Während in Großbritannien wie gewohnt durchgespielt wurde, erwacht der kontinentaleuropäische Fußball so langsam aus dem Winterschlaf und startet mit der Europa League ins das Frühjahr, das zu Beginn wie so oft noch durchaus frostig ist. Insgesamt nehmen Mannschaften aus fünfzehn verschiedenen Nationen am Sechzehntelfinale teil, darunter auch Schwergewichte, die normalerweise nur in der Champions League tätig sind.
Salzburg – Metalist Kharkiv (Donnerstag, 19:00)
Noch keine direkten Duelle
Nach Sturm und der Wiener Austria kommt nun auch Salzburg in den Genuss eines Duells mit Metalist Kharkiv. Beide Vereine werden dabei einen Kaltstart hinlegen, denn die ukrainische Meisterschaft befindet sich noch in der Winterpause und Salzburgs Frühjahrsauftakt in Innsbruck musste abgeblasen werden.
Die Mozartstädter verstärkten sich im Winter mit dem Brasilianer Cristiano und Jonathan Soriano vom FC Barcelona, zudem scheint derzeit der gesamte Kader fit zu sein, inklusive der Langzeitverletzten Douglas und Mendes da Silva.
Metalist vergrößerte seine südamerikanische Armada im Winter weiter und verpflichtete den Brasilianer Markos um vier Millionen Euro. Vor allem die Offensive der Ukrainer, wo unter anderem Cleiton und Taison geigen, ist brandgefährlich, wie auch die Austria im Herbst leidvoll erfahren musste. Das Rückspiel in der Ukraine könnte aufgrund der tiefen Temperaturen von 22:00 auf 18:00 Ortszeit vorgezogen werden, selbiges wurde bereits im Vorjahr in dieser Runde gegen Leverkusen praktiziert.
Lazio Rom – Atlético Madrid (Donnerstag, 19:00)
Noch keine direkten Duelle
Lazio befindet sich nicht zuletzt aufgrund der starken Form von Miroslav Klose mitten im Titelrennen der Serie A, so dass es nicht gesichert scheint, ob man trotz des attraktiven Gegners die beste Mannschaft aufbieten wird, steht die Europa League auf der Prioritätenliste in Italien doch recht weit unten. Immerhin konnte Lazio heuer zum ersten Mal seit der Saison 2002/03 im Europacup überwintern; in den letzten Jahren qualifizierte man sich entweder gar nicht für das internationale Geschäft oder schied in diversen Gruppenphasen bereits im Herbst aus.
Atlético konnte die erste Auflage der Europa League in der Saison 2009/10 gewinnen und dementsprechend hoch sollte die Motivation auch heuer sein. In der Gruppenphase ließ man nichts anbrennen und setzt sich souverän durch, während in der Liga aktuell um einen Europacupplatz gekämpft wird. Im Sommer konnte man sich mit Falcao verstärken, der die Europa League mit dem FC Porto im Vorjahr als Torschützenkönig gewann.
Alkmaar – Anderlecht (Donnerstag, 19:00)
Noch keine direkten Duelle
Im niederländisch-belgischen Nachbarduell treffen zwei Vereine aufeinander, die derzeit auch in ihren Meisterschaften gut dastehen. Alkmaar kämpft in der Eredivisie um die Tabellenführung, während Anderlecht diese in der Jupiler Pro League recht deutlich innehat.
Alkmaar ist in dieser Saison bewerbsübergreifend noch ohne Heimniederlage, konnte jedoch andererseits im Europacup seit rund fünfzehn Spielen nicht mehr auswärts gewinnen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, deutet viel auf zwei Heimsiege in den jeweiligen Partien hin. Anderlecht konnte sich in der Gruppenphase über die maximale Punktausbeute freuen, musste im Vorjahr in derselben Runde gegen einen anderen niederländischen Vertreter jedoch zwei herbe Niederlagen hinnehmen: Ajax Amsterdam fertigte die Brüsseler mit 3:0 und 2:0 ab.
Legia Warschau – Sporting (Donnerstag, 19:00)
Noch keine direkten Duelle
Blendend läuft es in der bisherigen Saison für Legia Warschau. In der heimischen Ekstraklasa rangiert man auf dem zweiten Tabellenplatz und hat noch alle Chancen auf die Meisterschaft und im Europacup konnte erstmals seit der Saison 1995/96 überwintert werden, damals zog man ins Viertelfinale der Champions League ein. Mitverantwortlich für die gute Bilanz ist eine gelungene Mischung aus jungen und älteren Spielern wie etwa Ariel Borysiuk, der gerade nach Kaiserslautern gewechselt ist oder dem einstigen Wandervogel Danijel Ljuboja.
Weniger erfreulich stellt sich die Situation bei Sporting dar. Zwar konnte sich der Verein bereits nach drei Spieltagen für die KO-Phase der Europa League qualifizieren, in der Meisterschaft befindet man sich aktuell aber nur auf dem vierten Platz und läuft Gefahr, abermals die Champions League zu verpassen. Daher wurde nun auch Trainer Domingos Paciencia gefeuert, er wird durch Ricardo Sa Pinto ersetzt.
Zum Vorteil könnte den Lissabonern jedoch gereichen, dass man sich im Gegensatz zu Legia im Spielrhythmus befindet, denn die polnische Liga startet erst kommendes Wochenende in das Frühjahr und das aus dem Sommer verschobene Supercupfinale musste wegen Mängeln am neuen Warschauer EM-Stadion abgesagt werden.
Stoke City – Valencia (Donnerstag, 21:05)
Noch keine direkten Duelle
Stoke nimmt erst zum dritten Mal überhaupt und erstmals seit der Saison 1974/75 am Europacup teil. Dennoch hatte man keinerlei Probleme mit der Umstellung auf die internationale Bühne und konnte vor allem mit Heimstärke überzeugen. Auch in der Premier League steht die Truppe von Trainer Tony Pulis gut dar und scheint mit dem Abstiegskampf nichts zu tun zu haben, so dass eine Konzentration auf die Europa League nahe liegt, da auch der Zug Richtung internationale Startplätze bereits abgefahren ist.
Valencias Plan sah gewiss nicht vor, dass man im Frühjahr nur in der Europa League aktiv ist, denn die nächste Runde der Champions League war beim finanziell schwer angeschlagenen Verein fix eingeplant. Jedoch musste man Leverkusen den Vortritt lassen, so dass es nur zum dritten Gruppenplatz reichte. Immerhin steht man in La Liga derzeit gut da und ist erster Verfolger von Real Madrid und Barcelona, auch wenn der Kontakt zu diesem Duo bereits abgerissen ist. Immerhin darf man sich nach aktuellem Stand auch vermutlich in der kommenden Saison wieder in der Königsklasse versuchen.
OoK_PS, abseits.at
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