Vorschau | Deutsche Klubs gegen Lille und Zürich, Tottenham vertraut auf Heimstärke
Europa League 2.Oktober.2014 OoK_PS 0
In der Europa League steht der zweite Spieltag auf dem Programm. abseits.at stellt drei spannende Partien vor.
Wolfsburg – Lille
Bisher keine direkten Duelle
Im Lager der Wolfsburger hatte man sicherlich mit viel gerechnet, doch dass es bei der Rückkehr auf die internationale Bühne gegen Everton eine 1:4-Pleite setzen würde, zählte vermutlich nicht dazu. Die Truppe von Dieter Hecking trat in Liverpool weitgehend desolat auf und lud die Gastgeber nahezu ein, Tore zu erzielen. Da der Motor auch in der Bundesliga trotz des jüngsten Sieges gegen Bremen noch stottert, stünde den Wölfen ein Sieg gut zu Gesicht, um etwaige aufkommende Unruhe bereits im Keim zu ersticken. Gelingt ein voller Erfolg, wäre dies eine Premiere, denn von den vier bisherigen Heimspielen gegen französische Clubs konnte Wolfsburg keines für sich entscheiden.
Auch Lille hatte sich zum Auftakt wahrscheinlich mehr ausgerechnet, als ein 1:1 auf eigenem Platz gegen den russischen Vertreter Krasnodar. Immerhin gelang es den Nordfranzosen, einen Rückstand aufzuholen und damit einen völligen Fehlstart zu verhindern. Im Gegensatz zu Wolfsburg glückte Lille allerdings der nationale Saisonstart, was sich im dritten Tabellenplatz der Ligue 1 niederschlägt – am Wochenende konnte Bastia mit 1:0 bezwungen werden. Ein besonderes Spiel dürfte es für Simon Kjær werden, schließlich trug er von 2010 bis 2013 das Wolfsburg-Trikot, ehe er nach Frankreich wechselte. Lille wartet schon seit neun Europa-League-Spielen auf einen Auswärtssieg, der letzte gelang 2009 bei Slavia Prag.
Tottenham Hotspur – Beşiktaş
Letztes direktes Duell: 2:0 (UEFA-Cup-Gruppenphase 2006/07)
Es ist kein Geheimnis, dass die Europa League bei Tottenham nicht den höchsten Stellenwert genießt, was sich nicht selten in der Aufstellung widerspiegelt. Oftmals kommen Spieler zum Zug, die in der Premier League nicht erste Wahl sind. Zum Auftakt kamen die Londoner bei Partizan Belgrad nicht über ein torloses Remis hinaus und boten dabei über weite Strecken eine wenig inspirierte Vorstellung. Es bleibt abzuwarten, ob Trainer Mauricio Pochettino gegen Beşiktaş erneut auf die eine oder andere Stammkraft verzichtet. Bauen kann der Argentinier jedenfalls auf eine starke Heimbilanz: Tottenham gewann an der White Hart Lane zehn der letzten 13 Europacupspiele.
Zweifelsfrei ernst genommen wird die Europa League von Beşiktaş, nachdem man in den letzten Jahren aufgrund des türkischen Bestechungsskandals nicht am internationalen Geschäft teilnehmen durfte. Weil das heimische Stadion umgebaut wird, musste der Auftakt gegen Asteras Tripolis im ungeliebten Atatürk Olympiastadion bestritten werden, wo man sich wegen eines späten Gegentreffers mit einem 1:1 begnügen musste. Unumstritten gesetzt bei den Türken ist Mittelfeldmotor Veli Kavlak, der sich für die bevorstehenden ÖFB-Länderspiele gegen Moldawien und Montenegro allerdings nur auf Abruf befindet. Beşiktaş‘ gute Erinnerungen an London halten sich vermutlich in Grenzen: Im Sommer scheiterte man nach einer 0:1-Niederlage bei Arsenal in der Champions-League-Qualifikation.
FC Zürich – Mönchengladbach
Bisher keine direkten Duelle
Einen äußerst turbulenten Auftakt in die Gruppenphase erlebte der FC Zürich. Bei Apollon Limassol lagen die Schweizer rasch mit 0:2 im Rückstand, konnten in der zweiten Spielhälfte aber ausgleichen. Ein Eigentor in der Schlussphase führte jedoch dazu, dass die zyprischen Gastgeber schlussendlich doch als Sieger vom Platz gingen. Das Team von Trainer Urs Meier legte in der Super League einen guten Saisonstart hin und rangiert hinter Basel auf dem zweiten Tabellenplatz, am Wochenende bezog man in Bern allerdings eine Niederlage. Die Erinnerungen an deutsche Gegner sind nicht die besten: Zürichs höchste Europacupheimniederlage datiert aus der Saison 2007/08, als Bayer Leverkusen im Letzigrund mit 5:0 gewann.
Ebenfalls blendend startete Borussia Mönchengladbach in die neue Saison, die Fohlen sind derzeit erster Verfolger von Tabellenführer Bayern München. In der Europa League verlief der erste Spieltag hingegen nicht nach Wunsch, denn Villarreal entführte aus dem Borussia-Park einen Punkt. Mit speziellen Gefühlen wird wohl Lucien Favre auf der Trainerbank Platz nehmen, schließlich führte er Zürich 2006 und 2007 zum Meistertitel, ehe er dem Ruf der Bundesliga folgte. Ebenfalls damals mit dabei war der nunmehrige Gladbach-Spieler Raffael. Begleitet werden die Deutschen von bis zu 10.000 Fans, womit man im Letzigrund sogar über den Heimvorteil verfügen konnte, denn zuletzt waren die Partien der Zürcher alles andere als gut besucht.
OoK_PS, abseits.at
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