Vorschau zum dritten Europa-League-Spieltag (2014/15)
Europa League 23.Oktober.2014 OoK_PS 0
In der Europa League steht der dritte Spieltag auf dem Programm. Abseits.at stellt drei spannende Partien vor.
Inter Mailand – St. Etienne
Bisher keine direkten Duelle
Nach einem Jahr Abstinenz vom internationalen Geschäft schnuppert Inter wieder Europacupluft. Allerdings nicht wie vor gar nicht allzu langer Zeit üblich in der Champions League, mittlerweile müssen die Mailänder mit der Europa League Vorlieb nehmen. Dort läuft es bisher wunschgemäß und nach Siegen gegen Dnipropetrowsk und Qarabag Agdam steht das Team von Trainer Walter Mazzarri an der Tabellenspitze. Weil Inter als bislang einzige Mannschaft in dieser Gruppe Tore erzielen konnte, könnte man mit einem vollen Erfolg bereits am dritten Spieltag das Weiterkommen fixieren. Ein besonderes Spiel dürfte es für Fredy Guarin werden. Der Kolumbianer spielte von 2006 bis 2008 für St. Etienne, ehe er zu Porto wechselte, von wo ihn schließlich Inter verpflichtete.
Als einzige Mannschaft in der laufenden Europa League kam St. Etienne in den ersten beiden Spielen zu torlosen Unentschieden. Die Franzosen stehen zum ersten Mal seit sechs Jahren im Hauptbewerb – in der Saison 2008/09 drangen sie bis ins Achtelfinale des damaligen UEFA Cups vor, wo dann das Aus gegen Werder Bremen kam. In der Ligue 1 steht St. Etienne nach zehn Spieltagen auf dem fünften Tabellenplatz, sodass der Start in die neue Saison als gelungen bezeichnet werden kann. Große Namen sucht man im Kader der Mannen aus dem Stade Geoffroy-Guichard vergeblich, sieht man vielleicht von Ricky van Wolfswinkel ab. Nachdem der Niederländer in der Eredivisie für Furore gesorgt hatte, wechselte er 2012 zu Sporting. Die Portugiesen mussten ihn aufgrund finanzieller Probleme jedoch an Norwich abgeben, das ihn im Sommer an St. Etienne verlieh.
Lille – Everton
Bisher keine direkten Duelle
Lille kam sowohl zum Auftakt gegen Krasnodar als auch am zweiten Spieltag gegen Wolfsburg zu einem 1:1. In Deutschland waren die Franzosen mit dem Ergebnis gut bedient, da die Gastgeber über weite Strecken der Partie überlegen waren und Lille von einem glücklichen Elfmeterpfiff profitierte. Lille bestritt in dieser Saison bereits sechs Europacupspiele, konnte aber nur das erste gewinnen – beim Hinspiel in der Champions-League-Qualifikation kam das Team von Trainer René Girard bei den Grasshoppers in Zürich zu einem 2:0-Erfolg. Die Franzosen empfingen bislang fünf Mal Teams von der Insel und erzielten in keinem der Spiele mehr als einen Treffer. Das jüngste Duell mit einem englischen Verein konnte allerdings siegreich gestaltet werden: 2010 gab es im Achtelfinale der Europa League einen 1:0 Erfolg gegen Evertons Lokalrivalen Liverpool.
Everton startete mit einem fulminanten 4:1 gegen Wolfsburg in die Europa League und spielte zuletzt in Krasnodar Remis. Anders als bei englischen Mannschaften oftmals üblich, sieht Trainer Roberto Martínez davon ab, zahlreiche Spieler in der Europa League zu schonen und reiste abgesehen von Steven Naismith mit dem besten verfügbaren Kader nach Frankreich. Somit kann Everton unter anderem auf die Dienste von Romelo Lukaku und Samuel Eto’o im Sturm bauen, während im Mittelfeld der englische Nachwuchsstar Ross Barkley die Fäden zieht. Eto’o hält bei 48 Europacuptoren ist damit der mit Abstand treffsicherste Spieler im laufenden Bewerb, wenngleich der Kameruner die meisten davon in der Champions League erzielte. Anders als auf dem internationalen Parkett läuft es für Everton in der Premier League durchwachsen. Die Toffees stehen nur auf dem 13. Tabellenplatz, kamen am Wochenende jedoch zu einem klaren 3:0-Sieg gegen Aston Villa.
PSV Eindhoven – Panathinaikos
Letztes direktes Duell: 1:0 und 1:4 (Champions-League-Gruppenphase 2004/05)
Ein äußerst bitteres 0:1 bei Dinamo Moskau musste die PSV Eindhoven am zweiten Gruppenspieltag hinnehmen, denn das Tor der Russen fiel erst in der letzten Minute der Nachspielzeit. Dass die Niederländer dennoch drei Punkte auf dem Konto haben, ist dem Auftaktsieg gegen Estoril zu verdanken. Gut in Schuss erweist sich Eindhoven bislang in der heimischen Eredivisie, wo man an der Tabellenspitze steht und am Wochenende Alkmaar mit 3:0 abfertigte. Bei diesem Erfolg durfte auch der österreichische U21-Nationalspieler Marcel Ritzmaier für 19 Minuten mitwirken, der in der Qualifikation gegen St. Pölten noch in beiden Spielen von Anfang an am Platz stand. Damals fehlten der PSV aber noch jene Spieler, die kurz zuvor bei der Weltmeisterschaft in Brasilien im Einsatz waren.
Panathinaikos musste in der Vorsaison das internationale Geschehen mangels UEFA-Lizenz aus der Zuschauerrolle verfolgen und ist nach der unfreiwilligen Auszeit offenbar noch nicht in Schuss gekommen. Nach Niederlagen gegen Dinamo Moskau und Estoril stehen die Griechen ohne Punkt auf dem Konto da. Dass sieben der letzten acht Auswärtsspiele in der Gruppenphase verloren wurden, dürfte das Selbstvertrauen auch nicht übermäßig steigern. Allerdings ist Panathinaikos auch nicht mehr mit der durchaus prominenten Mannschaft zu vergleichen, die vor einigen Jahren in der Champions League gut reüssierte – die Wirtschaftskrise hat deutliche Spuren hinterlassen. Der bekannteste Spieler im Kader der Griechen ist der mittlerweile 33-jährige Mladen Petric, zudem kennt man hierzulande Gordon Schildenfeld von seiner Zeit bei Sturm Graz. Nicht mit in seine niederländische Heimat reiste der Ex-Salzburger David Mendes da Silva.
OoK_PS, abseits.at
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