Während in Großbritannien wie gewohnt durchgespielt wurde, erwacht der kontinentaleuropäische Fußball so langsam aus dem Winterschlaf und startet mit der Europa League ins das Frühjahr, das zu Beginn wie so oft noch durchaus frostig ist. Insgesamt nehmen Mannschaften aus fünfzehn verschiedenen Nationen am Sechzehntelfinale teil, darunter auch Schwergewichte, die normalerweise nur in der Champions League tätig sind.
Porto – Manchester City (Donnerstag, 21:05)
Noch keine direkten Duelle
Auch der zweite Club aus Manchester bekommt es mit einem klingenden Namen zu tun, denn Porto ist niemand geringerer als der Titelverteidiger. In der aktuellen Saison läuft es jedoch noch nicht so recht, in der Champions League kam das überraschende Aus in der Gruppenphase, auch weil man am letzten Spieltag gegen Zenit nicht über ein torloses Remis hinauskam und in der Meisterschaft hinkt man Benfica hinterher. Ein Grund dafür sind wohl die prominenten Abgänge des Sommers, denn so verließ Torschützenkönig Falcao den Verein etwa Richtung Madrid. Neuzugang Marc Janko ist in der Europa League nicht einsatzberechtigt.
Manchester City musste in der Champions League Bayern München und Napoli den Vortritt lassen und darf sich nun nur in der Europa League präsentieren. Wird der Bewerb ernst genommen, verfügt die Mannschaft, die in der Premier League derzeit an der Spitze liegt, definitiv über das Potential, den zweiten Europacuptitel nach 1970 zu gewinnen.
Steaua Bukarest – Twente Enschede (Donnerstag, 21:05)
Letztes direktes Duell: 1:1 und 0:0 (Europa League Gruppenphase 2010/11)
Steaua begann die Saison als Wanderverein und trug seine ersten Heimspiele in der Meisterschaft über ganz Rumänien verstreut aus, da man sich mit dem Besitzer seines alten Stadions nicht über einen neuen Vertrag einigen konnte. Mittlerweile ist man in die brandneue National Arena eingezogen, die auch das Endspiel beherbergen wird und wo trotz bitterer Kälte über 50.000 Zuschauer erwartet werden. Kurios: Sollten Steaua und Schalke aufsteigen, käme es im Achtelfinale zu einer Neuauflage des Duells in der Gruppenphase.
Bei Twente ist mittlerweile wieder Steve McClaren in Amt und Würden, der das Team schon trainierte, als noch Marko Arnautovic für die Niederländer stürmte. Er löste Co Adriaanse ab und schickte auch Marc Janko in die Wüste, der nun bekanntlich beim FC Porto angeheuert hat. Der Österreicher wird durch Luuk de Jong jedoch bestens ersetzt, denn der junge Stürmer traf in der Eredivisie bereits siebzehn Mal.
Wisla Krakau – Standard Lüttich (Donnerstag, 21:05)
Noch keine direkten Duelle
Für Wisla begann die internationale Saison mit einer Enttäuschung, endete im Herbst jedoch mit einer freudigen Überraschung. Im Sommer scheiterte man wieder einmal in der Champions League Qualifikation aufgrund eines Lastminute-Treffers und in der Europa League wähnte man sich am letzten Spieltag schon als ausgeschieden, bevor aus London die frohe Kunde kam, dass Odense bei Fulham in der Nachspielzeit noch ausgeglichen hatte, was die Polen an den Engländern vorbeischob. In der Meisterschaft läuft es für den Titelverteidiger hingegen nicht nach Plan, man liegt nur auf dem sechsten Rang.
Etwas besser sieht es hier für Standard aus, das immerhin auf dem vierten Platz rangiert. Im Sommer verließen mit Axel Witsel, Eliaquim Mangala und Steven Defour gleich drei Stars den Verein Richtung Portugal und spülten Einnahmen von über 20 Millionen Euro in die Kassen. Vor zwei Jahren konnte man bis ins Viertelfinale der Europa League vordringen und im heurigen Achtelfinale könnte es zu einem innerbelgischen Duell mit Brügge kommen, sofern sich Daums Mannschaft gegen Hannover durchsetzen kann.
Udinese – PAOK Saloniki (Donnerstag, 21:05)
Letztes direktes Duell: 1:0 und 0:3 (2. Runde UEFA Cup 2000/01)
Die durchaus gute Saison von Udinese geriet zuletzt etwas ins Stocken, denn man verlor fünf der vergangenen sieben Spiele. Einmal mehr tut sich vor allem Antonio Di Natale als herausragende Mannschaftsstütze hervor, denn so traf er in der Serie A bereits sechzehn Mal. Insgesamt ist es erst Udineses neunte Europacupteilnahme, das beste Ergebnis erreichte man dabei in der Saison 2009/10, als man erst im Viertelfinale an Werder Bremen scheiterte.
Auch PAOK steht derzeit recht gut da und liegt in der griechischen Super League auf dem dritten Rang. Allerdings verlor man im Winter mit Vieirinha einen wichtigen Spieler an Wolfsburg. Auch im Vorjahr schaffte PAOK den Sprung in die KO-Runde der Europa League, scheiterte jedoch dort knapp an CSKA Moskau.
Trabzonspor – PSV Eindhoven (Donnerstag, 21:05)
Noch keine direkten Duelle
Kurios verlief Trabzonspors Weg in das Sechzehntelfinale der Europa League. Ursprünglich stand man im Playoff zu diesem Bewerb und hatte das Hinspiel gegen Athletic Bilbao auch bereits torlos absolviert, da wurde Fenerbahçe aufgrund des türkischen Bestechungsskandals von der UEFA ausgeschlossen und Trabzon erbte den Platz in der Champions League und stand somit erstmals überhaupt in einer Gruppenphase. Dort schlug man sich mehr als beachtlich, konnte sogar bei Inter gewinnen und schloss schlussendlich auf dem dritten Gruppenplatz ab.
Die PSV, bei der der junge Österreich Marcel Ritzmaier in der Europa League bereits in der Startelf stand, kämpft derzeit um die niederländische Meisterschaft und hatte auch im Europacup bisweilen keine nennenswerten Probleme, die nächste Runde zu erreichen. Besonders herausragend agiert derzeit der Belgier Dries Martens, der mit fünfundzwanzig Punkten die Scorerwertung anführt. Im Vorjahr erreichten die Niederländer immerhin das Viertelfinale, wo man an Benfica scheiterte
Hannover 96 – Club Brügge (Donnerstag, 21:05)
Noch keine direkten Duelle
Hannover, bei dem die Österreicher Pogatetz und Radlinger, jedoch nicht Daniel Royer, der schon für die SV Ried in der Europa League tätig war, im Kader stehen, scheint die gute Vorjahressaison annährend wiederholen zu können und befindet sich im Kampf um die internationalen Startplätze. Im Winter verstärkte man sich noch einmal im Sturm mit Mame Diouf von Manchester United, da Didier Ya Konan bisher bei weitem nicht an die Vorjahresform anschließen kann.
Seit Christoph Daum das Trainerzepter in der Messestadt Brügge schwingt, läuft es durchaus gut und man liegt auf dem zweiten Tabellenplatz, zuletzt wurde im Spitzenspiel Genk auswärts geschlagen.. Das bisherige Highlight der Saison stellte vermutlich die Partie in Maribor da, in der Brügge einen 0:3 Rückstand in der Schlussphase noch in einen Sieg umwandeln konnte.
OoK_PS, abseits.at
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