Während in Großbritannien wie gewohnt durchgespielt wurde, erwacht der kontinentaleuropäische Fußball so langsam aus dem Winterschlaf und startet mit der Europa League ins das Frühjahr, das zu Beginn wie so oft noch durchaus frostig ist. Insgesamt nehmen Mannschaften aus fünfzehn verschiedenen Nationen am Sechzehntelfinale teil, darunter auch Schwergewichte, die normalerweise nur in der Champions League zu bewundern sind.
Rubin Kazan – Olympiakos Piräus (Dienstag, 14:00)
Noch keine direkten Duelle
Auf einen gewaltigen Temperaturunterschied müssen sich Mannen von Olympiakos einstellen, wenn es gen Russland geht, wo derzeit tiefwinterliche Bedingungen herrschen. Daher wurde das Spiel bereits aus Tatarstan nach Moskau verlegt, wo im Lushniki-Stadion auf Kunstrasen gespielt und bereits um 17:00 Ortszeit angekickt wird. .
Olympiakos liefert sich derzeit wie nahezu gewohnt ein Duell mit Panathinaikos um die Meisterschaft, jedoch weist der Kader nicht mehr jene Qualität auf, wie noch vor wenigen Jahren, denn die Wirtschaftskrise macht auch vor dem griechischen Fußball nicht halt. Umso bitterer ist es, dass dem Verein in letzter Sekunde durch den Sieg von Olympique Marseille in Dortmund bereits sicher geglaubte Millionen durch die Lappen gingen, die das Achtelfinale der Champions League beschert hätten.
Rubin liegt in der russischen Meisterschaft derzeit auf dem fünften Rang und konnte im Gegensatz zu seinem griechischen Gegner in den letzten Wochen keine Pflichtspiele absolvieren.
Braga – Beşiktaş (Dienstag, 18:30)
Noch keine direkten Duelle
Auch heuer scheint der überraschende Finalist der vorjährigen Europa League wieder gut im Geschäft zu sein, denn so liegt Braga aktuell in der portugiesischen Meisterschaft auf Platz Drei und konnte sich erneut für die KO-Runde des Europacups qualifizieren. Weiterhin zu regelmäßigen Einsätzen kommt dabei der mittlerweile 35-Jährige Nuno Gomes, der auch schon fünf Treffer erzielen konnte.
Für Beşiktaş verläuft die Saison bisher äußerst mäßig, derzeit ist man nur die Nummer Drei in Istanbul und musste auch jüngst im Derby gegen Fenerbahçe eine Niederlage hinnehmen. Im Gegensatz zu den Österreichern Ekrem Dag, Veli Kavlak und Tanju Kayhan, von denen die beiden Erstgenannten in der Regel über einen Stammplatz verfügen, musste Altstar Guti im Winter den Verein verlassen.
Lokomotive Moskau – Athletic Bilbao (Donnerstag, 18:00)
Noch keine direkten Duelle
Auch Athletic Bilabo muss sich auf einen gehörigen Temperatursturz einstellen, wenn es in den russischen Gefrierschrank geht. Die Basken starteten äußerst schleppend in die Saison, nachdem man die Spielphilosophie von Neo-Coach Marcelo Bielsa verinnerlicht hatte, kam es jedoch zu einem deutlichen Aufschwung, der sich auch in der Europa League zeigte, wo man seine Gruppe souverän vor Salzburg und Paris Saint Germain gewinnen konnte. Hoch veranlagte Spieler wie Fernando Llorente und Iker Muniain beförderten Athletic mittlerweile auf den sechsten Tabellenplatz in der Primera División.
Auch Lokomotive Moskau setzte sich ohne große Probleme in der Europa League durch. Zwar beendete man die Gruppenphase hinter Anderlecht, jedoch deutlich vor AEK Athen und Sturm Graz. In der in der Winterpause befindlichen nationalen Meisterschaft liegen die Eisenbahner derzeit nur auf dem sechsten Rang und verstärkten sich dementsprechend auch in der Transferzeit. Prominentester Neuzugang ist wohl Stürmer Roman Pavlyuchenko, der von Tottenham verpflichtet wurde, jedoch nicht in der Europa League eingesetzt werden darf.
Ajax Amsterdam – Manchester United (Donnerstag, 19:00)
Letztes direktes Duell: 1:0 und 1:2 (1. Runde UEFA Cup 1976/77)
In diesem Duell treffen zwei enttäuschte „Absteiger“ aus der Champions League aufeinander. Ajax stand bereits so gut wie sicher im Achtelfinale, verlor dann jedoch das letzte Spiel gegen Real Madrid, während Lyon in Zagreb einen Kantersieg feierte und doch noch vorbeizog. Manchester United enttäuschte hingegen auf voller Linie und musste Benfica und Basel den Vortritt lassen, besonders negativ bleibt hier das letzte Spiel in der Schweiz in Erinnerung, in dem ein Punktgewinn zum Aufstieg ausgereicht hätte.
Unruhe gab es bei Ajax in den letzten Wochen aufgrund der Auseinandersetzung zwischen Johan Cruyff und Luis van Gaal mit dem Resultat, dass der ehemalige Bayern-Trainer nicht Sportdirektor der Amsterdamer wurde.
Gespannt darf man sein, welche Formation Sir Alex Ferguson ins Rennen schicken wird, gilt die Europa League auf der Insel doch nicht als unbedingt prestigeträchtig, auch wenn es gegen einen Verein wie Ajax geht.
Viktoria Plzeň – Schalke 04 (Donnerstag, 19:00)
Noch keine direkten Duelle
Der Verein aus der tschechischen Bierstadt bestreitet heuer erst seine zweite Europacupsaison überhaupt, konnte dabei aber bereits bis in die Champions League vordringen, wo in der Gruppenphase der dritte Endrang erreicht wurde. Mit der Titelverteidigung sieht es jedoch schlecht aus, denn auf Tabellenführer Sparta Prag fehlen bereits zehn Punkte und mit Peter Petr Jiracek wurde ein Schlüsselspieler nach Wolfsburg verkauft. Im Gegensatz zur Champions League kann Viktoria nun wieder im eigenen Stadion spielen, das im Herbst modernisiert wurde.
Schalke befindet sich nach einer schwachen Vorsaison mitten im Vierkampf um die deutsche Meisterschaft, woran vor allem die Stürmer Raúl und Klaas-Jan Hunterlaar großen Anteil haben, auch wenn zuletzt mit der Niederlage in Mönchengladbach ein Rückschlag hingenommen werden musste. Zudem befindet sich mit Huub Stevens jener Trainer auf der Bank, der mit den Königsblauen 1997 den Vorgängerbewerb der Europa League gewinnen konnte. Im Vorfeld der Partie kam es zu Unstimmigkeit mit den Schalke-Fans, da die Tickets für den Gästesektor in Tschechien zunächst rund hundert Euro kosten sollten.
OoK_PS, abseits.at
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