniker, tritt aber häufig viel zu körperlos auf und kann mit entsprechender Härte schon mal ein wenig eingeschüchtert werden. Das ist wohl auch der Grund, warum Candeias in der schottischen Liga noch nicht wirklich ideal funktioniert, auch wenn seine Statistiken in Ordnung sind. Er hat zu viele Leerläufe in seinem Spiel, strahlt aber dennoch durch seine Einrückbewegungen und Dribblings zur Grundlinie auch immer wieder Gefahr aus. Der 23-jährige Albaner Eros Grezda, der vor der Saison aus Osijek kam, hat derzeit noch keine Chance an Candeias vorbeizukommen.

Unangenehme Solospitze

Die klare Nummer Eins im Sturm ist der 22-jährige Kolumbianer Alfredo Morelos. Er kam im Sommer 2017 von HJK Helsinki nach Glasgow und erzielte seitdem 26 Tore und 12 Assists in 60 Partien für die Rangers. Er ist einerseits Zielspieler, andererseits auch ein gut antizipierender Akteur, der Bälle im Mittelfeld festmacht und sich gut weiterbewegt. Der Südamerikaner ist keine besondere Sprintrakete, aber verfügt über eine gute körperliche Balance und ist schwer zu verteidigen. Er weiß seinen Körper gut einzusetzen, obwohl er nur 177cm groß ist. In der laufenden Saison erzielte er bisher acht Tore in allen Bewerben. Morelos ist aber auch ein „Häferl“, das man ruhig ein bisschen provozieren kann. Der junge Stürmer neigt dazu, auf Streitigkeiten einzugehen.

Mögliche Stürmerrochaden

Weil die 21-jährige Roma-Leihgabe Umar Sadiq unter Gerrard keine ersthafte Rolle spielt, ist Lafferty die einzige Option anstelle von Morelos. Aufgrund Morelos‘ Fähigkeit, Bälle festzumachen, sodass die Flügelspieler nachrücken können, wird der Kolumbianer nur in der Zentrale aufgeboten und niemals auf den Flügel gezogen. Es kann also sein, dass Lafferty (links) und Morelos (Mitte) spielen, aber wenn Lafferty als Stürmer aufgeboten wird, dann spielt Morelos nicht. Sadiq wäre mit seinen 192cm eine interessante Alternative fürs Sturmzentrum, aber dem Nigerianer mangelt es an Einstellung und Commitment, weshalb er unter Gerrard fast keine Chancen bekommt. Im August wurde er sogar kurzfristig zur U20 versetzt.

Ziemlich sicher in einer 4-3-3-Grundordnung

Die Rangers stellen also ein Team, dessen Einsergarnitur sechs Neuverpflichtungen beinhalten würde. Mögliche Rotationen machen eine Vorhersage der Aufstellung noch relativ schwierig, aber würde man von einer leicht geänderten Aufstellung mit dem etwas stärkeren Defensivfokus ausgehen, wäre es naheliegend, dass Lafferty nicht als Linksaußen spielt und im zentralen Mittelfeld auf einer Position – wohl auf der von Ejaria – rotiert wird. Auch eine Änderung in der Innenverteidigung scheint nicht unmöglich, wenn man Goldson eine Pause geben möchte. Die 4-3-3-Anordnung, in welcher Ausprägung oder Höhe auch immer, dürfte aber in Stein gemeißelt sein. Im 4-4-2 mit Lafferty und Morelos als Angreifer ließ Gerrard bisher erst einmal spielen: Das 3:3 in Motherwell war allerdings kein Ruhmesblatt. Derartige Experimente darf der junge Coach gegen Rapid nicht wagen.

Erste Anzeichen von Handschrift

Rapid hat etwas mehr individuelle Qualität als die Schotten. Der Trainerwechsel bei den Hütteldorfern macht die Partie im Ibrox Park aber zu einer Wundertüte, wie auch der Trainer der Gastgeber bereits betonte. Aber auch die Rangers sind bei weitem noch nicht gefestigt und viele Automatismen greifen noch nicht, speziell was die Defensive und die Balance zwischen den Mannschaftsteilen betrifft. Gerrards Handschrift ist zwar bereits in Ansätzen zu erkennen, aber bis alles funktioniert, wie es soll, wird es noch einige Monate dauern. Zeit hat Gerrard genug, bekam er doch einen Vertrag bis Sommer 2022.

Rapid könnte Heimserie der Rangers knacken

Ähnlich wie Rapid sind aber auch die Rangers „europäische Zirkuspferde“: Wenn’s um Europacupspiele geht, sprangen die Rangers in der bisherigen Saison oft höher, als man es in der Liga tat. Und auch die Heimstärke des Teams ist unverkennbar: Die Rangers sind saisonübergreifend seit elf Heimspielen unbesiegt und profitieren dabei von einem praktisch immer ausverkauften Haus. Wenn Rapid den Kampf annimmt und von Kühbauer vor allem mental gut eingestellt wird, dann wird diese Serie heute wackeln. Wir erwarten hier eine 50:50-Partie!

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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